55 Aussteller und zahlreiche Besucher machten die 18. Pellenzer Lehrstellenbörse zum Erfolg

In Kruft kamen alle auf ihre Kosten

In Kruft kamen alle auf ihre Kosten

Informieren, fragen, bewerben: Das stand für viele Jugendliche auf dem Programm der Pellenzer Lehrstellenbörse.

In Kruft kamen alle auf ihre Kosten

Martin Busenbender (rechts), organisatorischer Leiter der Veranstaltung, freut sich über die vielen Besucher.

In Kruft kamen alle auf ihre Kosten

Am Stand von Westnetz hilft der Auszubildende Daniel Boos Schülern beim Löten von Solarkugeln.UBU

In Kruft kamen alle auf ihre Kosten

Die Messe-Guides Anna-Luisa Wagner, Leonie Mehlem und Martina Pinhammer (von links) unterstützten die Besucher.

Kruft. „Steht deine Zukunft in den Sternen?“ lautete das Motto der Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse in der Krufter Vulkanhalle. Bereits zum 18. Mal hatten Jugendliche bei der Ausbildungsmesse die Gelegenheit, verschiedene Berufe, Praktika, klassische Ausbildungsmöglichkeiten im Betrieb oder berufsbezogene Studiengänge kennenzulernen. 55 Aussteller präsentierten ihre Branche und die zahlreichen Ausbildungsberufe. „Zu den 54, die sich bereits im Vorfeld angemeldet hatten, hat sich kurzfristig noch ein weiterer gesellt“, freut sich Organisator Martin Busenbender über den großen Zuspruch, der auch dafür verantwortlich ist, dass in diesem Jahr neben der Halle ein Zelt aufgebaut ist, um allen Ausstellern Platz zu bieten.

Schon am frühen Nachmittag kamen zahlreiche Besucher und versorgten sich mit Informationsmaterial zu diversen Berufen oder informierten sich bei den Unternehmen persönlich. „Wir freuen uns, dass die Lehrstellenbörse auch in diesem Jahr wieder so gut angekommen ist“, sagt Busenbender. „Wir konnten ein großes Interesse bei den Jugendlichen wecken und hatten dementsprechend viele Besucher.“

Beim Rundgang durch die Halle war zu erfahren, dass sich die Suche nach Auszubildenden in vielen Branchen schwierig gestaltet. Wie beispielsweise im Hotellerie- und Gastgewerbe. „Die Branche ist in den Köpfen junger Leute mit vielen Vorurteilen behaftet“, weiß Birgit Müller-Leersch, Personalleiterin des Seehotels Maria Laach, die in diesem Jahr die Patenschaft der Messe übernommen hat. „Wir sind seit Bestehen der Messe jedes Jahr dabei“, so die Messepatin. „Denn nur durch Aufklärung und direkten Kontakt mit der Zielgruppe kann es uns gelingen, die Vorurteile abzubauen.“ Viele junge Leute schrecke vor allem die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen ab. „Wir versuchen, den Schülerinnen und Schülern schmackhaft zu machen, dass auch freie Wochentage ihren Reiz haben.“

Ganz anders sah es am Stand der ortsansässigen Firma Jungbluth Fördertechnik aus. „Wir können uns nicht über mangelndes Interesse beklagen“, sagt Nicole Radtke, Personalreferentin des Unternehmens. „Bisher konnten wir immer ausreichend Auszubildende generieren“, macht Radtke den Erfolg vor allem an der bedarfsorientierten Ausbildung fest. Auch die Karrierechancen nach der Ausbildung seien gut. „Rund 95 Prozent der Auszubildenden werden anschließend in ein Arbeitsverhältnis übernommen“, betont Radtke.

Viele Aussteller locken die Jugendlichen mit Gewinnspielen und Aktionen an ihren Stand. So können Jugendliche bei Westnetz Solarkugeln löten und als Erinnerung mit nach Hause nehmen. „Wir haben festgestellt, dass heute besonders viele männliche Jugendliche handwerklich nicht mehr so bewandert sind wie früher“, sagt Rainer Killian, Ausbilder des Unternehmens. „Das Löten soll eine kleine Herausforderung sein.“ Über die Anzahl von Bewerbern könne das Unternehmen nicht klagen, betont Killian. Bei vielen Jugendlichen fehle jedoch die Mindestanforderung im mathematischen Bereich. Deshalb sei die Pellenzer Ausbildungsmesse ein wichtiges Instrument, um junge Leute zu gewinnen, die zielgerichtet interessiert seien.

Für Technik und Dinge zum Schrauben interessiert sich beispielsweise Simon Hörsting. Der 13-jährige Schüler der Geschwister-Scholl-Realschule plus in Andernach besucht derzeit die achte Klasse und hält zunächst einmal Ausschau nach Unternehmen, die einen Praktikumsplatz bieten. „Die Messe finde ich super“, sagt Hörsting. „Hier kann ich mich an einem einzigen Tag bei vielen Unternehmen informieren.“

Die Ausstellung sei sehr gut aufgebaut, findet auch Sarah Müller aus Eich. Die Schülerin der IGS Pellenz möchte später gern Erzieherin werden. Derzeit peilt sie die Oberstufe an der IGS mit dem Ziel Abitur an.

„Falls ich das Abitur dort nicht schaffe, schaue ich mich hier schon einmal nach anderen Bildungswegen um“, sagt die 14-Jährige. Neben den zahlreichen Betrieben präsentieren sich auch weiterführende Schulen wie beispielsweise die Julius-Wegeler-Schule Koblenz und die IGS Pellenz auf der Messe.

Dafür, dass die Besucher bei dem umfangreichen Angebot auch den Überblick behielten, sorgten die Messe-Guides. Deutlich erkennbar an ihren knallgelben T-Shirts, standen sie besonders den jugendlichen Besuchern den gesamten Nachmittag mit Rat und Tat zur Seite.