Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz stellt MHG-Studie vor

Missbrauchsstudie: Zwischen Versagen und Aufarbeitung

Forschungsarbeit zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchsstudie: Zwischen Versagen und Aufarbeitung

Symbolbild. Foto: pixel2013/pixabay

25.09.2018 - 08:24

Trier/Fulda. Aufgrund der Indiskretion und damit verbundenen Veröffentlichung der Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ (MHG-Studie) durch mehrere Medien in Deutschland (...), erklärte der Beauftragte für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier):

„Ich bedauere, dass die bisher vertraulich gebliebene Studie und somit das Ergebnis vierjähriger Forschungsarbeit zur Thematik „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ durch das Forschungskonsortium um Prof. Dr. Harald Dreßing (Verbundkoordinator, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim) durch Medien veröffentlicht worden ist. Der Vorgang ist umso ärgerlicher, als bislang noch nicht einmal den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz die Gesamtstudie bekannt ist.

Gerade mit Blick auf die Betroffenen sexuellen Missbrauchs ist die verantwortungslose Vorabbekanntmachung der Studie ein schwerer Schlag. Für die Woche der Herbst-Vollversammlung (24.–27. September 2018) haben wir geplant, ein Beratungs-Telefon für diejenigen zu schalten, die aufgrund der Berichterstattung aufgewühlt sind und mit jemandem sprechen möchten. Diese Menschen bitten wir, sich bis zur Bereitstellung des Beratungs-Telefons an die Telefonseelsorge (Tel. 0800/1110111 oder 0800/1110222), die Internetseelsorge (www.internetseelsorge.de) sowie die Missbrauchsbeauftragten der Bistümer (Liste auf der Themenseite www.dbk.de/themen/sexueller-missbrauch/informationen-fuer-betroffene) zu wenden.

Wie geplant wird sich die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag, 25. September, mit der Studie und den daraus zu ziehenden Konsequenzen befassen. Wir werden die Studie gemeinsam mit dem Forscherkonsortium am Mittag in einer Pressekonferenz vorstellen und erläutern.

Wir wissen um das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs, das durch die Ergebnisse der Studie belegt wird. Es ist für uns bedrückend und beschämend. Vor vier Jahren haben wir die Studie in Auftrag gegeben und gerade wir Bischöfe stellen uns den Ergebnissen. Dazu wird als erstes die Vollversammlung in Fulda dienen. Ziel der Studie, an der sich alle 27 Diözesen Deutschlands beteiligt haben, ist es, mehr Klarheit und Transparenz über diese dunkle Seite in unserer Kirche zu erhalten und zwar um der Betroffenen willen, aber auch, um selbst die Verfehlungen sehen und alles dafür tun zu können, dass sie sich nicht wiederholen. Es geht uns um eine verantwortungsvolle und professionelle Aufarbeitung. Ich bin davon überzeugt, dass die Studie eine umfangreiche und sorgfältige Erhebung ist, die Zahlenmaterial und Analysen bietet, aus denen wir weiter lernen werden. Das gilt auch für die Erkenntnisse, die eine vertiefte Einsicht über das Vorgehen der Täter und über das Verhalten von Kirchenverantwortlichen in den zurückliegenden Jahrzehnten ermöglichen. Nochmals betone ich: Die Studie ist eine Maßnahme, die wir nicht nur der Kirche schuldig sind, sondern vor allem und zuallererst den Betroffenen.“

Pressemitteilung Deutsche Bischofskonferenz

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25.09.2018 16:48 Uhr
juergen mueller

Das ist ja wohl das Letzte,diese "Forschungsstudie über sexuellen Missbrauch durch katholische Priester an Minderjährigen".Alleine das Wort STUDIE offenbart das ganze Maß an Heuchelei,versuchter Vertuschung,dem falschen Bemühen,wieder einmal die Schuld am Versagen der gesamten kath.Kirche den "Kleinsten" in die Schuhe zu schieben.Sexueller Missbrauch mit all seinen Facetten findet bis in die höchsten Kreise statt.JA,diese Wege führen auch nach Rom.Wenn`s unten juckt,dann setzt auch bei höchsten kath.Würdenträgern das Gehirn aus.Perversität eingeschlossen.Wer das leugnet,verschließt Aug u.Ohr u.einer geschichtlichen Auseinandersetzung mit der kath.Kirche.Es ist ein offenes Geheimnis,dass Rom für höchste kirchliche Würdenträger diverse Etablissement`s - sprich PUFF unterhält.Dieses angebliche weltweite Versagen gehört zum Katholizismus einfach dazu.Wer das abstreitet - lügt,ist einfach genauso verlogen indem er verkennt,dass das auch NUR Menschen sind mit menschlichen Neigungen.



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