Bei Wartungsarbeiten in Altwied kam es zu Problemen – Straßensperrungen erforderlich

Langwieriger Einsatz verhinderte den Leerlauf einer Stauanlage

Langwieriger Einsatz verhinderte den Leerlauf einer Stauanlage

Mit vereinten Kräften schlossen THW und Feuerwehr die entstandene Lücke. privat

Altwied. An der Staustufe in Altwied kam es zu einer folgenschweren Panne. Bei Wartungsarbeiten an der Wehranlage riss eine der Zahnstangen, mit der der Schott der Wehranlage bewegt werden kann, um den Wasserstand oberhalb des Wehres zu regulieren. Dadurch konnte der Schott nicht mehr abgesenkt werden und es floss eine erheblich höhere Wassermenge ab, als der Zulauf der Wied liefern konnte. Somit drohte die Gefahr, dass die Stauanlage bis Höhe Laubachsmühle leerläuft. Ein nicht unerheblicher hydrologischer und biologischer Schaden für die Pflanzen- und Tierwelt wäre die Folge gewesen. Eigene Versuche der Arbeiter, den Schott wieder zu schließen, schlugen fehl, sodass um 13:22 Uhr die Feuerwehr alarmiert wurde. Zunächst rückte der zuständige Löschzug Niederbieber-Segendorf zur Einsatzstelle aus. Nach eingehender Lagebeurteilung entschlossen sich die Einsatzkräfte dazu, die rund neun Meter breite Lücke mit Sandsäcken und Bigpacks zumindest soweit einzudämmen, dass der Wasserpegel auf Regelstauniveau gehalten werden konnte. Die Schwierigkeit dabei: Die Lücke musste in rund 2,50 Meter Wassertiefe geschlossen werden. Zudem war sie nur über einen schmalen Steg oder vom Wasser her zu erreichen. Aus logistischen Gründen wurden daher die Löschzüge Innenstadt, Heimbach-Weis und Feldkirchen nachalarmiert. Sie schafften weitere Sandsäcke und Material an die Einsatzstelle. Als problematisch erwies sich rasch die ungünstige, Zeit raubende Zuwegung zur Einsatzstelle. Die Einsatzleitung entschloss sich daher, Nachalarm für das THW zu geben, um die Sandsäcke und Bigpacks mit einem Boot direkt an den defekten Schott zu bringen und dort zu versenken. Der Ortsverein Bendorf des THW übernahm diese Aufgabe, stand allerdings seinerseits ebenfalls vor Problemen, da das Boot nur über eine Stelle hinter der Fischerhütte zu Wasser gelassen werden konnte. Dazu musste der mehr als fünf Meter lange Trailer mit dem Boot in Millimeterarbeit über die Steinbrücke und etwa zwei Kilometer über den Forstweg rangiert werden. Dies war nur mithilfe eines kleineren privaten Traktors und zwei Einsatzfahrzeugen auf Unimog-Basis möglich. Erst danach war es möglich, das defekte Wehr mehrfach anzufahren, um dort in Handarbeit die Bigpacks und Sandsäcke so zu versenken, dass der Wasserabfluss in ausreichendem Maße eingedämmt werden konnte. Im Einsatz waren insgesamt 18 Einsatzfahrzeuge, ein Mehrzweckboot, 30 Kräfte der Feuerwehr und 15 des THW sowie Kräfte der Polizei und der Straßenmeisterei. Bürgermeister Michael Mang machte sich vor Ort in Vertretung von Oberbürgermeister Jan Einig ein Bild der Lage und lobte die Einsatzkräfte für ihre lange und schwere Arbeit. Im Lauf des Einsatzes mussten die L 255 im Wiedtal in Höhe des Friedhofes einseitig, sowie die nach Melsbach führende Altwieder Straße ganz gesperrt werden. Erst gegen 23 Uhr konnten die Sperrungen wieder aufgehoben werden und die meisten Einsatzkräfte den Rückzug antreten. Die Aufräumarbeiten und das Wiederherstellen der Einsatzfähigkeit der letzten Einheiten zogen sich bis weit nach Mitternacht hin, sodass die Lichter im Feuerwehrhaus in Segendorf erst gegen 1 Uhr erloschen.

Pressemitteilung der

Feuerwehr

Niederbieber-Segendorf