Großartiger Erfolg der Benefizlesung mit Dietmar Bär, alias Tatort-Kommissar Freddy Schenk

Mehr als 7000 Euro kamen zusammen

Mehr als 7000 Euro kamen zusammen

A.-Peter Gillrath, Dietmar Bär, Walburga Greiner und Silke Olesen. Foto: AB

Remagen. Zu einem tollen Erfolg wurde die Benefizlesung im Foyer der Rheinhalle, zu der der Eine-Welt-Laden Remagen und die Fairtrade-Stadt Remagen eingeladen hatten. Nicht nur, dass Menschenscharen sich die Lesung nicht entgehenließen. Zudem kamen über 7000 Euro für philippinische Mangobauern zusammen. Ein Baumsetzling kostet zehn Euro. Der Erlös des Ertrages eines Mangobaumes sichert den armen Kindern zwei Jahre lang den Schulbesuch mit all den damit verbundenen Kosten.

Bei dieser Benefizlesung las Dietmar Bär, alias Tatort-Kommissar Freddy Schenk, aus dem Buch „Knastkinder“ von Rüdiger Bertram. Das Jugendbuch handelt von dem deutschen zwölfjährigen Jonathan, der bei einem Spaziergang ohne seine Eltern durch Manila in ein übles Viertel gerät, ausgeraubt wird und im Knast landet. Dort hockt er mit hunderten von Manilas Straßenkindern unter schrecklichen Bedingungen. Niemand glaubt Jonathan, dass ein furchtbarer Irrtum passiert ist. Keiner kann ihm helfen. Dieses Jugendbuch, das beim Benefizabend zum Kauf angeboten wurde, wird von der Buchhandlung Geber verkauft. Drei Euro des Verkaufspreises gehen an die Organisation „Preda“, die vom „Tatortverein – Straßen der Welt“ unterstützt wird.

Bei der Benefizlesung in Remagen konnte Dietmar Bär nicht nur auf das Problem tausender inhaftierter Kinder auf den Philippinen aufmerksam machen, sondern gleich wichtige finanzielle Mittel für diverse Projekte vor Ort sammeln. Gelesen wurde aus Rüdiger Bertrams „Knastkinder“.

Möglich gemacht wurde dieser Abend vom Weltladen Remagen-Sinzig um die Sprecherinnen um Silke Olesen, Walburga Greiner und Elke Grub, sowie der Fairtrade Gruppe Remagen. Nach der Lesung überreichten der Weltladen Linz um A.-Peter Gillrath und Annette Förster, die Buchhandlung Geber und der Weltladen Remagen-Sinzig Spendenschecks für das Jubiläumsprojekt des Tatortvereins „Mango Tango“. Mehr als 7.000 Euro kamen zusammen. Dietmar Bär und der Vorstand des Vereins „Tatort - Straßen der Welt e.V.“ freuten sich sehr über diese stattliche Summe. Mehr als 700 Mangobaumsetzlinge, das hilft in der armen Region auf den Philippinen sicher viel weiter.

Der „Tatortverein - Straßen der Welt“ wurde 1998 von Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt, die die beiden Kommissare Freddy Schenk und Max Ballauf spielen, gegründet. Zuvor hatten sie auf den Philippinen bei den Dreharbeiten für den Tatort „Manila“ das Elend in den Slums erlebt. Joe Bausch, der in den Tatortfilmen den Gerichtsmediziner Dr. Roth spielt, konnte aufgrund seiner Erfahrungen als Gefängnismediziner die schwierige Situation von philippinischen Knastkindern beurteilen und schloss sich im Jahr 2004 dem Tatortverein an. Im Jubiläumsjahr hat sich der Verein zum Ziel gesetzt 10 000 Mangobaumsetzlinge für die Organisation Preda zu finanzieren. Die Mangosetzlinge werden in der Region der indigenen Aeta-Völker in der philippinischen Provinz Zambales gepflanzt. Die Mangobauern erhalten einen fairen Preis für ihre Früchte. In Deutschland werden die Bio-Mango-Produkte in der Kooperation mit der Fairhandelsgenossenschaft WeltPartner zu vielen Produkten verarbeitet und bundesweit in den Weltläden verkauft. Beispielsweise kommen diese Produkte auch bei Kölner Karnevalszügen als Wurfmaterial zum Einsatz. Doch auch eine ganze Reihe von weiteren Aktionen, wie beispielsweise Schulranzen für Kinder, deren Eltern nicht die finanziellen Mittel für einen Schulranzen für ihr Kind haben, werden vom Tatortverein unterstützt, erzählte Dietmar Bär am Rande.

Die Organisation „Preda“ wurde von Pater Shay Cullen 1974 gegründet und ist weltweit bekannt für ihren Einsatz für Kinderrechte und ihren Kampf gegen Kinderprostitution und weitere Menschenrechtsverletzungen.

Von „Preda“ war am Freitag Lino Canete mit bei der Benefizlesung und berichtete von dem Projekt auf den Philippinen. Das jüngste Kind, das von der Organisation aus dem Gefängnis befreit wurde, war gerade mal fünf Jahre alt. Die Kinder, um die sich „Preda“ kümmert, sind an ein Jugendzentrum auf den Philippinen angeschlossen. Dort bekommen sie Unterstützung, egal ob in schulischen Dingen, bei Therapien oder bei ihrer Alltagsstruktur.

Nach einer kleinen Fragerunde zum Roman und zur Situation auf den Philippinen gab es die Gelegenheit, das Buch vor Ort zu erwerben und den Abend mit Bio-Ahrwein, fairem Orangensaft und diversen Mangowaren ausklingen zu lassen.

Besonderer Dank galt außerdem Elke und Udo Grub für ihre engagierte Akquise von Spenden sowie dem Einzelhandelsverein „Remagen mag ich“. Die Sprecherinnen des Weltladens Walburga Greiner und Silke Olesen dankten außerdem den Aktiven aus dem Weltladenteam für diesen rundum gelungenen Abend.