Schützenbezirksverband Rhein-Ahr tagte in Bad Breisig

Neuwahlen bereiten Kopfschmerzen

Neuwahlen bereiten Kopfschmerzen

Bezirksbundesmeister Sigi Belz (Mitte) gratulierte Jungschützenmeister Karsten Eller (links) und dessem Stellvertreter Christian Flügge.privat

Bad Breisig. Rechenschaft über die Verbandsarbeit des abgelaufenen Jahres abzulegen, Information aus erster Hand für die Mitgliedsvereine und Gelegenheit zur Aussprache sind die Leitmotive der Delegiertenversammlung, die einmal jährlich, jeweils im Januar, stattfindet. 17 Vereine waren geladen, 14 davon folgten der Einladung des Bundesmeisters Sigi Belz und entsandten ihre Delegierten. Neben dem amtierenden Bezirkskönig Helmut Beu (Heimersheim) konnte Belz den Ehrenschießmeister Theodor Hempel (Löhndorf) zur Versammlung willkommen heißen. Die Schützenbruderschaft St. Hubertus Rheineck, an deren Spitze Brudermeister Hans-Oskar Degen, stellte mit dem Pfarrsaal der Gemeinde St. Marien in Bad Breisig die Lokalität und sorgte in beispielhafter Art und Weise für das leibliche Wohl der Tagungsteilnehmer.

Ohne Namen zu nennen, führte Bezirksbundesmeister Belz in seinem Bericht aus, dass ihm die personelle Situation in einigen Vereinen Sorgen bereite.

Das Damoklesschwert der Auflösung schwebt auch weiterhin über der ein oder anderen Bruderschaft. Sollte sich nichts Gravierendes ändern, wovon aufgrund der Altersstrukturen in einigen Vereinen nicht unbedingt auszugehen ist, wird sich mittelfristig der Abwärtstrend, der nicht erst mit der Auflösung der Schützenbruderschaft Schuld Ende 2018 begonnen hat, weiter fortsetzen. Was für die Vereine gilt, lässt sich auch auf die Lage in der „Führungsetage“ des Verbands übertragen. Das Thema Neuwahlen des Bezirksvorstands im Jahr 2020 bereitet weiter Kopfschmerzen. In diesem Punkt will Bundesmeister Belz nichts dem Zufall überlassen und hat für den März eine Klausurtagung des Vorstands angekündigt, die sich ausschließlich mit der Thematik Führung des Verbands in der Zukunft befassen wird. Darüber hinaus wird Belz versuchen, weitere Gespräche mit potenziellen Kandidaten für den Bezirksvorstand zu führen.

Einstimmiges Ergebnis

Bereits im November 2018 wurde anlässlich einer Jungschützenmeistersitzung Karsten Eller (St. Hubertus Königsfeld) zum Jungschützenmeister und Christian Flügge (St. Hubertus Rheineck) zu dessen Stellvertreter gewählt. Satzungsgemäß müssen die Jungschützenmeister, bevor sie offiziell zum Bezirksvorstand zählen, von den Delegierten im Amt bestätigt werden. Die von Bundesmeister Belz veranlasste Abstimmung erbrachte in beiden Fällen ein einstimmiges Ergebnis. Als erste Amtshandlung berichtete Eller von den Aktivitäten im Bereich der Jugendarbeit aus dem Jahr 2018. Hierbei wurde klar, dass im Bezirksverband zwar alle traditionsgemäß vorgesehenen Veranstaltungen ausgeführt werden konnten, dass aber gerade im Kinder- und Jugendbereich der Zuspruch deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Daher wird 2019 der Bezirksjungschützentag zusammen mit dem Schützenfest in Bad Bodendorf am Sonntag, 28. April, begangen.

Finanzierung gesichert

Positives zu berichten hatten die beiden Schatzmeister Franz Fuchs und Jörg Lindner. Die Kassenlage weist einen zufriedenstellenden Stand auf, somit ist die Finanzierung aller geplanten Aktivitäten des kommenden Jahres sichergestellt. Bezirkspräses Pastor Herbert Ritterrath referierte kurz über die bis dato bekannten Fakten, die weitreichenden strukturellen Veränderungen im Bistum Trier betreffend. Die große Frage, die für die historischen Schützen im Raum steht, ist, ob es auch künftig für jeden Verein einen Präses geben wird. Zu dem Themenkomplex Umstrukturierung des Bistums Trier und deren Auswirkungen auf das historische Schützenwesen hat der Bezirksverband anlässlich des Einkehrtags am Sonntag, 31. März, in Heimersheim einen Vortrag eingeplant, zu dem ein kompetenter Vertreter aus dem direkten Umfeld der verantwortlichen Planer im Bistum Trier bereits zugesagt hat. Bezirksschießmeister Johann Kappl konnte in seinem Bericht über zufriedenstellende Teilnehmerzahlen bei den Bezirksmeisterschaften 2018, bei den Rundenwettkämpfen sogar über eine höhere Beteiligung als im Vorjahr berichten. Dies lässt den Schluss zu, dass die beiden Komponenten schießsportliche Betätigung und Pflege der Kameradschaft im Bereich des historischen Schützenwesens nach wie vor untrennbar sind. Schwerpunkt seiner Ausführungen war der Hinweis auf die überarbeitete und aktualisierte Schießordnung des Bezirksverbands, die aufbauend auf die Sportordnung des BHDS das Regelwerk für sämtliche Schießveranstaltungen im Bezirksverband bis hinunter auf die Vereinsebene bildet.

Lebhafte Diskussion

Eine lebhafte Diskussion unter den Delegierten entspann sich zu der mehrfach angesprochenen Problematik der nachlassenden Bereitschaft der Schützenvereinsmitglieder, sich an den Bezirksvorhaben zu beteiligen. Mehrere Vorschläge, wie der ein oder andere Wettbewerb umgestaltet werden könnte, sei es aus terminlicher oder organisatorischer Sicht, wurden diskutiert. Letztlich obsiegte bei allen die Erkenntnis, dass die Ursache mangelnder Beteiligung vorrangig in der Einstellung der einzelnen Schützen zur Sache zu suchen ist.

Diese jedoch durch geänderte Rahmenbedingungen auf Dauer erfolgreich zu beeinflussen, ist wenig erfolgversprechend.