Vereine und Projekte aus Mayen, Kaisersesch und Andernach mit Brückenpreis vom Land Rheinland-Pfalz ausgezeichnet

Mit Engagement Brücken zwischen Menschen bauen

Sportgemeinschaft DJK 1909 e.V. Andernach, Freundschaftskreis Friedensdorf und Mehrgenerationenhaus Schieferland Kaisersesch unter den Preisträgern

Mit Engagement Brücken zwischen Menschen bauen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern des Brückenpreises 2019. Fotos: © Staatskanzlei RLP / Pulkowski

02.12.2019 - 10:40

Mainz/Mayen/Andernach/Kaisersesch. „Mit dem Brückenpreis möchte ich den Helden und Heldinnen des Alltags danken und ihr Engagement öffentlich machen. Die Auszeichnung stellt die Menschen in den Vordergrund, die mit ihrem Engagement Brücken bauen und zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft beitragen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Verleihung des Brückenpreises im Rahmen einer Feierstunde in der Mainzer Staatskanzlei.

Gesellschaftliche Integration gelinge dort, wo Menschen Mut haben, eine Idee verwirklichen, anpacken und Verantwortung übernehmen. Das hätten die sieben Preisträger und Preisträgerinnen in besonderer Weise getan.

„Wir können in Rheinland-Pfalz stolz darauf sein, dass sich fast die Hälfte unserer Bevölkerung ehrenamtlich engagiert. Das Thema Ehrenamt und Bürgerbeteiligung steht auch deshalb ganz oben auf meiner politischen Agenda. Mir ist es wichtig, dass wir gemeinsam gute Rahmenbedingungen gestalten“, so die Ministerpräsidentin. Neben konkreten Unterstützungsangeboten gehe es auch darum, den engagierten Menschen die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen.

Mit dem Brückenpreis sollen Projekte, Organisationen oder Initiativen geehrt werden, die das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, den Dialog von Jung und Alt, das Zusammenleben mit unseren europäischen Nachbarn, die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Hautfarbe sowie den Kampf gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung fördern. Darüber hinaus sollen Kommunen und kommunale Projekte gewürdigt werden, die sich in besonderer Weise um die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement und Bürgerbeteiligung verdient gemacht haben. Der Brückenpreis wird zum zwölften Mal vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten eine stilisierte Brücke, eine Urkunde und jeweils 1.000 Euro als finanzielle Unterstützung für ihr Engagement.

Ausgezeichnet wurden:


Kategorie 1 „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“


Malteser Hilfsdienst e.V. Diözese Speyer mit dem Projekt „Junior-Demenzbegleiter“

Im Rahmen des Projektes werden Jugendliche in theoretischen und praktischen Einheiten im Umgang mit demenziell veränderten Menschen geschult und verbringen beim gemeinsamen Spielen, Vorlesen oder bei Gesprächen Zeit mit ihnen. Die Besuche finden in kooperierenden Betreuungseinrichtungen statt. Ziel des Projektes ist es, Verständnis und Wissen über Demenz aufzubauen und eine generationenübergreifende Bereicherung zu schaffen. Der Einsamkeit vieler Senioren und gleichzeitig der Unsicherheit junger Menschen im Umgang mit den Themen Alter, Demenz und Pflege soll entgegengewirkt werden. Beide Seiten, Alt und Jung, profitieren voneinander.


Kategorie 2 „Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“


„Sportgemeinschaft DJK 1909 e.V. Andernach – Manu´s Teakwondo“

Die Mitglieder der Abteilung Taekwondo der Sportgemeinschaft DJK 1909 e.V. gehören zu den erfolgreichsten Taekwondo-Sportlern im Bereich U12, U15 und U18. Neben der Qualität der sportlichen Ausbildung zeigen sie eindrucksvoll die verbindende Wirkung einer Sportart zwischen Sportlern mit und ohne Handicap und auch zu Athleten mit Migrationshintergrund. Neben dem Erlernen von Taekwondo geht es der Sportgemeinschaft um die Vermittlung ethischer und sozialer Werte. Sie unterstützen die jungen Sportler bei einer selbstbewussten und vorurteilsfreien Integration in unsere Gesellschaft.


Kategorie 3 „Bürgerschaftliches Engagement von Deutschen und Migrantinnen/Migranten“


„Rainbow Refugees Mainz“

Minderheiten innerhalb von Minderheiten haben es besonders schwer. Deshalb hilft Rainbow Refugees Mainz LSBTIQ-Geflüchteten (lesbisch, schwul, bi-, trans- und intersexuell) in Mainz und anderen Städten in Rheinland-Pfalz. Die Organisation leistet Beratung und Krisenintervention bei Mobbing und Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften. Sie unterstützt die geflüchteten Menschen bei der Wohnungs- und Jobsuche, begleitet sie bei Gerichtsverfahren oder Behördengängen. Ein regelmäßiger Stammtisch ermöglicht Austausch und Gemeinschaft. Bisher wurden 100 geflüchtete Menschen betreut.


