Anke Brausch und Claudia Thiel auf der Freilichtbühne in Schuld

LebensgefährlicherAuftritt der Weibsbilder

Lebensgefährlicher
Auftritt der Weibsbilder

Die Weibsbilder Anke Brausch und Claudia Thiel sind beide noch SingleFotos: MW

Lebensgefährlicher
Auftritt der Weibsbilder

Anke Brausch erzählt vom alljährlichen Urlaub.

Schuld. Dieser Auftritt der beiden Weiber aus der Eifel war wirklich zum Todlachen, zumindest tat einem der Bauch weh vor lauter Kreichen und die Hände wegen des tosenden Beifalls. Von der ersten Sekunde an erlebten die mehr als 500 Zuschauer auf der prall gefüllten Waldbühne Comedy vom Feinsten.

Mit Traummann ans Mittelmeer oder mit Oma zur Ostsee? Bier auf Balkonien oder Barcadi auf Bali? Einer für Alle oder alle auf Malle? Was verbinden die Deutschen mit Urlaub?

Kaum ein Thema spaltet die Geschmäcker so sehr, wie die jährlich wiederkehrende arbeitsfreie Zeit. Wo geht’s hin und was muss mit?

Da die Damen des Kabarett- und Comedyduos Weibsbilder noch immer unbemannt durchs Leben laufen müssen, wollten sie diesmal ihr Glück bei einer Single-Kreuzfahrt suchen, um in hoffentlich ruhigen Gewässern im Ehehafen anzulegen. Was sie dort erlebten oder eben nicht, erfuhr man in ihrem neuen mehr als zweistündigen Programm.

Für die Weibsbilder Anke Brausch und Claudia Thiel hieß es jedenfalls „Malle-Diven - Ausgebrannt am Sommerstrand“. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, reihten sie beim Publikum einen Lacher an den anderen und glänzten mit Witz und Charme. Natürlich hatten sie auch ihre seit vielen Jahren heiß geliebten Bühnenfiguren mit an Bord.

Die kleine Tineke ist und bleibt unschubladisierbar! Die Erstklässlerin ist im zarten Altern von sieben Jahren bereits total überarbeitet und dringend urlaubsreif. Dieses ständige Selfie knipsen und die Pflege ihrer diversen Accounts in sozialen Netzwerken entpuppt sich allmählich als Fulltime-Job, eine Auszeit all inclusive ist daher dringend von Nöten!

Die etwas unterbelichtete, aber keinesfalls farblose Eifeler Bauersfrau Christel Müller aus Kalenborn- Scheuern besticht das Publikum seit Jahren mit dem Charme eines Mähdreschers und ist diesmal „kosmopilotisch“ unterwegs.

Mit ordentlich Theken-Philosophie im Gepäck stolperte auch wieder Britta, ihres Zeichens Trinkerin aus Leidenschaft, durch Leben und Urlaub. Sie ist fest überzeugt, auf Mallorca ihre wahre Berufung gefunden zu haben und strebt eine Karriere als Ballermann-Sängerin an, frei nach dem Motto: Blau wie das Mehr und voll wie der Strand.

Dauerstillend, immer mit einem klugen Spruch bewaffnet und ein bisschen nach der morgendlichen Eigenurintherapie riechend kam auch wieder die alternative Gundula daher.

Ebenfalls durften die beiden tattrigen alten Damen am Strand nicht fehlen. Sie vertreiben sich die Zeit im Urlaub überwiegend mit einem Rückblick auf ihr langes, erfülltes Dasein, ein Koffer voller schöner Erinnerungen. Natürlich lieben sie es auch in gesetzterem Alter noch immer, die jeweils andere ordentlich zu piesacken, die beiläufig zugeworfenen, gegenseitigen Gehässigkeiten geben ihrem Leben die richtige Würze. Gewinnen wird wohl der, der am längsten atmet.

Die Weibsbilder zogen wieder alle Register ihres Könnens: singend, tanzend, gern auch mal aus der Reihe, und wortwitzelnd um die Wette.

Respekt- und hemmungslos, provokant und schlagfertig, selbstironisch und vor allem zum Brüllen komisch! So erlebte das Publikum den Abend. Keineswegs krank oder verletzt verließ man den Zuschauerraum, sondern im Gegenteil gesunder als vorher. Denn hier stimmte das Sprichwort wirklich: Lachen macht gesund.