Präsentation eines besonderen Kochbuches

Köstliche Erinnerungen

Köstliche Erinnerungen

Marjam Beyg, Achim Böttcher und Annette Predeek (v.li.n.re.) präsentieren in der Schatzkammer Oberwinter das Kochbuch „Köstliche Erinnerungen“. Das Kochbuch kann am Tag der Demokratie an verschiedenen Stellen erworben werden. Foto: Marjam Beyg

Remagen. Alle waren stolz: die Teilnehmerinnen des Projektes „Integratives Kochen“, die beiden Projektleiterinnen Annette Predeek und Marjam Beyg, sowie Achim Böttcher von der Fach- und Koordinierungsstelle des Programms „Demokratie leben“, aus dessen Mitteln die Stadt Remagen das Projekt gefördert hat. Zum Abschluss des ersten Sprachtrainings für junge geflüchtete Frauen mit Kleinkindern im Landkreis Ahrweiler präsentierten sie gemeinsam ein farbenfrohes Kochbuch. Darin sind Rezepte aus aller Herren Länder, die in den vergangenen Wochen von der Gruppe gekocht wurden, festgehalten. Die vielen ausdrucksvollen Fotos im Kochbuch stammen von Marjam Beyg. Mario Messer vom Verein „Schatzkammer Oberwinter e.V.“ und Lothar Scheffel von der ökumenischen Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V. (ÖFH) begrüßten mehr als 25 Gäste zu einem wunderbaren Buffet. Mit viel Liebe hatte Annette Predeek für die ansprechende Präsentation der Speisen gesorgt. Freunde der Schatzkammer, ehrenamtliche Vereinsmitglieder der ÖFH, Nachbarn und Kursteilnehmerinnen probierten unter anderem Puff Puff aus Gambia, Ramez aus Syrien und Flammkuchen aus Deutschland. „Viele Gerichte kannte ich bisher nicht“, so ein Gast, „ und lecker sind sie alle. Schön, dass ich mit dem Kochbuch die Rezepte jetzt zu Hause nachkochen kann.“ Sinn des gemeinsamen Kochens in der Gruppe war es, so den Frauen einen neuen Zugang zum Einstieg in den Erwerb der deutschen Sprache zu bieten. „Wir wollten eine Sprachlernkultur etablieren, in der Alltagssprache nicht auf einer Schulbank, sondern in der fröhlichen Zusammenarbeit gelernt wird“, erläutert Marjam Beyg. Sie hat nicht nur gekocht und fotografiert, sondern das Projekt auch neben ihrem Engagement beim Deutschen Kinderschutzbund, Kreisverband Ahrweiler, sozialpädagogisch begleitet. Gemeinsames Essen und Trinken verbindet. Das ist in vielen Kulturen so. Daher nutzten die Gäste die anregende Atmosphäre des Abends auch dazu, sich wieder einmal über den aktuellen Stand der Flüchtlingsarbeit in Remagen auszutauschen und Lösungsideen für die vielen kleinen und großen Herausforderungen bei der Integration von geflüchteten Menschen zu finden. Eine ältere Dame, bei der seit längerer Zeit ein Ehepaar mit Kind aus Westafrika zur Miete wohnt, sagte in dem Gespräch: „Seit ich sie kenne, weiß ich, dass das ganz liebe Menschen sind. Der Kontakt zu ihnen tut mir richtig gut.“