Fünfte Auflage von „Schlag die Möhre“ in Westum

Löhndorf setzte sich im Finalkrimi durch

Löhndorf setzte sich im Finalkrimi durch

Vor dem letzten Spiel gehörten auch Koisdorf und Westum noch zum Kreis der Titelaspiranten.

Löhndorf setzte sich im Finalkrimi durch

Beste Laune garantiert: Die anwesenden Ortsvorsteher und das Dreigestirn der Kernstadt intonierten gemeinsam ein Lied.

Löhndorf setzte sich im Finalkrimi durch

Dank seines Ballgefühls sicherte dieses Paar seiner Mannschaft den Sieg in diesem Wettbewerb.

Westum. In diesem Jahr wurde die Möhre wieder einmal geschlagen: Bei der fünften Auflage des längst zur Kultveranstaltung avancierten Karnevalsformats „Schlag die Möhre“ setzte sich das Team aus Löhndorf an die Spitze der Wertung. Im bestens besuchten Murrepalast gewannen die Löhndorfer mit 24 Punkten den großen Siegerpokal und 500 Euro Siegprämie für den guten Zweck. Platz zwei sicherte sich die Mannschaft aus dem Höhenort Koisdorf (21) vor den Gastgebern aus Westum (18). Die Mannschaft aus der Sinziger Kernstadt gewann lediglich das letzte Spiel (11) rettete sich damit noch auf den vierten Platz vor Bad Bodendorf (7) und sicherte aber vor allen Dingen den Löhndorfern den Titel.

Gezieltes Training

ist nicht möglich

Im bestens gefüllten Zelt – über die Besucherzahlen freute sich die veranstaltende KG – ging dabei eine Abwandlung von „Spiel ohne Grenzen“ mit der modifizierten Punktewertung von „Schlag den Raab“ über die Bühne, mit viel Stimmung und Spaß für Zuschauer wie Akteure. In den Reihen des Publikums wurde schon darüber diskutiert, ob die Teams Zeit zum Üben hatten. Hatten sie nicht. Die Spieler wussten absolut nicht, was auf sie zukam. Das macht ja auch den Reiz von „Schlag die Möhre“ aus.

Bei der fünften Auflage des Formats waren die kleinen Regeländerungen aus dem Vorjahr übernommen worden. So war die Zahl der Spiele auf elf begrenzt worden, um die Veranstaltung im zeitlichen Rahmen zu halten. Und auch bei der Punktwertung hatte man sich in Westum etwas Neues einfallen lassen. Für die ersten vier Spiele gab es jeweils fünf Punkte, die mittleren vier Spiele wurden mit sieben Punkten belohnt, und für die Sieger der drei letzten Spiele gab es elf Punkte. Eine Änderung, die für viel Spannung sorgte, denn vor dem letzten Spiel hatten sowohl Löhndorf und Koisdorf als auch Gastgeber Westum die Möglichkeit „Schlag die Möhre“ 2019 für sich zu entscheiden.

Auch der Videobeweis brachte kein eindeutiges Resultat

Mit dem Notar Dr. Stefan Schuck, Bürgermeister Andreas Geron, Pastor Frank Werner, Landtagsmitglied Guido Ernst und SPD-Fraktionschef Hartmut Tann hatten die Westumer gleich fünf Schiedsrichter aufgeboten. Doch die blickten ebenso ratlos wie die Turnierleitung auf das Resultat des letzten Spiels. Bei der Entscheidung hatten die Teams aus Koisdorf und Bad Bodendorf fast gleichzeitig gejubelt. Doch trotz Videobeweis – in Westum gab es natürlich zahlreiche Handyaufnahmen – und langen Beratungen blieb letztlich nur die salomonische Entscheidung, das Spiel zu wiederholen. Und da gewann Sinzig das Spiel und Löhndorf eben die Gesamtveranstaltung. Die Wartezeit wurde übrigens grandios überbrückt. Die Showtanz-Gruppe Meninas, ihres Zeichens frisch gebackener Ahrtalmeister im Gardetanz, zeigte ihren legendären Löwentanz. Und nicht nur dafür, sondern auch für die Auftritte der jüngeren Westumer Tanzgruppen (die KG hat ja immerhin 80 Nachwuchstänzerinnen in ihren Reihen) gab es sehr viel Beifall.

Westums KG-Chef Rudi Fuchs erläuterte noch einmal den Hintergrund für das neue Karnevalsformat. „Es gibt ja die stetigen Frotzeleien zwischen den Sinziger Ortsteilen. Die können bei ‚Schlag die Möhre‘ mit vielen Spielen ausgetragen werden“, hieß es.

Es ging um Geschick, manchmal etwas Kraft, Wissen und Einschätzungsvermögen. Die Westumer KG hatte die Spiele mit viel Liebe zum Detail und einem ungeheueren technischen Aufwand ausgeheckt. Die Verantwortlichen auf Westumer Seite, Bernd Fuchs, Bruno Bockshecker, Jörg Pumpa und Simone Gasper, hatten sich wie immer neue und ungewöhnliche Spiele einfallen lassen.

Die gestellten Aufgaben hatten teilweise einen recht heftigen Schwierigkeitsgrad. Es galt, kölsche Lieder zu erraten, die wohl gemerkt in der englischen Übersetzung ohne Musik von einer Computerstimme vorgelesen wurden. Immer wieder musste mit viel Geschick Beinarbeit geleistet werden, um etwa Bälle auf einer Schaukel sitzend mit Beinen und Füßen in einen Basketballkorb zu befördern.

Die Spielleitung hatte Simone Gasper. Der Frau hörte man besser genau zu, denn sie erklärte die Regeln bis ins Detail.

„Schlag die Möhre“ wird übrigens weitergehen und hat längst den Status einer Kultveranstaltung. „Bis zum nächsten Jahr“, hieß es bei allen Beteiligten nach der Siegerehrung.