Kategorie 4 „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung“


„Wohnsitzlos in Mainz e.V.“

Der 2018 gegründete Verein, der aus der gleichnamigen Initiative hervorging, sensibilisiert für die Situation obdachloser Menschen und begleitet sie auf ihrem Weg in ein besseres Leben. Die Ehrenamtlichen leisten Hilfe im Alltag und in Notsituationen und organisieren Sachspenden über eine Facebook-Gruppe. Der Verein kooperiert mit dem Tagesaufenthalt und der Kleiderkammer der Mission Leben gGmbH in Mainz und bietet Selbstverteidigungskurse für Wohnsitzlose an. Durch Begegnungen auf Augenhöhe wirbt der Verein für Toleranz und Verständnis und baut Berührungsängste ab. In dem Verein engagieren sich Menschen mit Wohnsitz und ohne Wohnsitz, das schafft ein größeres Verständnis für die notwendige Unterstützung und baut Vorurteile ab.


SCHMIT-Z e.V. Queeres Zentrum Trier


Das 1993 gegründete „SCHMIT-Z“ versteht sich als schwul-lesbisches und queeres Zentrum in Trier. Der Verein setzt sich für die Rechte von Schwulen und Lesben sowie Transgender ein, wirbt bei zahlreichen Aktivitäten in der Öffentlichkeit für mehr Akzeptanz und leistet Beratungs- und Aufklärungsarbeit. Das Zentrum bietet vielen Gruppen Heimat, wie zum Beispiel einer betreuten Jugendgruppe, einer Transgender Gruppe oder einer Gruppe queerer Familien. Mittlerweile hat der Verein viele Förderer und Mitglieder und bietet Menschen gerade in der „Outing-Phase“ Unterstützung und Offenheit. Eigene Veranstaltungen wie der „Rosa-Karneval“ haben sich fest etabliert.

Mit Engagement Brücken zwischen Menschen bauen

Ausgezeichnet in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement in grenzüberschreitender Zusammenarbeit“: Die Mitglieder vom Freundschaftskreis Friedensdorf in Mayen.


Kategorie 5 „Bürgerschaftliches Engagement in grenzüberschreitender Zusammenarbeit“


„Freundschaftskreis Friedensdorf in Mayen“

Seit 30 Jahren betreut der Freundschaftskreis Friedensdorf Mayen im Elisabethkrankenhaus in Mayen kranke und verletzte Kinder, die das Friedensdorf aus dem Ausland nach Deutschland holt. Sie versuchen, ihnen für die Zeit ihrer Behandlung in Deutschland so gut es geht die fehlenden Eltern zu ersetzen. In den letzten Monaten ist es gelungen, jüngere Leute für das Projekt anzusprechen. So können die kranken Kinder täglichen Betreuungsbesuch bekommen. Außerdem gibt es eine Kreativgruppe, die Hand- und Bastelarbeiten zum Verkauf anbietet.

Mit Engagement Brücken zwischen Menschen bauen

Die Verbandsgemeinde Kaisersesch wurde für das Projekt !der Kümmerer vor Ort“ mit dem Brückenpreis geehrt.


Kategorie 6 „Projekte kommunaler Engagement- und Beteiligungsförderung“


„Verbandsgemeinde Kaisersesch – Mehrgenerationenhaus Schieferland Kaisersesch“ vorgeschlagen:

Das 2014 installierte Projekt „der Kümmerer vor Ort“ in der VG Kaisersesch will im Zuge des demografischen Wandels Menschen ermöglichen, bis ins hohe Alter im vertrauten Wohnumfeld zu bleiben und dort gut und gerne zu leben. Das Projekt ist mittlerweile in acht Ortsgemeinden angesiedelt. Ehrenamtliche bieten unterschiedlichste Hilfestellungen an und bringen sich nach ihren eigenen Wünschen, Neigungen und Möglichkeiten ein. Die Kümmerer sind vernetzt und jederzeit mit einer hauptamtlichen Mitarbeiterin der Verwaltung als zentrale Anlaufstelle verbunden. Es finden regelmäßige Treffen zum Austausch und zur Weiterbildung statt.

Pressemitteilung

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Eröffnung des Jugendstützpunktes für Boulesport in Kleinmaischeid

Offenes Training

Kleinmaischeid. Am Freitag, 10. Mai wird der Jugendstützpunkt-Nord des rheinland-pfälzischen Bouleverbands in Kleinmaischeid mit einem offenen Training auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eröffnet. Von 15 bis 17 Uhr sind alle interessierten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren eingeladen, diesen tollen Sport kennenzulernen und sich unter qualifizierter Anleitung im „Legen“ und „Schießen“ der Kugeln zu erproben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
@Amir Samed - Lol. Diese Infos hätten sie auch von mir bekommen können. Aber, danke für Ihre Mühe. Es freut mich immer wieder, dass Sie offenbar zu denen gehören, die zumindest Interesse aufzeigen, was diesen Themenbereich angeht, auch wenn Ihre Meinung hierzu sich in nichts von der unterscheidet, die...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service