Sensationelle Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft Bad Breisig

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Unglaublich, aber wahr: Bei diesen Bühnenstars handelt es sich tatsächlich um die Mitglieder des Elferrats der KG, die bei der Kostümsitzung in der Jahnhalle eine unfassbare Show als „Elfer-Elfen“ auf die Bretter legten. Fotos: KMI

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Der Gardetanz der Kadetten und Kadettenfunken.

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Das Brohler Prinzenpaar kam zu Besuch und lud die Breisiger zum Brohler Karnevalszug ein.

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Das Bad Breisiger Prinzenpaar mit Hofstaat auf der Kostümsitzung.

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Mehr Stimmung geht nicht: Morgi und der Elferrat.

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Die Skylight Majorettes boten einen tollen Tanz und erhielten ihren verdienten Applaus..

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Beim Auftritt der Amazonen wurde es akrobatisch.

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

De Schwadelapps beim Versöhnungstanz. Muss Versöhnung schön sein.

„Morgi“ und die „Elfer-Elfen“ rockten die närrische Jahnhalle in den Sonntag hinein

Die Blau-Roten Funken mit ihrem Tanzpaar Lisa und Constantin.

Bad Breisig. „Ausverkauft“ stand schon ein paar Tage zuvor auf den Infos zur Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft. Dieser Stempel ist ein Gütesiegel für die Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaft (im allgemeinen Wortschatz der Breisiger „de KG“). Dass die Karten bereits im Vorverkauf komplett weggingen und es nicht einmal eine Abendkasse gab, belegt, wie attraktiv der Verein seine Veranstaltungen zu gestalten weiß. Dieses Mal aber hat sich die KG noch einmal selbst übertroffen.

Pünktlich 19.11 Uhr startete das Programm mit dem Einmarsch der KG-Uniformierten plus der angegliederten Möhnen und die Begrüßung aller Aktiven und Gäste durch den Chef der KG und Sitzungspräsidenten Markus Feix. Dieser bedankte sich bei den Breisigern, dass sie so zahlreich Eintrittskarten gekauft hätten, was auch die Anschaffung der dringend benötigten Beschallungsanlage unterstützt hätte. Doch nicht nur dem Publikum, sondern auch den Sponsoren dankte der KG-Chef für die tatkräftige Unterstützung, die die Veranstaltungen und die Nachwuchsarbeit der KG ermöglichten. Das amtierende Prinzenpaar, Bernhard I. und Ihre Lieblichkeit Anne II., hielt einen kleinen Rückblick auf das erste Jahr ihrer Amtszeit, die wie im Fluge vergangen sei. Zum Glück, kommentierten sie, hätten sie aber einen Flug für zwei Jahre gebucht. Einen ersten Einblick in die Tanzkünste der KG-Korps und deren gesicherte karnevalistische Zukunft gestattete der Gardetanz der Kadetten und Mini-Kadetten. Eine Solo-Tanzvorstellung gab im Anschluss das Mitglied des Prinzen-Hofstaats, die jüngste Tochter Lauren Jäger - gekonnt wie schon im Vorjahr.

Prinzlich ging es weiter im Programm mit dem Besuch der benachbarten Brohler Narrenzunft mit ihrem amtierenden Prinzenpaar, Prinz Stefan I. und Prinzessin Mirja I. samt Hofstaat, Elferrat, Prinzengarde, Möhnen und Amazonen. Elferrats-Vorsitzender Markus Feix meinte, er habe schon überlegt, mit dem Namen des Brohler Prinzen, Stefan Raab, auf dem Veranstaltungsplakat zu werben, dies aber nicht in die Tat umgesetzt. Zum Glück, denn schon jetzt hätten die Karten ja nicht ausgereicht. Prinz Stefan lud die Breisiger herzlich zum Brohler Karnevalsumzug ein und erhielt zum Schluss noch ein originelles Geschenk vom Breisiger Prinzen. Dabei handelte es sich um einen Nassrasierer mit der Empfehlung, die Waden noch einmal kräftig von Haaren zu befreien, die bei den prinzlichen Strumpfhosen ein ständiges Jucken hervorrufen. Männer halt. Bürgermeister Udo Heuser und Brunnenkönigin Elena holten sich auf der Bühne einen Orden und ein paar Bützje ab. Elena I. wies auf die gute Zusammenarbeit mit Markus Feix und der KG hin, während der Stadtbürgermeister eine kleine Spende überreichte.

Büttenrenreden und Tanzeinlagen vom Feinsten

Dann die erste Büttenrede, der Auftritt der „Schwaderlapps“. Herrlich Andrea Weiss und Michael Matern als ständig zankendes Ehepaar mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Sie: „Damals hast Du mich im Sturm erobert.“ Er: „Da muss aber auch Nebel gewesen sein.“ Sie: „Liebst du die Natur denn gar nicht?“ Er: „Nein, wenn ich mir anschaue, was die Natur aus dir gemacht hat.“ Es folgte ein Wiederversöhnungstanz - der es in sich hatte! Dann wieder eine Tanzeinlage, die Skylight Majorettes - so wie sie das Publikum kennt und liebt, mit einem gekonnten Gardetanz.

