Der 614. Lukasmarkt startete mit Goldenem Oktoberwetter

Mundart-Künstler Werner Blasweiler erhielt Goldene Ehrennadel

14.10.2019 - 10:14

Mayen. Weil man in vielen Regionen den Karneval bereits als 5. Jahreszeit bezeichnet, so hat Mayen mit dem größten Volksfest im nördlichen Rheinland-Pfalz, dem Lukasmarkt, sogar noch eine sechste. Und die hat am vergangenen Samstag wieder mit dem offiziellen Fassanstich begonnen. Wegen der nötigen Generalsanierung der Genovevaburg werden die stadteigenen Repräsentationsräume noch auf Jahre nicht zur Verfügung stehen und so fand der Empfang schon zum wiederholten Male in der Aula der Dachdeckerfachschule statt. Zu diesem traditionellen Anlass konnte die Stadt wiederum zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Behörden, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Vereinen, Feuerwehr und Banken zu ihrem traditionellen Wirtschaftsempfang begrüßen. Als Ehrengast und Festredner empfing der Oberbürgermeister den Präsidenten der Hochschule Koblenz und Vorsitzenden der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Koblenz Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran. Ein ganz besonderer Willkommensgruß galt jedoch den Freunden aus Joigny, allen voran Bürgermeister Bernard Moraine, der mit einer Delegation an diesem Wochenende nach Mayen gekommen war, um gemeinsam das 55-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zu feiern.


Ringfest angekündigt


Einem schönen Brauchtum folgend, nutzt das jeweilige Stadtoberhaupt den Empfang, um den zahlreichen nicht zum ersten Mal anwesenden Gästen einen Überblick über wirtschaftlich relevante Entwicklungen der Stadt zu geben. Oberbürgermeister Treis kündigte an, dass die uns 10 Jahre begleitenden Arbeiten zum Ausbau des Boemund- und Habsburgringes noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Das soll im kommenden Jahr mit einer besonderen Veranstaltung auf dem Ring gebührend gefeiert werden. „Lassen Sie sich überraschen“ so der Stadtchef. In diesem Zusammenhang kündigte er ebenso den Tag der Bundeswehr an, der am 13. Juni in Mayen gefeiert wird.

Scheinbar routiniert gelang dem Ehrengast Prof. Dr. Bosselmann-Cyran, einem keineswegs zerstreuten Professor der Fassanstich mit wenigen gezielten Hammerschlägen und der 614. Lukasmarkt war auch offiziell eröffnet. Das Fass sowie die traditionellen Steinkrüge waren wie schon viele Male von der Mendiger Vulkan Brauerei gestiftet worden.

In seinem Festvortrag beschäftigte sich der Ehrengast mit den „Zukunftsperspektiven akademischer Bildung im nördlichen Rheinland-Pfalz“ und traf voran die Feststellung, dass das Thema nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sei. Oberbürgermeister Treis hatte jedoch in seiner Rede von Gesprächen berichtet, die man bereits über einen Außenstandort der Hochschule Koblenz in Mayen geführt hatte. Auf etwaige detaillierte Auskünfte des Präsidenten waren dann doch viele gespannt, wurden jedoch mangels solcher Äußerungen enttäuscht.


Verleihung der goldenen Ehrennadel


Nicht enttäuscht wurden die Gäste des Empfangs bereits zum vierten Mal von Dialektkünstler Werner Blasweiler. Sein köstlich amüsanter Mundartvortrag sorgte für so mache Lachsalve und rundete den Empfang wunderbar ab. Im Anschluss daran hatte Oberbürgermeister Treis eine tolle Überraschung parat für den Mundart-Künstler Werner Blasweiler, der seinen ersten Bühnenauftritt 1980 hatte mit gerade einmal 15 Jahren. Seine Karriere als Büttenredner startete 1988 und 2004 folgte als Prinz Werner der I. der Höhepunkt seiner Liebe zur Faasenacht. Hervorzuheben ist dabei auch sein damit verbundenes soziales Engagement. Stets spendete er die Gage seiner Büttenreden für soziale Projekte, inzwischen über 25.000 Euro. „Ich möchte Ihnen nicht nur ein kleines Präsent als Dankeschön für die wieder einmal hervorragende Unterhaltung überreichen“ so Oberbürgermeister Treis „sondern für Ihre besonderen Verdienste für Ihre Heimat auch die Goldene Ehrennadel der Stadt Mayen verleihen und verbinde dies mit dem Wunsch: Machen Sie weiter wie bisher, Sie sind eine echte Bereicherung für unsere Stadt!“

Im Anschluss gab es für alle Gäste den beliebten Döppekochen, der zusammen mit weiterem Vulkanbier durch das Bewirtungsteam der Jungen Alten Grossen Karnevals-Gesellschaft zu den Gästen gebracht wurde. Die hatten danach noch ausgiebig Zeit für eine neben dem Zuhören ebenfalls wichtige gesellschaftliche Funktion, die der persönlichen Begegnungen und Gespräche.

Währenddessen war der Lukasmarkt in der Innenstadt schon im vollen Gange. Und das bei einem von den Meteorologen angekündigten fast sommerlich warmen Wetter und strahlendem Sonnenschein, der sich nachmittags allerdings etwas eintrübte. Nicht so am verkaufsoffenen Sonntag. Da strahlte die Sonne schon am Vormittag ungehindert und machte das Einkaufsvergnügen in den Mayener Geschäften sowie den Besuch des Lukasmarktes zu einem reinen Vergnügen. Entsprechend hoch war denn auch die Besucherfrequenz und in vielen Bereichen des Marktes wurde man einfach nur geschoben. WE

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