Einsatzleitwagen an die DRK-Bevölkerungsschutzeinheit im Kreis Ahrweiler übergeben

Moderne Technik erleichtert die Kommunikation in Notfallsituationen

Moderne Technik erleichtert die Kommunikation in Notfallsituationen

Landrat Dr. Jürgen Pföhler (vorne, 3. v. l.) übergab das neue Fahrzeug an den DRK-Kreisverband um den Vorsitzenden Achim Haag (vorne, 2. v. l.). FIX

Kreis Ahrweiler. Einen neuen Einsatzleitwagen (ELW) überreichte am vergangenen Freitagabend Landrat Dr. Jürgen Pföhler an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Ahrweiler. Stationiert wird das Fahrzeug zentral in der Kreisstadt beim dortigen DRK-Ortsverein Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. Auf dessen kurz vor der Fertigstellung stehendem Neubaugelände an der Heerstraße wurde das Einsatzfahrzeug übergeben und von Pastor Jörg Meyrer, der wegen einer Synode auch stellvertretend für seine evangelischen Kollegen tätig wurde, ökumenisch gesegnet.

Das neue Einsatzfahrzeug auf Mercedes-Sprinter-416-Fahrgestell mit langem Radstand erfüllt die aktuellen Anforderungen, um eine mobile Einsatzleitung einzurichten und zu betreiben. Die Sitze der Fahrerkabine sind drehbar und können als Sitzplätze für den unmittelbar anschließenden kleinen Besprechungsbereich genutzt werden. Dem Besprechungsbereich angeschlossen ist der Kommunikationsbereich mit zwei Arbeitsplätzen. Hier befindet sich moderne Telekommunikationstechnik mit Analog- und Digitalfunk, Mobiltelefon und Faxmöglichkeit. Zwei PC-Arbeitsplätze und Schränke zur Unterbringung von Aktenordnern und Schreibmaterial ergänzen den Bereich. Besprechungs- und Arbeitsbereich sind durch eine seitliche Schiebetür erreichbar. Der Besprechungsbereich kann durch eine Gelenkarmmarkise über der Schiebetür wettergeschützt vergrößert werden. Im hinteren Bereich befindet sich mit großer Zugriffsmöglichkeit durch die Hecktüren des Fahrzeugs noch ein Geräteraum mit Transportregal für die Unterbringung weiterer Ausrüstungsmaterialien, wie etwa Absperrmaterial oder Ersatzstromerzeuger.

Landesförderung machte die Neuanschaffung möglich

Der Schutz der Bevölkerung vor überörtlichen Gefahren und Katastrophen, wie etwa durch größere Verkehrsunfälle, Industrieereignissen oder Unwetterlagen, ist gemäß den rechtlichen Bestimmungen in Rheinland-Pfalz (RLP) Aufgabe der Kreise bzw. kreisfreien Städte. Als das Land vor einigen Jahren Richtlinien für die Fahrzeuge des notfallmedizinischen und betreuungsdienstlichen Bevölkerungsschutzes sowie der erforderlichen Einsatzeinheiten veröffentlichte, wurde auch die Möglichkeit der Finanzierungsbeteiligung für Fahrzeuge, die diesen Vorgaben entsprechen, angeboten. Voraussetzung für die Landesförderung ist die finanzielle Beteiligung der Kreise an der Beschaffung. Die Gesamtkosten von rund 156.400 Euro verteilen sich somit zu 40 Prozent (rund 62.600 Euro) auf das Land Rheinland-Pfalz und auf Grundlage interner Absprachen zu jeweils 30 Prozent (jeweils rund 47.000 Euro) auf den Kreis Ahrweiler und den DRK-Kreisverband Ahrweiler. Der DRK-Kreisverband ist stellvertretend für die neun DRK-Ortsvereine im Kreis der zentrale Ansprechpartner für den DRK-Bevölkerungsschutz. Kreisvorsitzender Achim Haag reichte die Fahrzeugschlüssel direkt an das Einsatzteam des Ortsvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler weiter. Die dort zentral für den Landkreis stationierte Führungsgruppe wird im Einsatzfall das Fahrzeug besetzen und damit arbeiten.

Zuschlag ging an ein erfahrenes Unternehmen

Der Beschaffung des Fahrzeugs ging eine intensive und langjährige Planungsphase der Fachabteilung der Kreisverwaltung und der Einsatzkräfte vom DRK voraus. Nach der Fahrzeugausschreibung und Berücksichtigung der Auftragsvergaberichtlinien erhielt die Blickle & Scherer Kommunikationstechnik GmbH & Co. KG aus Karlsruhe den Zuschlag. Dieses Unternehmen hat in den vergangenen Jahren bereits für die Feuerwehren im Ahrkreis vergleichbare Fahrzeuge gebaut, sodass sich die Experten von Kreisverwaltung und DRK bei Detailfragen Informationen und Erfahrungswerte direkt vor Ort einholen konnten.

Der neue Einsatzleitwagen ersetzt ein 22 Jahre altes Fahrzeug auf VW-T4-Basis, dass bisher seitens des DRK für den Bevölkerungsschutz bereitgestellt wurde. Da es sich bei dem Fahrgestell um ein Gebrauchtfahrzeug handelt, sind mittlerweile 240.000 Kilometer auf dem Tacho. Aufgrund vieler technischer Neuerungen in den vergangenen Jahren, wie etwa der Einführung des Digitalfunks oder der optimierten mobilen Telefon- und Datennutzung, war eine Modernisierung der kommunikationstechnischen Ausstattung notwendig. Eine Umrüstung des vorhandenen Fahrzeugs wäre wirtschaftlich nicht mehr vertretbar gewesen.