Wilhelm-Remy-Gymnasium Bendorf: Mathematik-Leistungskurs gewinnt Wettbewerb

„Ihr habt bewiesen,dass ihr Probleme lösen könnt“

„Ihr habt bewiesen,
dass ihr Probleme lösen könnt“

(Hintere Reihe v.l.:) Michael Müller, Lucas Rossel, Benjamin Kohl, Nico Banks, Leonie Sonntag, Sebastian Haungs, Conner Cordruwisch, Kevin Zirwes, Kursleiter Matthias Prill, (vordere Reihe v.l.:) Schulleiter Johannes Arnold, Cecilia Ehrlichman, Anna Traupe, Johanna Pauschert und Ruben Sidon. Foto: privat

Bendorf. „Die Mehrheit bringt der Mathematik Gefühle entgegen, wie sie … durch die Tragödie geweckt werden sollen, nämlich Mitleid und Furcht.“ Dieser Beschreibung des russisch-amerikanischen Physikers Paul Epstein dürften wohl Scharen von Schülern und Eltern vorbehaltlos zustimmen. Dass es aber auch anders geht, können Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Jahrgangsstufe jedes Jahr im Rahmen des Wettbewerbs „Mathematik ohne Grenzen“ (MoG) erleben.

Das Besondere dabei ist, dass hier nicht einzelne mathematisch besonders begabte Jugendliche miteinander konkurrieren, sondern ganze Schulklassen und Kurse. Dabei kommt es darauf an, in Eigenregie die Bearbeitung der Denksport- und Bastelaufgaben geschickt zu organisieren. Denn deren Umfang ist so konzipiert, dass es nur gemeinsam gelingen kann, in 90 Minuten alle Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Der 1989 unter dem Namen „Mathématiques sans Frontières“ ins Leben gerufene Wettbewerb wird inzwischen jährlich in über 30 Staaten durchgeführt, in Rheinland-Pfalz wird die Durchführung in sieben Regionen organisiert. Aus dem Wettbewerbsbezirk Koblenz beteiligten sich 2019 insgesamt 53 Lerngruppen mit 1150 Schülerinnen und Schülern. Die Sieger wurden nun im Rahmen eines „Festes der Gewinner“ am Raiffeisen-Campus in Dernbach geehrt. Unter ihnen war auch eine Delegation aus vier Schülern des Mathematik-Leistungskurses MA1 des Bendorfer Wilhelm-Remy-Gymnasiums in Begleitung ihres Mathematiklehrers Matthias Prill sowie der schulischen Wettbewerbskoordinatorin Simone Kindel.

Schulleiter Bernhard Meffert gratulierte den angereisten Vertretern der Gewinnerteams zu Beginn der Veranstaltung sehr herzlich und betonte: „Ihr habt bewiesen, dass ihr Probleme lösen könnt.“ Zugleich unterstrich er die Wichtigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit und ermunterte die Gäste, über die Grenzen der einzelnen Fächer zu schauen. Gabriele Lapport, Landeskoordinatorin von MoG, warf anschließend einen Blick in die Geschichte des Wettbewerbs, der ganz und gar nicht dem weitverbreiteten Image von Mathematik entspreche. Es seien vor allem Teamfähigkeit, Kommunikation sowie auch fremdsprachliche Kompetenz – denn immerhin müsse eine Aufgabe in einer modernen Fremdsprache bewältigt und auch beantwortet werden –, die MoG zu etwas Besonderem machten. Den anwesenden Schülerinnen und Schülern riet sie, auch künftig bei der Mathematik zu bleiben. Bevor Dominik Deinert, Wettbewerbskoordinator für die Region Koblenz, die mit Spannung erwarteten Platzierungen verkünden und die Preise vergeben konnte, ermöglichte Dr. Regula Krapf von der Universität Koblenz-Landau den Anwesenden einen spannenden Einblick in das Thema Unendlichkeiten. Dass der Plural des Wortes angemessen ist, wurde im Verlauf ihres Vortrages sehr rasch deutlich. Für alle nachvollziehbar konnte sie darum zum Abschluss konstatieren: „Es gibt unendlich viele Formen der Unendlichkeit.“ Höhepunkt der Veranstaltung war schließlich die Preisverleihung, die Dominik Deinert gemeinsam mit Gabriele Lapport sowie Andreas Veith, Marktbereichsleiter der Westerwald Bank in Dierdorf, vornahm. Veith hatte es sich als einer der Sponsoren nicht nehmen lassen, der Preisverleihung beizuwohnen. Als weitere Sponsoren hatte Deinert die Lotto Rheinland-Pfalz GmbH, die Sparkasse Koblenz, die Energieversorgung Mittelrhein AG sowie die Buchhandlung Reuffel gewinnen können. Die Freude bei den Bendorfer Schülern war groß, als mit der Verkündigung der Dritt- und Zweitplatzierten der Jahrgangsstufe 11 (Sophie-Hedwig-Gymnasium Diez und Marion-Dönhoff-Gymnasium Lahnstein) klar wurde, dass der Sieg dem Leistungskurs des Wilhelm-Remy-Gymnasiums gehörte. Das Preisgeld in Höhe von 325 Euro will der Kurs nun in einen gemütlichen Kursabend investieren, vielleicht ja auch, um über das ein oder andere mathematische Problem zu diskutieren.