Rückkehr des mittelalterlichen Weihnachtsmarktes begeisterte rund um Sankt Peter

Neustart des Sinziger Weihnachtsmarkts sorgte für positive Reaktionen

Neustart des Sinziger Weihnachtsmarkts sorgte für positive Reaktionen

Rund um Sankt Peter war viel los. Fotos: RASCH

Neustart des Sinziger Weihnachtsmarkts sorgte für positive Reaktionen

Eine tolle Feuershow wurde geboten.

Neustart des Sinziger Weihnachtsmarkts sorgte für positive Reaktionen

Vorweihnachtliches Marktgeschehen.

Neustart des Sinziger Weihnachtsmarkts sorgte für positive Reaktionen

Ins Unterhaltungsprogramm mischten sich auch mittelalterliche Töne.

Sinzig. Selten erlebte der große Weihnachtsmarkt rund um Sankt Peter eine solch positive Resonanz. Das vorweihnachtliche Marktgeschehen hat sich beim Neustart nach Corona vom unscheinbaren Entchen zum strahlenden Schwan gewandelt. „Das ist der schönste Markt, den es in der ganzen Gegend gibt“, dieses überaus positive Urteil war bei den Besuchern und den Sinzigern am Wochenende häufig zu hören. Und auch, wenn in dieser Bewertung eine ganze Menge Lokalpatriotismus mitschwingt, der Markt zu Weihnachten in Sinzig hat in den vergangenen Jahren auch und gerade wegen der Coronapause viele sehr positive Entwicklung genommen.

Da ist zum einen der Sternenzauber zu nennen. Die Stadt Sinzig und die Aktiv-Gemeinschaft haben da über Jahre hinweg gemeinsam ein einmaliges und atmosphärisch sehr dichtes weihnachtliches Beleuchtungskonzept für die gesamte Innenstadt entwickelt. Die hochmoderne LED-Beleuchtung sorgte an allen Ecken für sehr heimelige Weihnachtsstimmung und allerbeste Weihnachtsmarktgrundlagen. I-Tüpfelchen sicherlich das als großer Adventskalender illuminierte Rathaus. Dies wurde in diesem Jahr noch einmal besonders deutlich.

Aber auch das Angebot auf dem Markt selbst hat sich in den vergangenen Jahren zum Positiven gewendet. Viel Kunsthandwerk und Vorweihnachtliches nicht nur in Sachen Krippen und Weihnachtsschmuck war zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen. Und so präsentierte sich der Markt mit einem vielfältigen und großen Angebot, das in der Region so wohl seinesgleichen sucht.

Als ein in den vergangenen Jahren mehr und mehr gewachsenes Hüttendorf präsentierte sich der Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz. Beim Aufbau des Hüttendorfes war das Eingangsportal von Sankt Peter mit in das Marktgeschehen einbezogen worden. Und am Sonntag gab es ja auch eine Kirchenführung mit dem Chef des Sinziger Kirchbauvereins Stephan Pauly.

Grundlage beim Markt: Wie immer wurde erneut Wert auf ein rein vorweihnachtliches Warenangebot gelegt. Baumschmuck, Krippen und viele Accessoires rund um die Festtage konnten bewundert und natürlich auch gekauft werden. Ergänzt wurde dieses um ein durchgängiges Adventsprogramm, das auf der Bühne vor dem Rathaus präsentiert wurde.

Und zu Füssen von Sankt Peter entwickelte sich im Hüttendorf vor allem nach dem Hereinbrechen der Dunkelheit eine ganz besondere Atmosphäre. Dabei behält dieser Teil des Weihnachtsmarktes seine Ursprünglichkeit. Denn wie in den Anfängen waren auch wieder viele Sinziger Vereine und Institutionen mit von der Partie. Bei der CDU gab es roten Glühwein und bei den „Jusseps-Jonge“, dem ältesten Sinziger Verein aus dem Jahr 1300, wurde erneut die Variante „Weißer Glühwein“ gepflegt. Die Sankt Sebastianusschützen, zweitältester Sinziger Verein, servierte Fischspezialitäten. Die SG Westum-Löhndorf, Sinziger Möhnen und der TV Sinzig boten ebenfalls süße bis deftige Küche. Ganz lecker der Eierpunsch bei den Möhnen. Mit von der Partie war auch die Initiative „Ein Herz für Pundo“ mit Wolle und den legendären selbst gestrickten Socken. Der Trend ging ganz eindeutig zu selbstgebasteltem und hin zu weihnachtlichem Kunsthandwerk.

