Tausende bei der 24. Zeltkirmes in Sessenhausen

Kitzjeträger entkommender nächtlichen „Baumkastration“

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

Fesch hatten sich die „Sessenhäuser Mädcher“ für das zehnte „Oktoberfest“ zurechtgemacht.

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

Die „Partyfüchse“ heizten mächtig ein.

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

Die „Sessenhäuser Mädcher“ zeigten viel Herz.

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

Der große Maibaum wird aufgestellt. Zur ÜberraschungMancher überlebte er die Nacht in voller Pracht!

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

Prall gefüllt war das Festzelt.

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

„SIDEWALK“ in Hochform.

Kitzjeträger entkommen
der nächtlichen „Baumkastration“

Sessenhausen. Nach wie vor ÜBT die Kirmes in Sessenhausen eine magische Anziehungskraft aus. Anders ist es nicht zu erklären, dass bereits am Kirmesfreitag bei lauen Sommertemperaturen unüberschaubare Menschenmassen das Party-Zelt und den Festplatz bevölkerten. Sicherlich hing das damit zusammen, dass sie eine der angesagtesten Party-Cover-Bands der Region sehen und hören wollten: „SIDEWALK“. Doch dazu später mehr.

„Kitzjeträger“ errichten

stattliches Kirmessymbol

Nachmittags versammelten sich bereits viele Schaulustige am Festplatz an der St. Josef Kirche, um das Aufstellen des Kirmesbaumes zu beobachten. Da im letzten Jahr dabei ein kleines Missgeschick passiert war, weil der Baum etwas „schepp“ stand, wurde dieses Mal akribisch das Aufstellen vorbereitet. Und siehe da: Als der Baum endlich aufgerichtet war, stand er wie eine Eins mit seiner stattlichen Größe von 22 Metern. Als diese Klippe umschifft war, schmeckte der Kirmesgesellschaft „Kitzjeträger“ das wohlverdiente erste Kirmesbier gleich doppelt gut. Danach ging es nur noch kurz nach Hause, duschen, Kirmeskleidung anziehen und ab zum Zelt. Das Motto des Abends, frei nach dem Super-Hit der „Black Eyed Peas“: „Let’s get it started!“

„SIDEWALK“

rockt Sessenhausen

Wo die Band auftritt, ist garantiert, dass sie sich bis zur Erschöpfung verausgaben, dabei trotzdem einen unglaublichen Esprit von der Bühne versprühen. Die Band wird getragen von den beiden Sängern Anita Kunkel und Jürgen Hallfeld, die auf der Bühne eine unglaubliche Präsenz zeigten. Beide zusammen hatten die Feiermeute von Beginn an fest im Griff, suchten dauernd den Kontakt zu den Besuchern und animierten pausenlos zum Mitsingen und Mittanzen. Genial die Idee, einen großen Block unter der Überschrift „Kinder der 90er“ zu stellen, da wackelte das Zelt. Die Hits von DJ Bobo, Ace of Base, Salt-n-Peppa, Fanta Vier, Haddaway, Puff Daddy und Mr. President rissen alle mit, zumal genial vorgestellt. Es wäre unfair, „SIDEWALK“ nur auf die beiden Sänger zu reduzieren, die Beiden können nur so gut funktionieren, weil sie von den übrigen Bandmitgliedern musikalisch getragen werden. Diese sind perfekt aufeinander abgestimmt, ergänzen sich blind und überlassen ihren Sängern neidlos die Show. Die aktuellen Chart-Breaker, Oldies und Mall-Hits rundeten dass das Ganze ab. Einfach eine Riesenshow bei einer Riesenfete.

Kirmes goes Oktoberfest Vol. 10

Bereits zum zehnten Mal hatten die „Kitzjesträger“ den Samstag zu einem Oktoberfest deklariert. Diese Idee kommt super an, fast jede Frau und jeder Mann im Festzelt war nach bayerischer Art gekleidet, die Maderln in raffinierten Dirndl’n und die Buam in stilechten Krachledernen und Jankern. Die „Partyfüchse“ aus Bayern vervollständigten das bayerische Klima, die Jungs verstanden es prächtig, mit ihrem Mix aus traditioneller bayerischer Musik und aktuellen Hits, unter anderem mit einer Andreas Gabalier-Show, den Abend passend musikalisch zu gestalten. Die „Partyfüchse“ können getrost als Hausband der Kirmes in Sessenhausen bezeichnet werden, da sie bereits fünfmal nacheinander dort zur Kirmes gespielt haben.

Der Abend begann mit der offiziellen Eröffnung der Kirmes durch die „Kitzjesträger“, die sich vor der Bühne versammelten und ihren treffenden Kirmesspruch vortrugen – nein, herausbrüllten. Anschließend übergab das Kirmespaar 2017 die Regentschaft 2018 an Melissa Zeits und Robin Mintel, wobei beide Paare zu einem zünftigen Walzer tanzten. Nach der offiziellen Eröffnung war nur noch Gaudi und Spaß angesagt.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Familie. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst mit dem Chor „Cäcilia“ und dem anschließenden Frühschoppen mit dem Musikverein Sessenhausen, konnten die Kleinen eine Stunde umsonst die Fahrgeschäfte auf dem Rummelplatz nutzen. Nach Kaffee und Kuchen fanden im Zelt Gaudi-Spiele mit den letzten drei Kirmespaaren statt. Obwohl Deutschland es nicht bis ins Finale geschafft hatte, wurde beim Public Viewing das WM-Finale auf einer Großbildleinwand im Zelt übertragen. Ansonsten ließ man den Abend gemütlich ausklingen.

Ein Streich,

der keiner werden wollte

Eine Anekdote des Festwochenendes: Eine angeblich unbekannte Kirmesgesellschaft (man hat aber einen Verdacht...) hatte am Vorabend des Baumaufstellens versucht, den neuen Kirmesbaum zu kürzen. Nur hatte sich diese KG vertan, da sie den alten Kirmesbaum versehentlich um sechs Meter kürzte. So konnte am Freitag der wunderschöne Kirmesbaum mit 22 Metern Länge aufgestellt werden.

Gemeinsam stark:

Der Vereinsring Sessenhausen

Veranstaltet wurde die Kirmes wie jedes Jahr vom Vereinsring Sessenhausen, bestehend aus dem Tennisverein, der SV „Eintracht“, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein, dem gemischten Chor „Cäcilia“ und den Möhnen „Ewig Jung“.

Der Name „Kitzjesträger“ leitet sich aus Historie des Westerwaldes ab: Sie waren praktisch Händler, die in Mogendorf gebrannte Tonwaren, wie Krüge, Teller und Schüsseln in ihren Kiepen auf dem Rücken in die umliegenden Dörfer und auf Märkte transportierten, um sie dort zu verkaufen.

Die KG hat etwa 100 aktive und inaktive Mitglieder. Die Kirmes in Sessenhausen ist eine der größten Kirmesveranstaltungen im Westerwald, die Bedeutung kann man auch daran erkennen, dass insgesamt 15 Kirmesgesellschaften ihre Aufwartung machten.