Jahresbilanz des Vereins Brexbachtalbahn e.V.

Licht am Ende des Tunnels

Licht am Ende des Tunnels

Ein für die regelmäßigen Streckenarbeiten wichtiger neuer Waggon mit Bordwänden konnte fertiggestellt werden. Fotos: Verein Brexbachtalbahn

Licht am Ende des Tunnels

Bendorf. „Alle sagen, das geht nicht und dann kamen welche, die das nicht wussten und haben es einfach gemacht...“ Das war im Jahr 2007, als die historische Brexbachtalbahn vor dem Abriss stand. Nach nunmehr 13 Jahren scheint nach vielen Irrungen und Wirrungen endlich Licht am Ende des Tunnels sichtbar zu werden. Das liegt nicht nur an der konsequenten und nie erlahmenden Energie der Aktiven, deren Antrieb stärker ist als jeder Motor, sondern auch am Klimawandel und dem damit verbundenen Paradigmenwechsel in der Gesellschaft. Denn jedem ist klar, es muss sich etwas ändern und hier spielen die Verkehrsträger eine entscheidende Rolle. Wenn man die internationalen Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen einhalten will, braucht man mehr Verkehr auf der Schiene und die Gleise der Brexbachtalbahn sind dafür das stählerne Rückgrat der Region. 2020 wurde der Verein durch die Corona-Krise allerdings erst einmal wieder vor ganz neue Herausforderungen gestellt, denn zum Teil mussten die Arbeiten zur Abnahme des ersten Teilabschnitts unterbrochen und die Jahreshauptversammlung abgesagt werden. Nichtsdestotrotz wurde viel erreicht. Ein für die regelmäßigen Streckenarbeiten wichtiger neuer Waggon mit Bordwänden konnte fertiggestellt und eine Betriebsgenehmigung beantragt und erteilt werden. Der für die Betriebsabnahme der Strecke wiederum notwendige mängelfreie Zustand der Durchlässe wurde geprüft und, wo erforderlich, gereinigt und freigelegt. An der Brücke am Bahnübergang Fohr-Brauerei wurde das Mauerwerk mustergültig wieder hergestellt und die beidseitigen Gehwege fachmännisch mit Schweißbahnen abgeklebt. Die Brückenprüfer haben daraufhin den Auftrag erhalten, die Prüfungen durchzuführen, damit die Abnahme des Streckenabschnitts Grenzau-Siershahn Anfang 2021 beantragt werden kann. Mittels langen Wanderungen entlang der Strecke wurden auch alle Kilometersteine von Hand freigelegt, gesäubert, mit einem neuen, weißen Farbanstrich versehen und per Schablone nummeriert. Wohl kaum eine Eisenbahnstrecke in Deutschland verfügt jetzt durchgängig über historische und jetzt wieder schneeweiße sogenannte Hektometersteine. Zwischenzeitlich hatte die DB AG angekündigt, im Bf. Siershahn umfangreiche Rückbauten vorzunehmen wie z. B. Bahnsteigverkürzungen, Rückbau von Weichen und Bahnsteigüberdachung. Auf Initiative des Vereins beteiligten sich Eisenbahn Infrastrukturunternehmen, Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, einzelne Verbände und Privatpersonen sowie der Zweckverband SPNV-RLP-Nord am Widerspruch beim Eisenbahnbundesamt und der DB AG.

Rückbaumaßnahmen

werden nicht umgesetzt

Der Einspruch hatte Erfolg, die Rückbaumaßnahmen werden nicht umgesetzt. In Bendorf fand ein erstes Gespräch mit dem neuen Bürgermeister statt und im Ideenkino beteiligt sich der Verein an allen relevanten Workshops hinsichtlich Stadtentwicklung, Touristik und Mobilität. Anfang November wurde schließlich in Engers die alte Zufahrtsweiche der Brex in die Hauptstrecke ausgebaut. Sie wird nach den Planungen des zuständigen Ingenieurbüros ca. 150 m vor dem bisherigen Ort wieder eingebaut mit dem Vorteil, dass dafür die Schallschutzwand nicht extra versetzt werden muss. Freuen können sich die Aktiven auch über einen neuen Bürocontainer am Einsatzort in Sayn, so dass jetzt alle Verwaltungsarbeiten direkt vor Ort erledigt werden können.

Pressemitteilung

Verein Brexbachtalbahn e.V.