Deutsche Kulturtage in Oppeln

Junge RemagenerSängerin begeistert in Polen

Junge Remagener
Sängerin begeistert in Polen

Mit ihrer tollen Stimme überzeugte Maria Daoud das Publikum sofort. Foto: privat

Remagen. Die erst 16-jährige Maria Daoud aus Remagen konzertierte mit ihrem Quartett in Oppeln (Schlesien), der Partnerregion des Bundeslandes. Möglich gemacht wurde dieses besondere Gastspiel durch das regionale Marschallamt, vergleichbar einer deutschen Landesbehörde, und der Mainzer Staatskanzlei, in dessen Räumlichkeiten die junge Sängerin im August eine Vernissage mit deutsch-polnischen Schülerarbeiten umrahmte.

Der Auftritt nun zwei Monate später auf den deutschen Kulturtagen wurde frenetisch bejubelt und war erst nach mehreren Zugaben beendet. Vor allem die spontane musikalische Zusammenarbeit mit dem polnischen Sänger Arnold Kocurek (17) aus Oppeln, der am Tag zuvor einen Gesangswettbewerb à la „Deutschland sucht den Superstar“ gewann, berührte die Herzen der zahlreichen Zuhörer. Im Duett sangen Maria und Arnold „Bauch und Kopf“ von Mark Forster sowie das polnische Volkslied „Hey sokoly“, welches vom Publikum streckenweise mitgesungen wurde. Verblüffend an dem ganzen Auftritt war, dass die Nachwuchsmusiker erst zwei Stunden vor dem Konzert überhaupt zusammen üben konnten! Doch nach einer kurzen Verständigungsprobe verlief das Konzert absolut routiniert , so wie man es eigentlich nur von Profis erwarten würde. Zugleich ging von der deutsch-polnischen Zusammenarbeit auf der Bühne ein starkes Statement der Völkerverständigung aus und erzeugte eine Art magische Verbindung zwischen Menschen, welche vielleicht nur die Musik zu schaffen vermag. Das restliche Programm beinhaltete bekannte Klassiker der Jazz- und Popliteratur sowie aktuelle Hits. Dreh- und Angelpunkt hierbei war jeweils der ausdrucksstarke, expressive Gesang der Deutsch-Syrierin mit aramäischen Wurzeln, die gerne schon mal mit der jungen Amy Winehouse verglichen wird. Nach dem Auftritt musste sie zumindest schon für viele Selfies mit „Fans“ bereit stehen.

Maria Daoud kam mit dem Singen bereits als Kind in Berührung, da in ihrer Familie Musik eine wichtige Rolle spielt. Auf dem Franziskusgymnasium Nonnenwerth, an dem von Beginn an ihr großes musikalisches Talent gefördert wurde, besuchte sie in der Unterstufe die Streicherklasse und belegt mittlerweile den Leistungskurs Musik. Zudem ist sie eine von zwei Sängerinnen der „Rhine Island“ - Schulbigband. Die weitere Besetzung des Quartetts bildeten die Nonnenwerther Viktoria Manns am Klavier, Valentin Bücherl am Schlagzeug sowie ihr Musiklehrer Jürgen Roth an der Trompete. Nach dem Gastspiel in Polen geht es für die Vier am 15. November in Dernbach weiter. Dort wird im Beisein von Frau Mathea (Bildungsministerium) der rheinland-pfälzische Schulpreis „Wirtschaft und Ethik“ am Raiffeisen Campus verliehen. Desweitern ist aufgrund des großen Erfolges angedacht, in Mainz eine Art „Rückspiel“ des Oppelner-Konzertes stattfinden zu lassen. Hierfür soll Arnold Kocurek dann nach Deutschland eingeladen werden. Die Planungen für das erste eigene Konzert sind derweil auch schon angelaufen: Es wird am Freitag, 24. Januar im Restaurant „Zum Anker“ in Remagen stattfinden. Dann können sich die hiesigen Musikfans einen eigenen Eindruck des musikalischen Nachwuches machen, der sich schon über die Landesgrenze hinweg einen Namen gemacht hat.