19 Lahnsteiner Berufsschüler nahmen am Experimentier-Workshop im InnoTruck des Bundesforschungsministeriums teil

Miniautos fuhren mit Wasser und Sonne

Miniautos fuhren mit Wasser und Sonne

Dozent Dr. Klinkenbuß (r.) erläuterte Schülern und MdB Josef Oster (3.v.l.) den Workshop. Fotos: HEP

Miniautos fuhren mit Wasser und Sonne

Der Roboter (r.) war für die Montage der Miniautos nicht programmiert. Da mussten die Berufsschüler unter Anleitung von Dr. Klinkenbuß schon selbst Hand anlegen.

Lahnstein. Mit Wasser im Tank Autofahren ist wohl der Traum eines jeden motorisierten Verkehrsteilnehmers. Dass dies tatsächlich funktionieren kann, erlebten jetzt anhand kleiner Modelle 19 Schüler der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lahnstein, die in der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker sind.

Ein Experimentier-Workshop im InnoTruck ermöglichte den Berufsschülern ein kleines Brennstoffzellen-Auto zu montieren und dies dann durch Photovoltaik und Knallgas etwas fahren zu lassen.

Der InnoTruck ist ein riesiger Lastwagen, innen gespickt mit Hightech, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung kreuz und quer durch Deutschland schickt, um an vielen Orten Bürger und Schüler für Zukunftstechnologien zu begeistern.

BBS-Lehrer Andreas Keuler hatte den InnoTruck geordert, der dann zwei Tage auf dem Schulhof der BBS stand und nachmittags die automatische Schiebetür für alle Bürger geöffnet hatte.

„Wir wollen den Schülern die MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, schmackhaft machen, weil darin die Zukunft in Deutschland liegt. Da wird im InnoTruck vieles anhand von praktischen Beispielen dargestellt und super erklärt von zwei promovierten Dozenten“, begründete Keuler die Einladung des InnoTrucks, der vor Ort außer Stromversorgung nichts kostet.

Dozenten in dem Hightech-Lastwagen sind Dr. Rene Nowak und Dr. Dominik Klinkenbuß, der die Jugendlichen an das Projekt Elektrolyse von Wasser für den Betrieb eines kleinen Bennstoffzellenautos mit Wasserstoff und Sauerstoff langsam heranführte.

Dabei war auch Wahlkreis-Bundestagsabgeordneter Josef Oster, der das Projekt InnoTruck lobte: „Bildung und Forschung ist ein Arbeits-Schwerpunkt des Bundestags. Ein Teil des Projekts ist der InnoTruck. Ich finde es ein Superangebot, die jungen Menschen auf Ideen hinzuweisen, damit sie die später verfolgen und damit vielleicht Erfolg haben.“

In Dreier-Gruppen montierten die Berufsschüler die kleinen Autos. Da wurden kleine Wasserbehälter installiert, die Brennstoffzelle eingebaut, verkabelt ein Sonnenkollektor angebracht und dann ging es nach draußen.

„Geh aus der Sonne, Du beschattest den Kollektor“, wurden oft manche Mitschüler aufgefordert. Dr. Klingenbuß erklärte die Technik: „Wasser wird durch Strom und die Elektrolyten in seine Bestandteile zerlegt, also zwei Teile Wasserstoffgas und ein Teil Sauerstoff.“

Dieses sogenannte Knallgas ist explosiv und kann daher Energie für einen Motor liefern. Als das Wasser in den kleinen Behältern sprudelte, war das ein Zeichen für die Energie. Vorsichtig trugen die Schüler ihre Brennstoffzellenautos in den InnoTruck, entfernten das Sonnenpaneel und auf dem Boden fuhr das Brennstoffzellenauto selbstständig geradeaus oder auch im Zickzack-Kurs. Doch nach maximal einer Minute war die Energie aufgebraucht.

Die Schüler waren beeindruckt: „Wir konnten einiges lernen auch im MINT-Bereich, worüber wir in der Schule nicht so viel hören. Aber auch was die erneuerbaren Energien, wie die Brennstoffzelle bringt und wie wir die in Autos einsetzen können, also Einblicke ins neue Autofahren und -schrauben“, sagte der 19-jährige Christopher Flach.

Im InnoTruck werden außer dem Bau des Brennstoffzellenautos noch weitere Workshops angeboten. So Bau und Inbetriebnahme einer Farbstoffsolarzelle mit rotem Hibiskustee, einer Redox-Flox-Batterie mit Eisen(III)sulfat und Ascorbinsäure, als Redoxpaar und Untersuchungen von mitgebrachten Proben durch Rasterelektronenmikroskopie.  

Auf zwei Stockwerken und rund 100 m² Ausstellungsfläche bietet der InnoTruck eine spannende Entdeckungsreise von der Forschung über die Technologie und die Anwendung bis hin zu Berufsbildern und Mitmachangeboten. Nicht nur Anschauen, sondern auch Anfassen und Ausprobieren ist dabei die Devise. Und die beiden Dozenten führen auch Gruppen durch die Ausstellung, geben Erläuterungen und stehen auch für intensive Fachgespräche bereit.

Übrigens: Der InnoTruck steht am Donnerstag, 21. Februar und Freitag 22. Februar, mit offener Schiebetür für alle Bürger an der Hochschule Koblenz auf der Karthause.