Initiative „Radeln ohne Alter“ aus Plaidt wird vom Bistum Trier geehrt

Leuchtturmstunde für das Ehrenamt

Leuchtturmstunde für das Ehrenamt

Durch die Ehrenamtler auf ihren Rikschas können nun auch die Senioren wieder die Freiheit des Fahrradfahrens spüren.privat

Plaidt. Es war eine „Leuchtturmstunde“ für das Ehrenamt im Bistum Trier, wie Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg in Anlehnung an das Lied von Peter Maffay formulierte. Vier Initiativen und drei Einzelpersonen sind für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden.

Sie zeigen beispielhaft die Vielfalt kirchlichen Lebens, wie die Kooperation mit anderen Partnern und Kirchen gelingen kann, aber auch, wie immer neue Wege gefunden werden können, anderen Menschen zu dienen.

Zwei Mal im Jahr ehrt der Arbeitsbereich Ehrenamtsentwicklung im Bistum Trier in einer Feierstunde verdiente Einzelpersonen und würdigt beispielhafte Initiativen. „Es ist mir ein Anliegen, dem Ehrenamt die Ehre und Wertschätzung zu geben, die es verdient“, erklärte von Plettenberg zu Beginn der Veranstaltung im Robert-Schuman-Haus in Trier.

Domvikar Dr. Hans Günther Ullrich, Leiter der Abteilung Ehrenamt im Bistum, erklärte in seinem geistlichen Impuls zur zuvor gehörten Lesung der Brotvermehrung: „Wenn wir von unserem eigenen Lebensunterhalt etwas geben, dann reicht es für alle, weil der Segen Gottes darauf liegt.“

Ehrenamt ist ein großes Thema

Dass ehrenamtliches Engagement nicht nur in der Kirche ein großes Thema ist, zeigt ein Projekt aus Plaidt. „Radeln ohne Alter“ ermöglicht es Senioren, auch im Alter die Freuden des Radfahrens zu erfahren. Dazu bieten sich Ehrenamtliche als Rikschafahrer an.

Willi Elz wurde durch einen Zeitungsartikel auf das aus Kopenhagen stammende Projekt aufmerksam und sah sich zunächst in Berlin eine solche Rikscha an, bevor er beschloss, das Projekt in Plaidt zu etablieren.

Im Seniorenheim Maria vom Siege der Barmherzigen Brüder Saffig hatte man zunächst Bedenken, ob sich die Anschaffung der beiden Rikschas lohne. Doch die Testfahrten mit einem Leihfahrzeug kamen so gut an, dass auch die Frage der Versicherung von Passagieren und Piloten schnell geklärt wurde und das Projekt schließlich an den Start gehen konnte. Die Senioren können nun, dank der ehrenamtlichen Radler, auch im Alter wieder den Wind in den Haaren genießen. Hier zeige sich, so der Generalvikar, dass es sich lohne, für eine Idee zu kämpfen.

Kirche „mal anders“

Die Aufbruchsstimmung der Synode machten sich zwei der geehrten Projekte zunutze. In Schwirzheim in der Eifel hat die Initiative „Passend anders“ eine Gottesdienstform entwickelt, die die bekannten Strukturen aufbricht und Zeit für Gespräche und Reflexion lässt.

Einen musikalischen Weg geht die junge Band „The Holytones“ aus dem saarländischen Winterbach.

Die 15 jungen Erwachsenen schreiben eigene Songs und verbinden in ihren Rockandachten Text und Musik zu Themen, die ihnen am Herzen liegen. Im Ruwertal bei Trier zeigt die Initiative „Netzwerk Willkommen“, wie sich aus der Flüchtlingshilfe ein Projekt für alle Menschen entwickeln kann. Zudem wurden Ricarda Kuhner, Hansjosef Raltschitsch und Heinz Valerius aus der Pfarrei Liebfrauen in Trier für ihr jahrzehntelanges Engagement mit der Dankesurkunde des Bistums geehrt.

Dass die über zwei Stunden dauernde Ehrung kurzweilig war, lag auch an der musikalischen Gestaltung durch die Band „The Holytones“. Mit ihren Coverversionen aktueller Hits sowie mitreißenden Eigenkompositionen begeisterte die junge Gruppe das Publikum, das zum Abschluss noch nach einer Zugabe verlangte.