„ad Erpelle“ Kunst- und Kulturkreis Erpel e.V.

Nach Theater und Musik jetzt auch Kunst im Tunnel

Erpel. Der ad Erpelle Kunst- und Kulturkreis e.V. hatte es sich seit seiner Gründung vor elf Jahren zur Aufgabe gemacht, den Bereich um die ehemalige Ludendorffbrücke und den Eisenbahntunnel in Erpel - beide Bauwerke wurden 1916 für den Krieg errichtet - einer friedlichen, kulturellen Nutzung zuzuführen. Während der Eisenbahntunnel inzwischen, mit Bühne und Tribüne ausgerüstet, zum „Theater im Tunnel“ wurde, fanden beeindruckende und weit über Erpel hinaus beachtete Kunstausstellungen bisher nur in den Brückentürmen statt. Diese wurden inzwischen von der Ortsgemeinde Erpel an die Deutsche Bahn AG zurück übertragen, sodass sie für den Verein nun nicht mehr nutzbar sind und nicht nur symbolisch hinter einer Dornenhecke in den Dornröschenschlaf verfallen. Deshalb hat der ad Erpelle Kunst- und Kulturkreis sich entschlossen, nach dem „Theater im Tunnel“ und der in großartigen Konzerten bereits erklungenen „Musik im Tunnel“ nun auch „Kunst im Tunnel“ zu zeigen. In dem Kunstprojekt „NI_SCHEN_DA_SEIN“ verbindet die Künstlerin Franca Perschen die Vergangenheit des Tunnels mit der Gegenwart und lässt die Zeit, da die Fluchtnischen im Tunnel der Erpeler Zivilbevölkerung zum Zufluchtsort wurden, wieder lebendig werden. Sie geht auf Spurensuche, verknüpft das Gestern mit dem Heute und holt die Erinnerung aus ihrem „Ni_schen_da_sein“ heraus. So wie damals suchen Menschen heute bei uns Zuflucht vor Krieg, Gewalt und Zerstörung.

Eröffnung der Ausstellung

am 30. Oktober

Bei der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 30. Oktober um 15 Uhr wird der Posaunist Gerhard Halene die außergewöhnliche Akustik des Tunnels nutzen, um sein virtuoses Spiel für die Zuhörer zum Erlebnis werden zu lassen.

Auch Gerhard Halene widmet sich ganz dem Thema Frieden. Mit seinen ausgewählten Stücken und Improvisationen füllt er den Tunnel mit nachhaltigen Klangerlebnissen und baut eine Brücke zu den Wandzeichnungen und Installationen Franca Perschens. So treffen hier zwei künstlerische Positionen aufeinander, die mit ihren jeweiligen Mitteln den Ort und seine Thematik aufgreifen und interpretieren.

Außer am Tag der Vernissage ist der Tunnel auch an den beiden darauffolgenden Sonntagen, 6. und 13. November von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.