Sehenswerte Ausstellung der Künstlergruppe „Artissimo“

Jedes Werk hat seine Besonderheit

Jedes Werk hat seine Besonderheit

Bürgermeister Klaus Bell freut, den Gästen im Rathaus eineaußergewöhnliche Ausstellung präsentieren zu können. Fotos: UBU

Jedes Werk hat seine Besonderheit

Die 23-jährige Laura Pütz freut sich über den großen Zuspruch. Sie selbst kann ihre Werke nicht betrachten, da sie von Geburt an blind ist.

Jedes Werk hat seine Besonderheit

Dr. Alfred Marmann, ehemaliger Geschäftsführer der Förderwohnstätte Kettig (rechts), lässt es sich nicht nehmen, die Gäste durch die Ausstellung zu führen.

Jedes Werk hat seine Besonderheit

Jedes Werk ist ein außergewöhnliches Unikat.

Plaidt. Künstler der Förder- und Wohnstätte gGmbH Kettig stellen im Rahmen des Inklusionsprojektes im Rathaus der Verbandsgemeinde Pellenz aus.

Laura Pütz strahlt über das ganze Gesicht. „Ich bin sehr stolz, dass mein Bild hier ausgestellt und von vielen Leuten bewundert wird“, gibt die 23-jährige Bewohnerin der Förder- und Wohnstätte gGmbH Kettig unumwunden zu.

Die junge Frau ist mehr als die meisten anderen Künstlerinnen und Künstler auf das Feedback von außen angewiesen. Denn sie selbst kann ihr Kunstwerk nicht betrachten.

Laura Pütz ist von Geburt an blind. Sie gehört seit wenigen Wochen zur Künstlergruppe „Artissimo“ der Förder- und Wohnstätte gGmbH Kettig, die derzeit im Rahmen eines Inklusionsprojektes im Rathaus der Verbandsgemeinde Pellenz ihre Werke ausstellen.

Zu den Künstlern zählen neben Laura Pütz auch Steffi Gombert, Valerie Siegler, Marion Schnabel, Jean Krug, Dagmar Schulze, Jasmin Busch, Richard Moos, Gerd Anhäuser, Andreas Zils und Markus Fleischmann. Unter Anleitung von der Künstlerin Gabriele Lange und Yvonne Goldberg-Meiss experimentieren die teils Blinden und mehrfach beeinträchtigten Menschen mit verschiedenen Materialien und Farben.

Die Künstler lassen Farben fließen und bringen fantasievoll ihre innere Stimmung zum Ausdruck.

„Im Vordergrund steht für alle die Freude am Tun“, betont die Rehabilitationslehrerin Yvonne Goldbeck-Meiss, die die Ausstellung angeregt hatte.

„Jeder Teilnehmer der Gruppe wird individuell begleitet und angeregt, befreit zu malen. Dadurch werden die körperlichen und geistigen Einschränkungen weitestgehend überwunden und die jeweiligen Ressourcen ausgeschöpft“, betont Goldberg-Meiss.

Die Ergebnisse ermöglichten es, festgefahrene Betrachtungsweisen zu überdenken und zu neuen Inspirationen anzuregen.

„Ich habe schon als kleines Kind gerne gemalt“, erzählt Laura Pütz.

„Leider wurden meine Bilder immer wieder von Sehenden kritisiert, so dass ich in der Schule Angst hatte zu malen und es schließlich aufgegeben habe“, sagt die blinde junge Frau.

Doch jetzt habe sie wieder neuen Mut gefasst.

„Unter Anleitung von Yvonne male ich jetzt nach einer Schablone und es scheint gut zu klappen“, schließt sie aus dem Zuspruch der Ausstellungsgäste.

Dass der ehemalige Geschäftsführer der Förderwohnstätte Kettig, Dr. Alfred Marmann, die Künstlergruppe auch heute noch regelmäßig besucht und auch das ein oder andere ihrer Werke in seinem Wohnzimmer hängen hat, motiviert die Mitglieder der Künstlergruppe zusätzlich.

Dabei spielt der Kuchen, den er regelmäßig mitbringt, nur eine köstliche Nebenrolle.

Die Ausstellung der Künstlergruppe „Artissimo“ ist noch bis zum 2. September im Foyer des Rathauses der Verbandsgemeinde Pellenz zu bewundern. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch: 8 bis 16 Uhr, Donnerstag: 8 bis 18 Uhr und Freitag: 8 bis 12 Uhr. Interessierte sind auch jederzeit im kleinen Atelier in der FWS Kettig zum Schauen, Mitmachen und Austauschen willkommen.

Dort entstehen auch Kunstkarten für jeden Anlass.