„Showgirls“ unterhalten im Theatrum Gaudium mit witzigen Pointen und tollen Dialogen

Komödie begeistert die Zuschauer

Komödie begeistert die Zuschauer

Eine Szene aus dem ersten Akt vor dem Arbeitsamt.-StF-

Meckenheim. Seit Jahren kämpft Peter Zachow unermüdlich dafür, dass sein „Theatrum Gaudium“ in Meckenheim ankommt. Der Start war alles andere als einfach und ein Rückschlag jagte den nächsten. Erst der Umzug vom Neuen Markt, und dann dauerte es noch ewig und bedurfte zahlreicher Gespräche, bevor man nun im City-Hotel eine dauerhafte Bleibe gefunden hat. Ziel der Theatermacher war und ist es, den Meckenheimern Grund zum Lachen zu geben. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass vor allem Komödien auf dem Spielplan stehen. Mit der Komödie „Showgirls“ von Alex Varlan hat man ein Stück ausgesucht, welches hier wunderbar in die Zielrichtung passt. Freilich hat Peter Zachow den Text des Stückes kräftig umgeschrieben und mit zahlreichen Anekdoten und Meckenheimer Anmerkungen versehen.

Schauspielerinnen

sind erfahrene Vollprofis

Das Stück lebt aber auch von den drei Schauspielerinnen, welche allesamt erfahrene Vollprofis sind. Alexandra Leffers-Knoll spielt die „Marlene“, Alexandra Heimberger die „Britney“ und Nina Krasniqi die „Chantal“. Alle drei hatten gemeinsam in den 90er Jahren große Erfolge als Revuetruppe „Die Bohnenstangen“. Durch Zufall trifft man sich aktuell auf dem Arbeitsamt. Dort wird schnell klar, dass Marlene überhaupt nicht mehr vermittelbar ist. Britney macht Gartenschauen und freut sich, wenn sie die roten Bänder bei der Eröffnung eines Möbelhauses durchschneiden darf und mal ein Foto von ihr in einer Gartenzeitschrift veröffentlicht wird. Bei Chantal scheint ebenfalls Hopfen und Malz verloren zu sein, verdingt diese sich doch bei einer 0900-Sex-Hotline und stöhnt in das Telefon.

Britney, Chantal und Marlene:

Schuld sind immer die anderen

Freilich will sich keine der Frauen eingestehen, dass man am unteren Ende des beruflichen Weges angekommen ist. Dafür macht man sich gegenseitig starke Vorwürfe, als man sich denn erkennt. Und überhaupt, Schuld sind ja immer die anderen. Was musste sich Marlene auch für direkt sechs Wochen in die Schwarzwaldklinik begeben, bloß um die Galle rausoperieren zu lassen. Das glaubt ihr keiner, da hat der Chirurg doch wohl auch noch andere Körperteile verschönert. Aber dass Britney dies nutzte, um mit dem Mann von Marlene einen One-Night-Stand zu haben, das hat die ihr bis heute nicht verziehen. Und Chantal, die Treulose, hat auch direkt den Abflug gemacht, als ein Angebot kam, beim Frühstücksfernsehen einzusteigen.

Gemeinsam stärker?

Einig sind sich die drei nur darin, dass es so nicht weitergehen kann, und irgendwann dämmert es, dass man gemeinsam eventuell doch stärker ist, als jede von ihnen alleine. Dies alles wird wunderbar gespielt und dargestellt mit witzigen Pointen und tollen Dialogen. Wer einmal abschalten will, der ist hier genau richtig, und da die Eintrittspreise extrem günstig kalkuliert sind, kann man nur hoffen, dass Peter Zachow und sein Team hier viel Erfolg haben. Meckenheim wäre es zu wünschen, wenn sich dieses kleine Theater mit viel Herz und Enthusiasmus etablieren würde und ein fester Bestandteil des Meckenheimer Kulturlebens würde.