„Der närrische Pastor“ Alexander Kurp hielt die zweite Büttenrede des Abends. Die Themenpalette reichte zunächst vom WDR-Oma-Skandal bis zum Thema Klimawandel. Früher sagte die Oma, iss deinen Teller schön leer, sonst gibt es schlechtes Wetter. Was haben wir heute davon: Übergewichtige Kinder und Klimawandel. Dann aber ging der Pastor den Kommunalpolitikern an den Kragen. In der späteren Sitzungspause gab es im Publikum Diskussionen darüber, ob der Pastor - um im Bild der Kirche zu bleiben, immer die richtigen Töne der Orgeltastatur getroffen hatte.

Showtanz der Amazonen

Der nun folgende Auftritt der Dragoner bot wieder einen gelungenen Showtanz - in diesem Jahr auch „gefährlich“ ausstaffierte Amazonen. Das ist schon weit weg vom Tanzen, das ist schon Akrobatik. Nicht nur hier, sondern bei allen Tanzeinlagen muss man sich fragen, wie die KG immer wieder so viele begabte Talente auftreiben und dann mit viel, viel Training auf solche Leistungen trimmen kann. Laut und eng wurde es beim Besuch der Ehrengarde aus Bonn, die die Bühne der Jahnhalle vom Platz her an seine Grenzen brachte, aber auch für Stimmung sorgte. Zufrieden mit der Begeisterung des Breisiger Publikums verließ die große Truppe die Halle und stieg wieder in den bereitstehenden Reisebus nach Bonn.

Die Elfer-Elfen

Jetzt stand ein echter „Knüller“ auf dem Programm: „Tanz der Elfer-Elfen (Herrenballett)“? Das gab es schon lange nicht mehr, hieß es im Saal. Dann der absolute Hammer! Lauter, harter Rock, hellblaue Anzüge mit Schlaghosen, magenta-farbige Rüschenhemden und schwarze Lockenperücken machten aus den im Elferrat so seriös dreinschauenden Mitgliedern reißende Raubtiere. Und dann die Performance, wer hätte das den netten Herren im roten Blazer zugetraut! Sie tanzen wie die Wilden, sie rocken, Kosakentänze mit nach vorne geworfenen Beinen aus der Hocke heraus - kein Thema. Einer schlägt sogar auf der Bühne Purzelbäume. Wer vorhatte, nach dem Wochenende beim Orthopäden vorbeizuschauen, sollte das besser verschieben, denn hier im Umkreis werden die Wartezimmer besetzt sein - von diesen, auch nicht mehr ganz so jugendlichen Raubtieren nach ihrem hohen Einsatz. Aber es ging noch weiter, mit einer YMCA-Nummer und den bekannten Vorbildern, Bauarbeiter, Polizist, Indianer, Cowboy. Einfach unglaublich das Ganze und entsprechend ging das Publikum mit. Zu verdanken ist dieser Auftritt übrigens den beiden Hofdamen Vivienne und Isabell Jäger, die sich als Trainerinnen zur Verfügung gestellt hatten.

Die Blau-Roten-Funken, die nun unter Kommandant Daniel Brandau im karnevalistischen Gleichschritt die Bühne betraten, sind das mitgliederstärkste KG-Korps. Hier standen das Tanzpaar Lisa Schäfer/Constantin Klee und der berühmte Gardetanz im Mittelpunkt, gekonnt, perfekt, alles synchron, keine falsche Bewegung war zu sehen. Daniel Brandau strahlte zufrieden und kam auf den nächsten Programmpunkt. Es handelte sich um die Ernennung von KG-Schatzmeister Peter Vorbau zum stellvertretenden Kommandanten. Er musste seinen Eid auf die Fahne leisten, der begann: „Ich Peter Vorbau, Herrscher der Finanzen der großen KG Bad Breisig, gelobe…“, und endete „dreimal von Hätze Breisig alaaf“.

Der letzte Programmpunkt hieß „Morgi rockt die Jahnhalle“ und das war keineswegs übertrieben. Kaum einen Besucher hielt es auf dem Sitz, als der bekannte Mundart-Rocker seine Stimmungshits zündete und Jung und Alt mit in die Rhythmen riss. Wenn Morgi ruft „Die Arme hoch, erst links“, gehen die Arme, in der Jahnhalle waren es weit über 600, hoch und beginnen von links nach rechts zu schunkeln. Die Texte sind einfach und können mitgesungen werden. Und wenn es heißt: „Die Gläser hoch“, gehen die Gläser in die Luft und das waren in der Jahnhalle weit über 300. Die Stimmung konnte einfach nicht besser sein, obwohl es schon auf Mitternacht zuging. Und was noch dazu kam: Die immer noch als Elfer-Elfen verkleideten Elferrats-Mitglieder, die nach ihrem eigenen Auftritt Blut geleckt hatten, konnten nicht widerstehen, sprangen auf und begleiteten Morgi singend und mit Leuchtmitteln schwenkend aus voller Kehle. Was für eine gewaltige Band: „Morgi und die Elfer-Elfen“!