Eine Führung über den Waldmichelbacher Hof

Landfrauen lernten vielseitigenBetrieb im Spessart kennen

Landfrauen lernten vielseitigen
Betrieb im Spessart kennen

Die Gruppe vor dem Landgasthof zusammen mit Seniorchef Herr Schultes (vorne links) und die Vorsitzende (vorne, zweite von rechts). Foto: privat

Ahrweiler. Interessiert lauschten die Landfrauen und einige Männer den Ausführungen des Seniorchefs, Herrn Schultes, bei der Vorstellung des Waldmichelbacher Hofes in Bessenbach. Sein erster Beruf sei Elektriker und er habe erstmals Kontakt mit dem Hof gehabt, weil seine Firma ihn zur Verlegung von Lichtleitungen dorthin geschickt habe. Er habe die Tochter des Hauses geheiratet, die Landwirtschaftsschule besucht und anfangs mit ein paar Kühen seinen Lebensunterhalt verdient. Beim Aufbau des Betriebes mit heute 30 ha bewirtschafteter Ackerfläche sei ihm seine Kreativität und Freude an der Landwirtschaft stets zu Gute gekommen. Er habe selbst die Kühe gemolken und immer überlegt, wie er den Betrieb optimieren kann. So seien verschiedene Standbeine entstanden: Der Viehbestand sei auf Fleckviehmutterkuhhaltung mit der Hornlos-Zucht umgestellt worden. Er habe dann noch Schlachter gelernt und damit den Grundstein für eine eigene Hofschlachterei gelegt. Das Fleisch und andere Hofprodukte werden heute in der angeschlossenen Gastronomie vermarktet. Die Maxime des Seniorchefs war immer, alles das, was der Betrieb bietet, in den Kreislauf zurückzuführen. Das sahen die Landfrauen an vielen Stellen: Die eigene Biogasanlage versorgt den Hof mit Energie und auch den gut besuchten Landgasthof. Zur Verwertung des Obstes hat der Senior eine Schnapsbrennerei eingerichtet. Besonders stolz ist Herr Schultes auf seinen Laufstall in Holzbauweise für die heute 100 Kopf starke Fleckviehherde. Das Holz habe der eigene Wald geliefert, es wurde geschält und als Rundholz verarbeitet. Eine ausgeklügelte Bauweise schafft ein gutes Klima für die Tiere, Arbeitserleichterung bei Fütterung und Ausmisten. Eine Haflinger-Pferdezucht ist dem Betrieb angegliedert, ebenso zwei Ferienwohnungen. Auf die Frage nach der Anzahl der Mitarbeiter antwortet Herr Schultes: „Wir haben insgesamt drei Mitarbeiter in der Landwirtschaft, davon bin ich der Großknecht für Alles, der Sohn ist der Chef und ein weiterer ist angestellt.“