Westerwald-Verein Selters e.V.

Neuer Flyer für die Mitgliedergewinnungund einen Aufruf zur aktiven Mitarbeit

Neuer Flyer für die Mitgliedergewinnung
und einen Aufruf zur aktiven Mitarbeit

Rainer Gütschow-Buczynska, der Vorsitzende des Westerwald-Verein Selters e.V. präsentiert die neuen Flyer. Foto: privat

Selters.Der Westerwald-Verein Selters stellte dieser Tage seinen neuen Flyer vor, mit dem man Bürgerinnen und Bürger aus Selters und Umgebung ansprechen möchte, um Mitglied zu werden. Wie der Vorsitzende, Rainer Gütschow-Buczynska, bei dieser Präsentation zum Ausdruck brachte, soll aufgezeigt, dass der Westerwald-Verein nicht nur ein „Wanderverein“ ist. In dem neuen Werbeprospekt wird die ganze Vielfalt unserer Arbeit und Ziele dargestellt.

Das Land Rheinland-Pfalz hatte Ende des letzten Jahres ein Unterstützungsprogramm für die Mitgliederwerbung nach der Corona-Pandemie aufgelegt. „Hier haben wir uns ganz schnell gemeldet und konnten unseren Flyer und andere Werbemittel mit einem 90%igen Landeszuschuss herstellen lassen. Das galt es zu nutzen.“, so der Vorsitzende. Dankbar war man, dass die örtliche Druckerei Corzilius so schnell bei der Entwicklung und dem Druck unterstützt hat, da das Land relativ kurze Abrechnungszeiträume für die Projekte angesetzt hatte.

Wenn man den Flyer nun in die Hand nimmt, kann man einiges zur Entwicklung des Westerwald-Vereins erfahren und sieht dabei, dass der ‚Westerwaldclub‘, wie er sich 1888 bei seiner Gründung noch nannte, aus Verschönerungsvereinen entstanden ist. Forstmeister Lade, als Vereinsvorsitzender in Selters lud die Verschönerungsvereine Altenkirchen, Grenzhausen und Montabaur ins damalige Hotel Frohneberg (heute Westerwälder Hof) zu einer Gründungsversammlung ein. Die erste Satzung, die man sich gab, zielte noch darauf hin ab, dass man ‚Sommerfrischler‘ auf den Westerwald aufmerksam machen und für einen Urlaub in unserer Region gewinnen wollte. Hierzu wurden damals die ersten Spazier- und Wanderwege angelegt, man stellte Ruhebänke auf und auf der Wacht wurde z.B. eine Aussichtshütte aufgestellt. Man gab Fremdenverkehrsprospekte heraus und vermittelte Zimmer in den Orten. Nach und nach wurden die Angebote immer mehr ausgeweitet. Der Westerwald-Verein lud zu Vorträgen ein, man unternahm Exkursionen mit den Mitgliedern und Sommerfrischlern, in Selters wurde der Saynbach aufgestaut und es entstand ein kleines Freibad. Für die Tage mit schlechter Witterung bot man in einer für Einwohner und Gäste eingerichteten Bibliothek Bücher zur Ausleihe an. In Selters zählte man fast 800 Bände.

Auch die Lehrlinge, die auf Wanderschaft waren, fanden über den Westerwald-Verein eine kurzfristige Bleibe. Im Dachgeschoss des linken Schulflügels, an der Evangelischen Kirche, standen in den Sommermonaten einige Betten zur Verfügung. Erst 1922 wurde das „Wandern“ als eines der Vereinsziele in die Satzung des Westerwald-Vereins aufgenommen und entwickelte sich nach und nach als eines der wesentlichsten Standbeine des Vereinslebens. Aber auch der Naturschutz entwickelte sich in den 1920er Jahren bereits ein wichtiges Thema. In den 1930er Jahren wurden bereits Erhebungen zum Bestand der heimischen Wildtiere durchgeführt. Eine Naturschutzkommission bemühte sich um den Objektschutz und stellte naturkundliche Beobachtungen über das Artensterben an. Also ist dies kein Thema, das uns erst in jüngster Zeit im Westerwald-Verein bewegt.

Die Heimatkunde, Heimatgeschichte, alte Traditionen wird ebenfalls seit jeher intensiv gepflegt. Hier möchte der Verein in Selters ebenfalls wieder aktiv werden. In der Grundschule Selters besteht seit vielen Jahren das MU*SE, das von Dr. Uli Jungbluth und damaligen Mitinitiatoren mit viel Liebe zum Detail und größtem Engagement aufgebaut wurde und auch heute noch betrieben wird. Die Grundschule nutzt die Einrichtung gerne für den Sachkunde-, Geschichts- und Heimatkundeunterricht.

