Unterrichtsstunde beim Pflegestützpunkt

Konfirmandenbeschäftigten sich mit Demenz

Konfirmanden
beschäftigten sich mit Demenz

Anhand von gut gemischten Fotokarten sollten die Konfirmanden ein Frühstück für eine Person vorbereiten.Foto: Pflegestützpunkt Bad Ems

Bad Ems. Mit der Konfirmation (aus dem Lateinischen „Bestätigung“) sagen evangelische Christen „Ja!“ zu ihrer Taufe. Sie bekräftigen damit ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe – meist im Säuglingsalter – geschehen ist. Daher sind es meist Jugendliche im Alter um 14 Jahren, die sich dann im Konfirmanden-Unterricht intensiv mit Glaubensfragen, der Kirchengemeinde und vielen Dingen, die mit der Kirche zu tun haben, informieren.

Gerade die Diakonie, die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen, liegt Pfarrerin Silke Funk sehr am Herzen.

Entsprechend ist sie auch immer Bestandteil ihres Konfirmanden-Unterrichtes im Gemeindehaus in Dornholzhausen: „Die Themen Alter und Demenz sind mir sehr wichtig“, berichtet Silke Funk. Daher hatte sie Stefan Hauser vom Demenz Netzwerk Bad Ems-Nassau zu einer Unterrichtsstunde eingeladen.

„Ein Morgen mit Opa Karl“ beschrieb anschaulich die Situation von Opa Karl, der an einer Alzheimer-Demenz leidet und im Alltag zunehmend auf die Unterstützung seiner Familie angewiesen ist. Angeregt diskutierten die Jugendlichen über Möglichkeiten der Kommunikation, wenn das Sprachverständnis mehr und mehr verloren geht. „Sehr wichtig ist der ehrliche, einfühlsame und vor allem respektvolle Umgang mit dem an Demenz erkrankten Menschen“, erläuterte Stefan Hauser.

Ganz praktisch konnten die jungen Leute dann ausprobieren, welche Herausforderungen ganz normale Alltagsabläufe darstellen oder wie schwer es sein kann, mit einer veränderten Wahrnehmung eigentlich vertraute Dinge zu tun. Dafür hatte das AWO-Seniorenzentrum am Hain in Diez zwei Stationen des „Demenz-Parcours“ leihweise zur Verfügung gestellt.

Anhand von gut gemischten Fotokarten sollte ein Frühstück für eine Person gerichtet werden. Gemeinsam und mit einer gehörigen Portion Pfiffigkeit schaffte es die Gruppe, die mehr als 40 Bilder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Schwieriger war es dann schon, in einem Spiegelkasten mit Messer und Gabel die verschiedenen Bestandteile eines Mittagessens richtig auf die Teller zu verteilen.

Da stand das Besteck plötzlich völlig ungewohnt zur Hand. Unproblematisch gestaltete sich jedoch das Schnüren eines Schuhs im Spiegelkasten: „Da schaue ich ja auch nicht hin - deswegen kann mich der Spiegel gar nicht irritieren“, löste Lars dieses Rätsel auf.

Nähere Informationen gibt es im Internet: www.evangelisch-nassauer-land.de und www.demenz-rhein-lahn.de.

Pressemitteilung

Pflegestützpunkt Bad Ems