Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier und der BUND Koblenz zum Welttag gegen Kinderarbeit

Keine Grabsteine ausausbeuterischer Kinderarbeit

Koblenz. Zum Welttag gegen Kinderarbeit haben die Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier und der BUND Koblenz über Möglichkeiten informiert, auf Friedhöfen in Rheinland-Pfalz Grabsteine aus ausbeuterischer Kinderarbeit auszuschließen. Bei einer Veranstaltung für Kommunen und zivilgesellschaftliche Gruppen informierten sich über 30 Teilnehmer*innen über die Hintergründe von Menschenrechtsverletzungen beim Natursteinabbau insbesondere in Indien und China, den Hauptproduzenten für Natursteine, Granitplatten und Grabsteinen. Vertreter von Fair Stone e.V., einem staatlichen anerkannten Zertifizierer verdeutlichten welche Folgen Arbeit insbesondere von Kindern haben, wenn die internationalen Arbeits- und Sicherheitsnormen verletzt werden. Fair Stone e.V prüft vor Ort Steinbrüche und Betriebe und vergibt das für Handelsorganisationen, Steinmetze und Verbraucher klare Zertifikat, das Steine ausschließt, die unter ausbeuterischer Kinderarbeit produziert wurden.

„Die Staatengemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, alle Formen der Kinderarbeit bis 2025 zu beseitigen, festgeschrieben im 8. Entwicklungsziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Dies haben wir zum diesjährigen Welttag gegen Kinderarbeitzum Anlass genommen, um unser Handeln und unsere Umsetzung zu den 17 Nachhaltigkeitszielen näher zu betrachten“, erklärt Achim Trautmann, regionaler Fachpromotor für öko-soziale Beschaffung beim BUND Koblenz.

„Das Land Rheinland-Pfalz hat Ende 2019 das rheinland-pfälzische Bestattungsgesetz geändert und erlaubt den Trägern von Friedhöfen, das Aufstellen von Grabsteinen aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu untersagen. Dies war ein wichtiger Schritt für die Bewusstseinsbildung in Kommunen, Kirchen und bei den Verbraucher*innen sowie das Aufzeigen von Alternativen wie fair gehandelten Natursteinen erläutert Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier.

Die Informationen von Fair Stone e.V. waren besonders für Vertreter von Kommunen aus ganz Rheinland-Pfalz interessant, die eine Änderung der Friedhofsatzung anstreben, um Grabsteine aus Kinderarbeit auszuschließen. Über positive Erfahrungen berichtete etwa der Bürgermeister von Sinzig, Andreas Geron: „Mit unserem Stadtratsbeschluss wollen wir in Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen beim Abbau von Natursteinen setzen und uns für das Wohl der Kinder in diesen Ländern einsetzen.“

„Besonders gefreut hat uns die Teilnahme von Kommunen und Kirchen als Träger von rheinland-pfälzischen Kommunen. Der Einblick in die politischen Diskussionen in den Kommunen und das breite zivilgesellschaftliche Engagement vor Ort hat uns in unserem Engagement bekräftigt. Wir konnten einen Austausch zwischen Kommunen, Zivilgesellschaft und Zertifizierer herstellen und somit auch erfahren, wo es bei der Umsetzung aktuell noch Probleme gibt.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass wir noch nicht am Ziel sind.

Wir sehen die Veranstaltung als einen Auftakt für einen weiteren Austausch damit wir auch zukünftig gemeinsam an den Zielen der Vereinten Nationen arbeiten“, so Werner Huffer-Kilian aus dem Dekanat Maifeld Untermosel, der seit mehreren Jahren im Kampf gegen Kinderarbeit engagiert ist.

Interessierte Kommunen und Personen können sich unter folgenden Kontakten beraten lassen:

Diözesanstelle Weltkirche, Postfach 1340, 54203 Trier, Tel. (06 51) 7 10 53 98, E-Mail: weltkirche@bistum-trier.de.

BUND - Regionalbüro Koblenz, Kornpfortstr. 15, 56068 Koblenz, Tel. (02 61) 97 35 38 42, E-Mail: achim.trautmann@bund-rlp.de.

Pressemitteilung des

BUND Koblenz