Der neue Vorstand des Brauchtumsvereins präsentierte die Erpeler Weinkönigin

Janina I. und ihre Weinprinzessinnen Alisa und Laura wurden gekrönt

Janina I. und ihre Weinprinzessinnen Alisa und Laura wurden gekrönt

Eskortiert von Hauptmann Philipp Marx und Leutnant Tim Schmitz zog Janina I. mit ihren Weinprinzessinnen und dem Weingott in den Bürgersaal ein. Fotos: DL

Janina I. und ihre Weinprinzessinnen Alisa und Laura wurden gekrönt

Bei den anstehenden Aufgaben kann sich das strahlende Trio auf die Unterstützung des erfahrenen Weingottes verlassen. Eskortiert von Hauptmann Philipp Marx und Leutnant Tim Schmitz zog Janina I. mit ihren Weinprinzessinnen und dem Weingott in den Bürgersaal ein

Erpel. Im November vorigen Jahres war Anke Klug, die Erpeler Weinkönigin aus dem Jahr 2005, in die Fußstapfen ihres Vaters Werner Henneker getreten und hatte diesen nach 34 Jahren als Vorsitzende des Brauchtumsvereins „Freunde des Erpeler Weinfestes“ abgelöst. Am Samstagabend eröffnete die 34-Jährige nun zusammen mit ihrem Stellvertreter und damit Nachfolger von Brigitte Buchmüller, Tim Kaltenborn, im Bürgersaal die Krönungsveranstaltung der neuen Weinkönigin der Alten und Freien Herrlichkeit. Eingestimmt wurden die zahlreichen Gäste von der Null-Uhr-Kapell.

Getreu dem „Miljö“-Hit „Sulang de Leechter noch brenne“ hatte Ende vorigen Jahres eine komplett neue, junge Vorstands-“Garde“, darunter etwa die Weinköniginnen Jenny Waldmann (2011) und Silvia Gehrid geborene Ott (2004), dafür gesorgt, dass dem Erpeler Weinfest samt dem Blütenkorso nicht das Aus droht. „Da aber die beiden Osanna-Flohmärkte weggebrochen sind, fehlten uns erhebliche Einnahmen, was wir nur verkraften können, wenn wir viele neue Mitglieder bekommen“, wiesen Anne Klug und Tim Kaltenborn auf die Beitrittserklärungen hin, die der neue Vorstand auf den Tischen verteilt hatte.

Nach der Begrüßung der Ehrengäste, neben dem neuen Bürgermeister, Günter Hirzmann mit seinen Beigeordneten, Henrik Gerlach und Johanna Lenz, sowie dem Ersten VG-Beigeordneten, Jörg Scheinpflug, vor allem der Gold-Weinkönigin Fine Schmitz sowie der Silberjubilarin, Brigitte Buchmüller, dankten der neue Vorstand seinen Vorgängern, Werner Henneker, Brigitte Buchmüller, Hansi Freund und Gabi Kloos sowie dem „Vereins-Gärter“ Bernd Walbrück samt Ehemann Holger mit einem großen Druck, der das Vereinslogo flankiert von den Brückentürmen und dem Neutor zeigt.

In einer gewohnt launigen Rede ließ der „Teilzeit-Erpeler“ und Ex-Prinz, Karel Harmsen von der Band „Volle Blaos“ aus Nimwegen, das zurückliegende Jahr am Fuß der Ley Revue passieren, nachdem er Günter Hirzmann die von den Musikern 2008 gestiftete Bürgermeisterkette umgehängt hatte.

Anschließend nahm Verena I. (Schwager) mit ihrer Weinprinzessin Celina Lenz wehmütig Abschied. „Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen. Es war eine unfassbar schöne Zeit“, dankte sie vor allem ihren Eltern, nachdem sie ihre Regentschaft mit vielen Fotos hatte Revue passieren lassen. Dann erinnerten die Jubiläums Weinköniginnen an die Feste vor 50 und 25 Jahren, bevor sie sich endgültig mit ihrem Weinspruch verabschiedete: „Willkommen am romantischen Mittelrhein – Burgen und Schlösser laden zum Träumen ein. Weinfest in Erpel, wie zauberhaft! Magisch schmeckt der Rebensaft! D’rum stoßt mit mir an, wir feiern das Leben! Fangt ein die Magie der goldenen Reben!“