Doch der Verein ist der Ansicht, dass diese für Selters einmalige Einrichtung auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht und vielleicht mit noch mehr Leben erfüllt werden sollte. Die Grundschule und die IGS nutzen schon jetzt die Angebote der Stadtführungen, die der Westerwald-Verein Selters anbietet. Jetzt will man mehr für die nächste Generation tun und den „Gründungsvater“ bei seinen Aufgaben im Museum unterstützen. Wer hier lebt, hat auch das Recht etwas mehr über seine Heimat zu wissen. Dazu gehört nicht nur die Geografie, nein, auch über die Geschichte sollte man Bescheid wissen. Und Selters hat viel Geschichte, denn es gab bereits seit 1598 das Amt Selters, das seine Hochzeit in der Regentschaft des Herzogtums Nassau und darüber hinaus aufweist. Schon bei manchen Stadtführungen waren Besucher erstaunt, was sich hier hinter mancher Häuserfassade einst tat.

Der Westerwald-Verein stellt sich heute in rd. 37 Zweigvereinen in unterschiedlicher Intensität bereits all den eben aufgezählten Aufgaben. In Selters will sich der Verein ebenfalls vom alten Image befreien, dass man nur ein „Wanderverein“ ist. Dazu gehört dann, dass man sich zusätzlich mehr der Heimatkunde und -pflege widmet, der Unterstützung der Schulen bei den wichtigen Bildungsaufgaben – besonders, wenn es um die Heimatregion Westerwald geht – annimmt.

„Wir möchten auch die Stadt Selters bei der Verschönerung des Stadtbildes im Rahmen unserer personellen und sachlichen Möglichkeiten unterstützen und dazu beitragen, dass sich Bürger und Gäste in Selters und Umgebung wohlfühlen.“

Mit dem neuen Flyer wollen die Ehrenamtlichen verständlich machen, dass der Verein ein breites Spektrum an Mitmachangeboten beinhaltet und es sich wirklich lohnt aktiv dabei zu sein. Die Vielzahl der Aufgaben erfordert aber viele aktive Hände - und auch Köpfe, die bewirken, dass man dies alles bewältigen kann. Der Jahresbeitrag liegt beim Hauptmitglied derzeit bei 16,50 Euro und ein weiteres Familienmitglied zahlt mal eben 5,50 Euro im Jahr.

Der Westerwald-Verein Selters will durch das aktive Wirken die Wäller Heimat vorstellen und vor allem die heimatnahe Natur schützen und aufbauen helfen und für die nächsten Generationen wieder lebenswert machen und vor allem bewahren.

„Für mich“, so die Worte des Vorsitzenden, „wäre es wirkungsvoller und effektiver, wenn weniger Menschen mit viel Aufwand zu Demonstrationen fahren (was sicher wichtig ist), sondern es wäre sinnvoller, wenn man uns (oder gleiche Vereine) z.B. aktiv beim Schutz und der Wiederherstellung der heimischen Flora - und damit auch der Fauna – aktiv unterstützt. Damit können wir die bisherigen Zerstörungen vielleicht ein wenig beseitigen helfen und der Natur viel zurückgeben, was bisher in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wenn alle Mithelfen, können wir dabei eine Menge erreichen.“

Natürlich werden auch weiterhin Wanderungen und Spaziergänge zu unterschiedlichen Zielen und km-Längen angeboten. Der Verein hat das Wandern jetzt aber vor allem in den Fokus der Gesundheit gestellt. So werden seit einem Jahr meditative Touren angeboten, die dem Teilnehmer ein Mehr an Entspannung für Körper und Geist bieten. Auf ähnlicher Schiene werden natürlich noch weitere Wanderführerinnen und Wanderführer gesucht, die fachkundig beim Verein einsteigen. Die Verantwortlichen wollen das Auge für die heimische Flora und Fauna schärfen und möchten das Fotografieren in der Natur anbieten. Mit den Ergebnissen lässt sich eine Ausstellung organisieren, in der der Westerwald von verschiedenen Seiten vorgestellt wird. Kräuterwanderungen oder Pilzwanderungen stehen ebenfalls auf der Angebotswunschliste. Doch zu all diesen Angeboten braucht es sach- und fachkundige Mitglieder, die den Verein unterstützen, um diese sicher interessanten Themen umsetzen zu können. Das ist ein weiterer Grund, dass diese Werbeaktion jetzt vom Verein ins Leben gerufen wurde und dieser hofft, dass sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger finden, die bei all den Zielsetzungen unterstützen. Dabei gibt es für das Mitmachen weder Altersgrenzen noch spielt die Nationalität eine Rolle; ganz im Gegenteil. Die Vielfalt macht das Leben bunt und lebenswert. Man kann nur voneinander lernen und profitieren. Beim Westerwald-Verein sind wirklich alle Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Selters - und selbstverständlich den umliegenden Gemeinden - herzlich willkommen. Natürlich gehört auch die Geselligkeit zum Vereinsleben dazu und dabei findet man neue Freunde, oft nicht nur für die Stunden im Verein, sondern oft auch den privaten Bereich.

Der Flyer liegt schon in einigen Geschäften und im Stadthaus in Selters aus. Leider wurden die Prospektkästen an den Wanderkarten am Marktplatz, dem Buswartehaus am Parkplatz und an der Schutzhütte vor kurzem zerstört bzw. entwendet. Sobald diese ersetzt sind, findet man den Flyer dann auch dort wieder vor. Ein Mitgliedsantrag ist Bestandteil des neuen Druckwerkes.