Tag der offenen Tür bei der Ahrweiler Tafel

Mehr als „nur“ Lebensmittel für Bedürftige

Einrichtung kann auf zahlreiche ehrenamtliche Helfer bauen

Mehr als „nur“ Lebensmittel für Bedürftige

Die Ahrweiler Tafel um „Tafel plus“-Leiterin Nadja Dühr (2. von links) kann auf zahlreiche helfende Hände bauen. Foto: DU

01.10.2019 - 10:32

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Sinzig. So genannte „Tafeln“, die Lebensmittel an bedürftige Menschen verteilen – das wurde lange mit Großstädten verbunden. Doch die Tafeln mit ihrem klaren Motto „Verteilen statt Vernichten“, haben längst auch ländlichere Regionen erreicht.

Seit mittlerweile dreizehn Jahren existiert die „Ahrweiler Tafel“ mit ihren Ausgabestellen in der Kreisstadt und in Sinzig. Beim „Tag der offenen Tür“ konnten sich Interessierte jetzt ein Bild über die facettenreiche Arbeit dieser wichtigen Einrichtung machen. Und dabei wurde auf Anhieb eines deutlich: Die Ahrweiler Tafel lebt in besonderem Maße vom ehrenamtlichen Engagement. Derzeit sind es 107 Helferinnen und Helfer, die ohne Bezahlung für die Tafel in unterschiedlichen Gebieten aktiv sind. Ob im Bereich der Lebensmittelausgabe- und Sortierung, bei der Akquise von potentiellen Lebensmittelspendern und Tafel-Paten, als Fahrerin, Fahrer oder in der Verwaltung – überall leistet das Helferteam wertvolle Arbeit und unterstützt die aktuell acht hauptamtlichen Kräfte.


Auf Spenden und „Tafel-Paten“ angewiesen


Natürlich verursacht der laufende Betrieb der Lebensmittelausgabe, die Unterhaltung der Tafelfahrzeuge, das Sortieren der Lebensmittel nach Hygienevorschriften sowie Strom und Reinigung erhebliche Kosten, weshalb die als gemeinnützig anerkannte Ahrweiler Tafel auch auf Spenden angewiesen ist.

Seit 2011 werden genaue Statistiken geführt, die nicht nur den Hilfebedarf allgemein, sondern auch den kontinuierlichen Kunden-Anstieg der Tafel eindrucksvoll belegen. Waren es vor acht Jahren in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig noch 367 Personen, so sind inzwischen 1.031 Kunden verzeichnet. Dies bedeutet zwar im Vergleich zum Vorjahr (1.099 Kunden) einen leichten Rückgang, doch seit 2017 hat sich die Zahl um 1.000 Kunden stabilisiert. Aktuell sind in der Ausgabestelle Bad Neuenahr-Ahrweiler 488, in Sinzig 559 Kunden registriert. Diese setzen sich zusammen aus Empfängern von Arbeitslosengeld II (670 Personen), Asylbewerberleistungsgesetz (131 Personen), Grundsicherungsgesetz (94 Personen), geringes Einkommen (82 Personen) und Rentnern (70 Personen), darunter auch insgesamt 439 Kinder und Jugendliche im Alter von null bis 18 Jahren. Praktisch aus dem gesamten Kreisgebiet kommen die Tafelkunden jeweils montags und mittwochs zu den Ausgabestellen. Da es keine öffentlichen Zuschüsse gibt, um diese Arbeit für bedürftige Menschen in der Region voranzubringen, werden immer Tafel-Paten gesucht, die die Arbeit der Ahrweiler Tafel regelmäßig mit einem monatlichen Geldbetrag von mindestens fünf Euro zu unterstützen.


Von Kochkursen bis hin zu Behördengängen: „Tafel plus“


Dabei steht die Ahrweiler Tafel längst für viel mehr, als „nur“ für die Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige. Beim Projekt „Tafel plus“ werden beispielsweise Kochkurse für eine preiswerte und gesunde Ernährung, ein Behördenbegleitdienst, Kinderaktionstage und Begegnungsfeste angeboten. Überhaupt werden die Tafel-Kunden immer mehr in die Aktivitäten der Tafel einbezogen, nicht zuletzt auch beim „Tafel Café“, das während der Öffnungszeiten der Ausgabestellen als Treffpunkt und Informationsaustauschstelle überaus wertvoll ist. „Unser Ziel ist dabei nicht nur noch mehr Transparenz, sondern auch das aktive Einbringen der Tafel-Kunden“, so „Tafel plus“-Leiterin Nadja Dühr.

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