„Es war auch eine schöne Zeit, aber kein Vergleich mit dem heutigen Fest“, so Fine Schmitz, während Brigitte Buchmüller sich noch allzu genau an den holperigen Umzug über die sanierungsbedürftige Kölnstraße erinnerte. „Dafür aber kam nach tagelangem Regen pünktlich zum Blütenkorso die Sonne raus“, so die Silber-Weinkönigin. Dann aber war es endlich soweit: Angeführt vom Tambourcorps und eskortiert von den Offizieren des Junggesellenvereins, Hauptmann Philipp Marx und Leutnant Tim Schmitz, zog das neue Weinfest-Trio zusammen mit Bacchus Andreas Schwager in den Bürgersaal ein, wo sie von den Gästen der Veranstaltung frenetisch gefeiert wurde. „Unsere neue Weinkönigin ist die 23-jährige Janina Wester. Sie spielt Querflöte beim Tambourcorps und gehört als ehemalige Prinzengardistin zur Ehrengarde der Großen Erpeler KG“, berichtete Silvia Gehrig, bevor sie der neuen Weinmajestät die Krone aufsetzte. „Seit ich denken kann, bin ich in verschiedenen Gruppen im Erpeler Blumenkorso mitgegangen, die letzten Jahre immer mit dem Tambourcorps. Und wenn man die ganze Zeit sowohl am Weinfest, als auch an anderen Festivitäten im Ort teilnimmt, dann wünscht man sich auch, einmal im Leben Weinkönigin zu sein“, erklärte Janina I., die sich auf ein aufregendes Jahr mit vielen neuen Erfahrungen freute. Das Weinfest sei eben das Fest an sich, an dem Erpel vier Tage lang in einem Ausnahmezustand sei und sich von seiner schönsten und vor allem gastfreundlichsten Seite präsentieren würde, so die Systemingenieurin, die zu ihrem Beruf nun noch Wirtschaftsinformatik studiert.

„Meine Weinprinzessin Alisa (Miskowiak) hat die erste Aufregung mit mir geteilt, nachdem feststand, dass ich Weinkönigin werden soll“, so Janina I. über die 27-Jährige an ihrer Seite, die auch Mitglied im Tambourcorps ist. Da ihr Brauchtum sehr wichtig sei und sie durch ihren Verein schon lange am Winzerfest teilnehmen würde, habe sie sich sehr gefreut, als sie Janina gefragt habe, ob sie bereit sei, sie als Weinprinzessin zu begleiten, erklärte die Erzieherin aus Erpel. Dritte im Bunde ist die 23-jährige Laura Malzmüller aus Kretzhaus, die Janina schon seit der gemeinsamen Schulzeit kennt. Die Kauffrau im Groß- und Außenhandel, die Mitglied der Kasbacher Prinzengarde ist, trinkt, Nomen est Omen, zwar am liebsten Bier, verschmäht aber auch einen halbtrockenen Riesling nicht, während Alisa einen feinherben Spätburgunder Rosé vorzieht, den Janina am liebsten als halbtrockene Variante trinkt. „Egal ob regen oder Sonnenschein: Wir feiern Weinfest in Erpel am Rhein. Drum lasst uns singen, tanzen und lachen sowie Kummer und Sorgen beiseite schaffen. Denn fröhliche Menschen und guter Wein sollten stets beisammen sein. Drum möcht ich mit Euch das Glas erheben auf Liebe, Glück und Freud im Leben!“, verkündete die neue Weinkönigin ihren Weinspruch natürlich vor allem zur Freude von Bacchus, in dessen Rolle Andreas Schwager nun schon zum neunten Mal geschlüpft ist. Angesichts so langer Erfahrung machte es ihm auch nichts aus, bei der Krönung ohne seine Bacchantinnen zu erscheinen, waren Julia Sterzenbach und Hannah Roos, beide Fans vom Mittelrhein-Riesling, doch am Samstagabend verhindert.

Erpeler Weinfest vom 13. bis 15. September

Beim Fackelzug am Freitagabend, 13. September, wenn das charmante Trio gegen 20 Uhr zur Eröffnung des Festes in das Weindorf am Rathaus einziehen wird, werden die beiden ihren Bacchus aber sicher begleiten und mit diesem dort die rheinische Stimmung in vollen Zügen genießen.

Nach der Ortsführung mit Heribert Siebertz, die am Samstag um 14 Uhr am Rathaus beginnt, öffnen die Weinstände um 17 Uhr, etwa 90 Minuten später startet die Weinkönigin mit dem Bacchus zu einer Festfahrt, um anschließend im Weindorf die Festgäste zu begrüßen. Auf diese wartet ab 19 Uhr ein Platzkonzert auf dem Marktplatz sowie das schon legendäre „Fensterkonzert“ der „Vollen Blaos“, das Karel Harmesen schon fest zugesagt hat. Weiter geht es am Sonntag, 15. September, um 10 Uhr mit der Weinfestmesse in Sankt Severinus und dem anschließendem Rathausempfang der Weinmajestäten im Rathaus. Ab 11 Uhr sind auch wieder die Weinstände geöffnet, um 15 Uhr, wenn sich der Festzug mit Fußgruppen in farbenprächtigen Kostümen und mehrere Festwagen mit Motiven aus rund 80.000 Dahlien sowie weiteren Herbstblumen ab der Heisterer Straße in Bewegung setzt, heißt es wieder „Blumen, Wein und Sonnenschein“. Nach dem Besuch der Erepler Weinkönigin bei ihrer Kollegin in Remagen wird Janina I. mit Weinköniginnen aus den Nachbarorten am Mittelrhein und von der Ahr gegen 20 Uhr zum Bürger-Dämmerschoppen in das Weindorf einziehen, in dem die Weinstände ab 18 Uhr geöffnet sind. Gegen 21 Uhr wird dann das Motto des Weinfestes 2020 bekannt gegeben.