Große Freude zum Ehrenamtstag und Nikolaus im DRK Vereinsheim

Landrat Achim Hallerbach übergibt zwei 180.000 Euro teure Gerätewagen

Landrat Achim Hallerbach übergibt zwei 180.000 Euro teure Gerätewagen

Denise Siegel, Michael Leimpeters, Jürgen Kraus und Jan Waldorf feiern mit Werner Grüber (DRK) und Landrat Achim Hallerbach das 25-jährige Jubiläum der „Leitenden Notärzte“ und „Organisatorische Leiter“. Fotos: FF

Landrat Achim Hallerbach übergibt zwei 180.000 Euro teure Gerätewagen

Landrat Achim Hallerbach übergibt den DRK Gruppenführern Timo Schmidt und Christian Schmitz die Schlüssel für die neuen Gerätewagen.

Landrat Achim Hallerbach übergibt zwei 180.000 Euro teure Gerätewagen

Mehr als eine Generation liegt zwischen den alten und neuen, hoch technisierten, Gerätewagen.

Landrat Achim Hallerbach übergibt zwei 180.000 Euro teure Gerätewagen

Die Blaulichtfamilie kam beim DRK Neuwied zusammen und feierte die Fahrzeugübergabe und den Ehrenamtstag.

Kreis Neuwied. Am Ehrenamtstag und pünktlich zum Nikolaus hatte Landrat Achim Hallerbach die Blaulichtfamilie aus dem Kreis Neuwied ins DRK Vereinsheim in Neuwied eingeladen. Zu feiern gab es das 25-jährige Bestehen der Gruppen „Leitende Notärzte“ und „Organisatorische Leiter“ sowie die Übergabe von zwei Gerätewagen Sanität (GW-San) an das DRK Neuwied. Die beiden Fahrzeuge bleiben allerdings nicht im Neuwieder Gewerbegebiet, sondern werden in Dierdorf und Waldbreitbach stationiert sein. Sie sind Teil der schnellen Einsatzgruppe (SEG) aber werden hoffentlich so bald nicht gebraucht. Zum Einsatz kommen sie nämlich nur dann, wenn bei Großschadenslagen der Notarzt und die Rettungswagen nicht mehr ausreichen. „Die Gefahrenlagen haben in den letzten Jahren in der Stadt und dem Kreis Neuwied zugenommen“, konstatierte Achim Hallerbach. Der Landrat verwies auf immer größere Schulen, Kindertagesstätten, Pflegeinrichtungen, die Autobahn A3, die ICE Trasse und die Rheinschiene. Gerade bei Zugunglücken müssen zahlreiche Verletzte einkalkuliert werden. Zuletzt war die SEG beim Brand eines ICE´s im Oktober vergangenen Jahres bei Dierdorf im Einsatz. Im Gegensatz zum Notarzt und Rettungswagen zählen größtenteils Ehrenamtliche zur SEG. Diese Truppe zusammen zu bekommen, wird zunehmend schwerer. Landrat Achim Hallerbach sprach den Ehrenamtlichen, die 24 Stunden am Tag an sieben Tagen der Woche im Katastrophenfall bereitstehen, seinen Dank aus. „Ihre Leistung lässt sich monetär gar nicht aufwiegen“, lobte Achim Hallerbach. In Rheinland-Pfalz engagiere sich nahezu jeder Zweite freiwillig. Ohne dieses Engagement müssten sich die Menschen von vielen lieb gewonnenen Gewohnheiten und Dienstleistungen verabschieden. Anlässlich des Ehrenamtstags forderte Werner Grüber die Politik auf, das Ehrenamt attraktiver zu gestalten. Der Präsident des DRK Kreisverbands wünscht sich eine höhere Wertschätzung in der Öffentlichkeit. Seinen Dank sprach Landrat Achim Hallerbach ebenfalls den Gruppen „Leitende Notärzte“ und „Organisatorische Leiter“ aus. Im Mai 1994 waren die Gruppen im Kreis Neuwied gegründet worden. Hintergrund war die Katastrophe von Rammstein. 1988 sind bei einer verunglückten Flugshow auf dem US-Stützpunkt siebzig Menschen getötet und über eintausend verletzt worden.

„Die Leitenden Notärzte und Organisatorischen Leiter übernehmen zusammen die Einsatzleitung bei Großschadenslagen. Die Mitglieder der beiden Gruppen sind Ehrenbeamte des Landkreises und in dieser Funktion organisationsunabhängig und gegenüber allen eingesetzten Kräften des Sanitäts- und Rettungsdienstes weisungsbefugt. Und zwar völlig unabhängig, welcher Organisation sie angehören“, erklärte Orga-Leiter Jan Waldorf (Stadt- und Kreisbeauftragter des Malteser Hilfsdienst). Allen Grund zur Freude hatten Timo Schmidt und Christian Schmitz. Die DRK Gruppenführer bekamen von Achim Hallerbach die Schlüssel für die beiden neuen Fahrzeuge überreicht. Rund 360.000 Euro hat der Kreis Neuwied für die hochmodernen Gerätewagen des Herstellers Brandschutztechnik Görlitz investiert. Kreisbereitschaftsleiter Christian Fleer zeigte sich begeistert. Mehr als eine Generation läge zwischen den neuen und alten Fahrzeugen. Stolz berichtete er, dass die Gerätewagen von den eigenen Experten des DRK konfiguriert worden und schon jetzt so etwas wie Prototypen für Rheinland-Pfalz seien. Wichtig war, dass die Gerätewagen unter 7,5 Tonnen bleiben und damit mit Führerscheinklasse drei zu fahren sind. Trotz der mäßigen Größe sind die Gerätewagen pickepacke voll mit Menschenleben rettendem Material. „Mit jedem Fahrzeug lassen sich fünfundzwanzig Personen erstversorgen“, erklärte Timo Schmidt und präsentierte die Disaster-Bags. Mit diesen Rücksäcken rücken die Ersthelfer bei Großschadenslagen direkt bis zu den Verletzten vor. Christian Fleer wies auf die apparative Diagnostik hin, die in den Vorgängerfahrzeugen nicht vorhanden war. Jeder Gerätewagen ist zudem mit einem aufblasbaren, beheizbaren Einsatzzelt ausgestattet. Ebenfalls an Bord befinden sich dreißig Patientenablagen, auf denen die Erstversorgung stattfinden kann.