Internationale Lahnsteiner Modellbahntage lockten viele Menschen in die Stadthalle am Salhofplatz

Miniaturlandschaften und Technikzum Staunen und Entdecken

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Detaillierte Motive gab es bei der großen Bahnmodellanlage „Pennsylvania Steel“, einem Stahlwerk in den USA in den 1950er Jahren, im Maßstab 1:160. Fotos: ND

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Die Modellbahnbörse zählt zu einer der beliebtesten Börsen in ganz Deutschland. Hier konnten die Besucher nach Lust und Laune stöbern.

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Die Modellbaugruppe ModelSpoorGroep Valkenswaard aus den Niederlanden stellt ihre Motive zum größten Teil selbst her und geht dabei bis in die Gebäude hinein besonders detailliert vor, sodass die Besucherinnen und Besucher sogar die Inneneinrichtung einiger Gebäude zu sehen bekamen.

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17 Monate hat das Team von Rik Martens aus Belgien für den originalgetreuen Nachbau des Lokomotiv-Rollenprüfstands gebraucht.

Lahnstein. Die 17. Internationale Lahnsteiner Modellbahntage lockten jede Menge große und kleine Eisenbahnliebhaberinnen und -liebhaber in die Lahnsteiner Stadthalle. 26 Aussteller aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Deutschland und erstmals aus Italien präsentierten dieses Jahr ihre Modellbahnanlagen den Gästen. Der Veranstalter und Vorsitzende des Fördervereins der BSW-Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz e. V., Gerhard Lehmkühler, war sehr zufrieden mit der Auswahl der ausstellenden Vereine: „Was die Ausgestaltung der Anlagen angeht, wollten wir nach Möglichkeit für jeden etwas bieten“. Dies ist dem Verein auch gelungen. Mit Anlagen vom Maßstab 1:220 bis zum Maßstab 1:32, von historischer Umsetzung bekannter Bahnstrecken bis hin zu eigenen kreativen Ideen wurde den Bahnliebhabern eine breite Palette zum Bestaunen und Entdecken angeboten. Und wer selbst gerne bastelt, der wurde bei der großen Börse schnell fündig. „Seit dem Jahr 2002 gab es insgesamt 260 Modellbahnanlagen aus elf europäischen Ländern zu bewundern“, berichtete der Vereinsvorsitzende stolz. Im Schnitt kommen jährlich zwischen dreieinhalb und viertausend Besucherinnen und Besucher. Bei so viel Andrang ist es nur schwer zu glauben, dass dieses wunderschöne Hobby weltweit seinen Stellenwert verloren hat.

Die Highlights

Bereits beim Eintreten der Halle hörte man es zischen, pfeifen und läuten. Große und kleine Besucherinnen und Besucher befanden sich inmitten von Miniaturlandschaften, die hier und da zu einer Reise in die Vergangenheit einluden. Sehr sehenswert war eine belgische Modellanlage eines Lokomotiv-Rollenprüfstands im Maßstab 1:32 von Rik Martens und seinem Team aus Belgien. Eine ganz seltene Modellumsetzung, die dieses Jahr bei den internationalen Lahnsteiner Modellbahntagen ihre Premiere hatte. Minutiös in allen Details wurde die Anlage in 17 Monaten erarbeitet. Bei der Lokomotive handelte es sich um eine Schnellfahrlok der königlichen Bayrischen Staatsbahn.

Beeindruckend in ihrer Dimension war auch die Anlage des deutschen Modell-Eisenbahn-Clubs Idstein/Taunus im Maßstab 1:87. Sie zeigte einen Ausschnitt zwischen der Loreley und dem Roßsteintunnel auf der rechten Rheinseite.

Viele Menschen stellen sich unter einer Modellbahnausstellung einen runden Aufbau vor, mit vielen Landschaften und interessanten Details. Daneben gibt es aber noch Aufbauten mit Bühnencharakter. Hier zählen nicht nur die Details, sondern auch das Gesamtbild. Der Blick wird auf die Szene fokussiert. Die Niederländer haben diesen Stil mit der Zeit sehr gut weiterentwickelt. Teilweise werden dort in Ausstellungen nur solche Anlagen zugelassen. Die Modellbaugruppe ModelSpoorGroep Valkenswaard stellte die Region von De Kempen an der belgischen Grenze aus der Zeit der 1950er/60er Jahre im Maßstab 1:87 aus. Bei den Lahnsteiner Modellbahntagen konnte man diesen Bühnencharakter auch bei einigen anderen Vereinen bewundern.

Der Förderverein der BSW-Eisenbahnfreunde selbst orientiert sich an der Historie und baut den Schienenverkehr aus dem Großraum Koblenz nach. Dabei bedient sich der Verein aus einem riesigen Pool an Fotografien, die mit den Jahren fleißig angefertigt und gesammelt wurden. Zu den Ausstellungsstücken zählte u.a. die Malbergbahn aus der Region Bad Ems, die von 1887 bis 1979 unfallfrei in Betrieb war. Eine sogenannte Wasserballastbahn, die die Schwerkraft als Antriebskraft nutzte. Beide Waggons waren mit einem Zugseil verbunden und blieben im Gleichgewicht. Mit Befüllen des Wassertanks des Fahrzeugs in der Bergstation wurde die Schwerkraft dazu genutzt, um die Waggons in Bewegung zu bringen. Die Darstellung der „ökologisch einwandfreien“ Fortbewegungsmöglichkeit brachte so manchen Besucher zum Nachdenken.

Weitere Informationen zum Förderverein: www.mec-lahnstein-koblenz.de.