Rheinbacher Hornbläser gestalten Hubertusgottesdienst in Heckenbach

MusikalischerBesuch aus Rheinbach

Rheinbach. Mein Haus meine Jacht mein Auto. Wer kennt ihn nicht, den Werbespruch eines bekannten Geldinstituts. Viel hat sich da über die Jahrhunderte unter den Prahlhansen aber nicht geändert. Wenn einer „von Stand“ vor ca 300 Jahren etwas auf sich hielt, hatte der sein Schloss seine Jagd seine Hornburschen.

Hatten die Treiber in diesen feudalen Zeiten mit ihren Hundemeuten bei einer der vielen Jagden, die es zu dieser Zeit gab, das hohe Wild, Hirsch, Elch, Wildsau oder Bär gestellt. War es die Aufgabe der Hornburschen, mit dem „Fürstenruf“ aus ihren schmetternden Hörnern die Herren <von Adel> herbei zu rufen. Nur die „ Edlen“ allein hatten das Privileg edles Wild zu erlegen.

Gott sei’s gedankt, heute gibt es solche, Kreatur verachtende Jagden nicht mehr. Gäbe es sie noch, die Hornburschen wären dennoch arbeitslos. Handy und Smartphone hätten sie schon längst in die Bundesagentur für Arbeit getrieben.

Und doch, in so manchen Gegenden Europas hat sich die Tradition des Jagdhornblasens aus Liebe zur Musik erhalten. Diese Bläsergruppen, alles Musikerinnen und Musiker aus Leidenschaft belassen es nicht allein bei den doch eher schlichten Jagdsignalen. In einer mehrstimmigen Besetzung sind sie in der Lage, konzertante Melodien aus der klassischen Musik zu intonieren. Eine dieser Gruppen, die dieses hohe Niveau für sich in Anspruch nehmen kann, ist das Rheinbacher Jagdhornbläser Ensemble unter Leitung des >Hornburschen< Hans Peter Passmann.

So ist es zur guten Tradition geworden dass alljährlich zum Fest des heiligen Hubertus (Schutzpatron der Jäger und Schützen) im Gotteshaus der kleinen Gemeinde Heckenbach (Kreis Ahrweiler) das Rheinbacher Jagdhornensemble den Gottesdienst mit Melodien von Haydn, von Schumann und der Hubertusmesse gestaltet.

Heckenbach, eine kleine Eifelgemeinde liegt in einem idyllischen, Wald und wildreichen Seitental der Ahr, mit nur 240 Einwohnern, verteilt auf einzelne Bauernhöfe und kleinsten Dörfern mit teilweise nur zwei Häusern. Wie vielerorts wurde auch hier aus Priestermangel vor nunmehr drei Jahren die sonntägliche Messe auf nur eine im Monat reduziert. Grund genug für die taffen und ideenreichen Landfrauen einen eigenen Gottesdienst zu gestalten, der seither jeden dritten Sonntag im Monat mehr und mehr Gläubige in seinen Bann zieht. Da musizieren nicht nur regionale Künstler, Die Macher des „Kirchencafés“, so die offizielle Bezeichnung dieser Andachten, schaffen es immer wieder wahre Könner, ja, international bekannte Musiker in ihre heiligen Mauern zu rufen. Waren zu Anfang dieser besonderen Art der Andacht nur wenige Kirchenbänke besetzt, werden heute die Bankplätze knapp. Und klein ist die Heckenbacher Kirche keineswegs.

So ist es auch für die Rheinbacher Hornbläser ein besonderes Vergnügen und auch eine Ehre mit ihrer Kunst einen Gottesdienst dieser ganz besonderen Art zu gestalten.

Und wenn das Heckenbacher Kirchencafe in der Trierer Bischofsresidenz wohlwollend in aller Munde ist, macht das einen doch gehörig neugierig.

Am Sonntag, 17. November um 9.30 Uhr ist es dann soweit. Jeder Gläubige, jeder Suchende, Jäger und Nichtjäger, alle sind eingeladen. Nach dem Gottesdienst gibt es unter der Orgelbühne Kaffee und Gebäck aber auch heiße Würstchen. Keiner soll da hungern.

Informationen über das Heckenbacher Kirchencafe auf der Hompage: www.Kirchencafe.wordpress.com