Mangelnde Kapazitäten beim Impflbus: Viele Menschen standen in der Kälte teilweise stundenlang an - viele wurden erst gar nicht mehr angenommen

Impfprobleme im Kreis Neuwied: „Kleine Impfzentren in den Gemeinden schaffen“

Impfprobleme im Kreis Neuwied: „Kleine Impfzentren in den Gemeinden schaffen“

Der Impfbus machte schon mehrere Male in Neuwied Station.Foto: privat

17.11.2021 - 10:39

Kreis Neuwied. Nach dem es lange (zu) ruhig war, bilden sich jetzt lange Schlangen, wenn der Impfbus des Landes im Kreis Neuwied Station macht. So war es am Freitag in Dierdorf und am Samstag in der Neuwieder Innenstadt zu sehen. Menschen standen in der Kälte teilweise stundenlang an, etliche wurden erst gar nicht mehr angenommen. Ein Zustand, der für Landrat Achim Hallerbach so nicht hinnehmbar ist. Deshalb hat er bereits am Samstag zusammen mit Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Holger Kurz kurzfristig den Corona-Krisenstab einberufen, um Lösungen zu diskutieren. Denn klar ist: Die vermeintlich einfachste Variante geht nicht. Das Ende September auf klare Anweisung des Landes und gegen den Rat des Landrates geschlossene Impfzentrum in Oberhonnefeld kann nicht reaktiviert werden. Die Infrastruktur ist komplett abgebaut worden, die Halle von ihrem Eigentümer zwischenzeitlich anders vermietet. Folglich müssen andere Lösungen her. Landrat Achim Hallerbach macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Situation im Norden von Rheinland-Pfalz mit seinen großen Flächenkreisen anders ist als im viel kleinteiliger strukturierteren Süden. Deshalb sieht er im Kreis Neuwied auch nicht mehr ein zentrales IZ mit weiten Anfahrtswegen für die Bürger, sondern viele kleine, dezentrale Impfzentren als wünschenswert an. Einig waren sich die Mitglieder des Krisenstabs, dass der Schlüssel bei den niedergelassenen Ärzten liegt. Deren Verbandsvertreter hatten in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Ärzte die Kampagne nicht nur übernehmen wollen, sondern auch können. Und nachdem das Land nun noch einmal die Vergütung pro Impfung deutlich erhöht hat, ist ein Engagement auch finanziell äußerst lukrativ. Speziell bei den derzeit stark nachgefragten Booster-Impfungen ist zudem der Dokumentationsaufwand äußerst gering. Von daher appelliert Landrat Achim Hallerbach eindringlich an alle Ärzte im Kreis Neuwied, sich einzubringen. Im Schulterschluss mit den verschiedenen Hilfsorganisationen will die öffentliche Hand die Mediziner beim Impfen unterstützen, in dem sie Infrastruktur zur Verfügung stellt. Landrat Achim Hallerbach hat deshalb in einer Besprechung alle Bürgermeister gebeten, zum einen direkt mit ihren Ärzten zu sprechen und Möglichkeiten abzuklopfen und zum anderen zu prüfen, ob Bürgerhäuser oder Turnhallen als kleine, dann von den Ärzten zu bestimmten Zeiten betriebene Impfzentren zur Verfügung gestellt werden können.

„Wichtig ist, dass wir die Angebote zu den Menschen vor Ort bringen“, betont der Landrat. Er hofft, dass in jeder VG und der Stadt Neuwied zwei bis drei solcher Anlaufpunkte für die Menschen entstehen. Viele Gespräche laufen bereits, Anfänge sind gemacht. So werden beispielsweise in der VG Asbach Booster-Aktionen angeboten in der Wiedparkhalle Neustadt, im Windhagener Bürgerhaus und im Heimathaus Buchholz sowie in der Corona-Ambulanz Asbach. Auch in Rengsdorfer Gemeindehaus werden Impfungen stattfinden. „Solche Möglichkeiten brauchen wir überall“, regt der Landrat zur Nachahmung an. Darüber hinaus sollen die künftigen Impfbus-Stationen mit dem Land so koordiniert werden, dass die Menschen trockene und warme Aufenthaltsmöglichkeiten haben, solange sie auf ihre schützende Spritze warten.

Pressemitteilung der Kreisverwaltung Neuwied.

Weitere Beiträge zu den Themen

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service