Innenminister Roger Lewentz übergab Förderbescheid über 3,78 Millionen Euro

„Heute ist der Tag, auf den wir seit fünfeinhalb Jahren warten“

„Heute ist der Tag, auf den wir seit fünfeinhalb Jahren warten“

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz übergab den Förderbescheid an den Polcher Stadtbürgermeister Gerd Klasen.Fotos: SK

„Heute ist der Tag, auf den wir seit fünfeinhalb Jahren warten“

Historische Gebäude: das Alte Krankenhaus mit der benachbarten Hospitalskapelle.

Polch. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz hat einen Förderbescheid der Städtebauförderung über 3,78 Millionen Euro an den Polcher Stadtbürgermeister Gerd Klasen übergeben. Gefördert werden die Sanierung und der Umbau des Alten Krankenhauses aus dem Sonderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“.

Mit diesem Investitionspakt fördert das Bundesbauministerium seit 2017 die Erneuerung sowie den Aus- und Neubau sozialer Infrastruktur und deren Weiterqualifizierung zu Orten des sozialen Zusammenhalts und der Integration in den Städten und Gemeinden. Hierfür stellte und stellt der Bund den Ländern in den Jahren 2017 bis 2020 jährlich 200 Millionen Euro als Finanzhilfe zur Verfügung. Ziel des Investitionspakts ist es, Angebote der quartierbezogenen Integration und des sozialen Zusammenhalts zu schaffen und Einrichtungen der sozialen Infrastruktur als Orte der Integration zu qualifizieren. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf 6,5 Millionen Euro, das Land Rheinland-Pfalz würde im Bedarfsfall noch 90 Prozent der Mehrkosten (bis zu 500.000 Euro) übernehmen. Die Stadt Polch will nach dem Erwerb des Grundstücks in der historisch wertvollen Anlage des ehemaligen Krankenhauses und der neugotischen Saalkirche eine Art Bürgerzentrum errichten. In dem geschichtsträchtigen Gebäudeensemble sollen Polcher Vereine, die Tafel, Jugendeinrichtungen, eine Gemeindeschwester, kulturelle Veranstaltungen, die Caritas und der DRK-Ortsverein unter einem Dach mit gemeinschaftlich nutzbarer Infrastruktur untergebracht werden.

Stadt und Verbandsgemeinde haben an einem Strang gezogen

„Dass uns Polch lieb und teuer ist, haben wir heute erneut bewiesen. Wir haben uns überzeugen lassen, auch deshalb, weil Stadt und Verbandsgemeinde an einem Strang gezogen haben“, verdeutlichte Lewentz. „Mit einem Krankenhaus sind auch immer Emotionen verbunden. Wir haben uns einfach die Frage gestellt: Was wäre passiert, wenn das Gebäude privat veräußert worden wäre?“ Die Stadt Polch habe eine wichtige Aufgabe für das gesamte Umfeld, und dieses Projekt sei ein Kunstwerk und nicht die Sanierung eines alten Gebäudes. „Die Stadt Polch wird aufgewertet“ so Lewentz. In absehbarer Zeit werde sich eine solche Förderung allerdings nicht wiederholen.

„Heute ist der Tag, auf den wir seit fünfeinhalb Jahren warten“, freute sich Stadtbürgermeister Klasen. „Es ist kein Prestigeobjekt, sondern ein Millionenprojekt, das im nördlichen Rheinland-Pfalz seinesgleichen sucht. Wir wollen die soziale Mitte stärken und Synergie-Effekte nutzen. Es war nie einfach, alle an einen Tisch zu bekommen. Wir sind vorwärts unterwegs, die Stadt Polch bekommt nun noch einmal einen richtigen Schub.“ Es sei aber auch Glück gewesen, genau zum jetzigen Zeitpunkt in dieses Förderprogramm zu rutschen. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld lobte die parteiübergreifende Entscheidung. „Es hat ein Stück weit gedauert, aber nun wollen wir dieses historische Bauwerk, das das Stadtbild prägt, vernünftig und nachhaltig nutzen“, so Maximilian Mumm. „Wir wollen alle zusammenbringen, Groß und Klein, Alt und Jung. Wir wollen das Vertrauen der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Rheinland-Pfalz rechtfertigen und allen Menschen der Stadt gerecht werden.“