Einen begeisterten und freudigen Empfang gab es auch für die Mittelalterabteilung des Weihnachtsmarktes. Dieses Marktangebot des Vereins „Wir helfen“ ist nach einigen Jahren des Asyls in Remagen wieder nach Sinzig zurückgekehrt. Rund um Sankt Peter gab es nicht nur für die Pänz einen kleinen Abenteuerprcours mit Hexenflugschule und Bogenschießen. Die Sudbud und auch die Feldbäckerei sowie viele kleine Teile dieses Angebotes kennen die Sinziger ja vom Barbarossamarkt her. Und die Mittelalterabteilung des Marktes will auch in den nächsten Jahren in Sinzig bleiben und sich gar noch vergrößern.

Beim Sinziger Teil der Weihnachtsmärkte am Rhein hatte die Stadt vor allem auf dem Kirchplatz für ein umfangreiches Kultur- und Unterhaltungsprogramm gesorgt. Aber auch rund um den Weihnachtsmarkt gab es viel zu entdecken.

Die Sinziger Turmbläser setzten am Samstag ein richtiges Highlight. Ihre Musik erschallte übe eine Stunde lang Das begeisterte die Besucher und sorgte für viel Beifall. Auf große Begeisterung stießen auch die musikalischen Platzkonzerte der Remagener Jagdhornbläser und von „Batida de Samba“. Ins Unterhaltungsprogramm mischten sich auch mittelalterliche Töne und wiederholt die große Feuershow, die man ja auch vom Barbarossamarkt kennt. Stark mit einbezogen in diesem Jahr auch Sinzigs Wahrzeichen Sankt Peter. Es gab Kirchenführung und Orgelführung und ein Orgelkonzert mit Peter Planyasvsky (Wien).

Es war einfach ein vielfältiges und rundes Kulturangebot, das bestens auf das Marktgeschehen abgestimmt war. Das Marktgeschehen in Sinzig war eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit und der Sternenzauber als neue Weihnachtsbeleuchtung fand viele Fans nicht nur bei dem Sinziger, sondern auch bei den Besuchern. Der Neustart des Weihnachtsmarktes in Sinzig zeigte, bei aller Begeisterung der Besucher aber auch wie viel Potenzial immer noch in der Veranstaltung steckt. Dies werden Stadt, Aktiv-Gemeinschaft und die Marktbeschicker in Zukunft wohl weiter vorantreiben wollen. Aber auch eine solche Großveranstaltung bleibt natürlich nicht ohne Wermutstropfen. So hatte die Stadt Sinzig in der Woche vor dem Markt über wiederholten Vandalismus am großen Weihnachtsbaum auf dem Kirchplatz geklagt und die Zeltplanen einiger Mittelalterstände wurden in der Nacht von Samstag und Sonntag bei Einbrüchen teilweise aufgeschnitten.

Die große Einbindung in das Weihnachtsmarktgeschehen am Rhein per Shuttlebus fand in diesem Jahr übrigens nicht statt. Die große Baustelle auf der B9 in Bad Breisig verhinderte ein vernünftiges Takten und Umsetzung eines entsprechenden Busfahrplans, sodass der Shuttle- Service erstmals seit Jahren komplett eingestellt werden musste. Bei den vielen Besuchern und vor allen Dingen den Sinzigern selbst wurde aber ein Schalter umgelegt. Die „Naja-Resonanz“ der Vorjahre schlug schon etwas in ganz große Begeisterung um. Der Weihnachtsmarkt des Jahres 2022 war als Neustart in jedem Fall eine ganz besondere Veranstaltung.