Miteinander Sorge tragen auch in schwierigen Zeiten

Mitgliederversammlungdes Hospizvereins Westerwald

Mitgliederversammlung
des Hospizvereins Westerwald

Heinz-Peter Rüffin, Christiane Krebs, Marianne Dommermuth, Dr. Andreas Wechsung, Birgit Keller, Martin Kläsner, Brunhilde Weber, Henni Prause, Matthias Welzel, Jutta Hölzemann, Dr. Hans-Werner Müller, Barbara Haubrich, Anne Mohl, Dr. Dorothea Behme-Wechsung, Rita Schneider und Beatrix Schweikert-Kläsner.

Montabaur. Die diesjährige Mitgliederversammlung des Hospizvereins stand ganz unter dem Motto „Miteinander Sorge tragen – auch unter schwierigen Bedingungen“. „Wir sind von Dankbarkeit erfüllt, wenn wir auf das zurückblicken, was die Ehrenamtlichen unseres Vereins mit Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in 2017 geleistet haben“, unterstrich Heinz-Peter Rüffin in seinem Bericht für den Vorstand. Im kath. Pfarrzentrum „St. Peter“ in Montabaur erfuhren die zahlreich erschienen Mitglieder, dass trotz schwieriger Bedingungen – monatelanger Ausfall der erfahrenen Hospizfachkraft Christine Schmidt, die Einarbeitung von Michaele Gerz als weiterer Palliativschwester, die räumliche Enge in der Geschäftsstelle – alle gemeinsam viel Gutes bewirken konnten. Die Ehrenamtlichen leisteten in ihrer freien Zeit insgesamt 4197 Stunden und legten 21418 Kilometer zurück für die Begleitung Schwerstkranker, sterbender Menschen im familiären Umfeld, in Alten- und Pflegeheimen. Seit der Eröffnung des stationären Hospiz „St. Thomas“ in Dernbach engagieren sich wöchentlich bis zu zehn Ehrenamtliche und sorgen mit, dass sich diese Einrichtung zu einem „gastfreundlichen Haus“ am Lebensende entwickelt. Die hauptberuflichen Mitarbeiterinnen hatten 151 Einsätze in der Beratung und Begleitung und waren dafür 9353 Kilometer unterwegs. Da kam die Autospende der Westerwald-Bank gerade recht, um die Mobilität der Mitarbeiterinnen zu fördern. Die ausgebildeten Trauerbegleiter leisteten 515 Stunden für die Unterstützung Trauernder mit vielfältigen Angeboten wie Einzelgespräche für Erwachsene und Kinder, monatliche Treffen im Trauercafe in Montabaur und im „Gezeitenwechsel“ im Vogthof in Hachenburg, sowie mit fünf Wanderungen. 52 Mal beriet Frau Dr. Behme-Wechsung in medizinisch-ethischen Fragen bei der Ausfertigung einer Patientenverfügung. Das Projekt „Hospiz macht Schule“ konnte in 2017 in der ev. Grundschule in Mogendorf und in der Toni-Sode Grundschule in Nentershausen durchgeführt werden. Erfreut war der Vorstand, dass auch in 2017 achtzehn Frauen und Männer sich im Befähigungskurs intensiv mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinandergesetzt haben. „Wir benötigen auch künftig Frauen und Männer für den hospizlichen Dienst, zumal die Begleitung in den Familien und in den Alten-und Pflegeheimen immer notwendiger wird“, betonte Rüffin und erläuterte, dass die Pflegeheime sich heute immer mehr zu Hospizen verändern. Die beiden Kassenprüfer Ingrid Janz und Hans-Joachim Kiefer bescheinigten dem Schatzmeister Dr. Andreas Wechsung Haushaltsführung. Beiträge, Zuschüsse der Krankenkassen und vor allem die zahlreichen Spenden aus der Westerwälder Bevölkerung trugen dazu bei, dass der Verein weiter auf einer gesunden finanziellen Grundlage steht. Dem Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig Entlastung erteilt. Auch dem vorgelegten Plan für das Haushaltsjahr 2018 wurde einvernehmlich zugestimmt. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung konnte der Hospizverein auch auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken. Von den 63 Frauen und Männern, die am 4. März 1998 den Verein gründeten, sind noch 42 Personen dabei. 16 von ihnen waren anwesend. Sie wurden von Dr. Björn Mirow geehrt und mit einer Flasche „Jubiläumswein“ beschenkt. Für das „Jubiläumsjahr“ hat der Verein zahlreiche Veranstaltungen organisiert, um den Hospizgedanken mit vielen Formaten weiter zu verbreitern und weiter neue Mitglieder und Mitstreiter zu gewinnen. Im öffentlichen Teil der Veranstaltung setzte sich Dr. Felix Grützner, Mitarbeiter am Institut für Palliativmedizin der Universität Bonn und zugleich Lebenstänzer mit seinem Programm „Auf der Durchreise: Kein Ort, das Haupt zu betten?“ mit der Frage auseinander: Was Menschen brauchen, wenn Sie „auf dem Weg“ sind?

Mit literarischen und biblischen Texten, mit Tanz und Musik setzte er künstlerisch sehr eindrucksvoll um, was hospizliche Begleitung und Haltung ausmacht und bewirken kann.

Diese ungewohnte und überraschende Form der Auseinandersetzung und Darstellung fesselte alle Anwesenden.