Mit dem Festumzug durch die Innenstadt endete das Bundesfest der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Mayen
Mayen präsentiert sich als perfekter Gastgeber
Mayen. Knapp 10.000 Schützen und weit über 50 Musikkapellen gaben dem Festumzug beim 79. Bundesfest der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Mayen einen würdigen Rahmen. Über 2,7 Kilometer schlängelte sich der farbenfrohe Lindwurm vom Schützenplatz durch die Innenstadt bis zum Viehmarktplatz. Die Stadt Mayen und die Sankt-Sebastianus-Schützengesellschaft 1280 als Ausrichter präsentierten sich wieder mal als perfekter Gastgeber, wie bereits im Jahr 1999.
Es war ein prächtiges Bild, das die zahlreichen Fahnenabordnungen beim Einzug auf den mit 2000 Gästen gefüllten Schützenplatz abgaben. Am Abend zuvor war der neue Bundeskönig Michael Kaul von der Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Leubsdorf (Bezirksverband Linz-Neuwied, Diözesanverband Trier) auf dem Oktagon des Mayener Marktplatzes proklamiert worden. Nun galt es für Hochmeister Dr. Emanuel Prinz zu Salm-Salm, dem 45-Jährigen sowie den sechs Diözesankönigen die Insignien zu überreichen. Der Außendienstler aus Kasbach-Ohlenberg, der mit seiner Ehefrau Susanne fünf Kinder hat, ließ das natürlich bereitwillig über sich ergehen.
Die Festansprache hielt anschließend der Schirmherr, Oberst Dr. Ferdi Akaltin, Kommandeur des Zentrums Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen. „Während meiner Dienstzeit als Kommandeur in Geltow war ich selbst Mitglied in einem Schützenverein. Ich bedaure, dass mir selbst immer zu wenig Zeit blieb, mich intensiver einzubringen, zumal mich das Engagement der Schützen stets beeindruckt hat“, blickte Akaltin zurück. „Ich spreche vor allem von dem großen Beitrag für das Gemeinwesen und den Zusammenhalt, den die Vereinsmitglieder gezeigt haben. Gerade in der heutigen Zeit braucht die Gesellschaft Menschen, die sich für sie engagieren.“ Immer weniger Mitbürger seien bereit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. „Dies ist sicherlich auch die Folge gesellschaftlicher Entwicklungen in unserem Land.“
Das anschließende Festhochamt wurde von Bundespräses Monsignore Robert Kleine, Pfarrer Dr. Volker Malburg (Diözesan- und Bezirkspräses), Pfarrer Dekan Jörg Schuh (Präses Sankt Sebastianus Mayen) und Diakon Winfried Stadtfeld (Bezirkspräses, Bezirk Pellenz) zelebriert. Für die musikalische Untermalung sorgten das Ensemble „Schängel Brass“ unter der Leitung von Reinhard Lisecki und der Chor „Gospel-Traces“ unter der Leitung von Maximilian Kuhn. Es war eine emotionale Messe, nur die brütende Hitze trübte die positive Stimmung. Vor allem ältere Menschen hatten mit den Temperaturen um die 30 Grad sehr zu kämpfen.
Leicht verspätet setzte sich der Festumzug in Gang, mit Jürgen Kreusch, Brudermeister der Sankt-Sebastianus-Schützengesellschaft 1280 Mayen, und seinem Stellvertreter Erich Nöthen an der Spitze. Die Strecke führte vom Schützenplatz über die Bürresheimer Straße, Wittbende und Stehbach zum Marktplatz, wo alle Teilnehmer an der Ehrentribüne vorbeimarschierten. Durch die Marktstraße ging der Weg weiter zum Brückentor, Wasserpförtchen, Sankt-Veit-Straße und Gerberstraße zum Festplatz auf dem Viehmarkt. Dort klang das Fest langsam aus, drei überragende Tage werden allen bestimmt lange in Erinnerung bleiben.
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