Westerwald-Chor Wirges: Emotionale Verabschiedung von Jessica Burggraf

Nie vergessene Gebete und Umarmungen

Nie vergessene Gebete und Umarmungen

Jessica Burggraf wird im Vereinsheim Wirges mit vielen Tränen, ebenso vielen Geschenken und zahlreichen Anekdoten verabschiedet. Fotos: WR

Nie vergessene Gebete und Umarmungen

Nie vergessene Gebete und Umarmungen

Chorsprecherin Monika Haas-Schmidt und andere Chormitglieder bedanken sich bei Jessica für ihren ungewöhnlichen und energischen Einsatz in den letzten 7 Jahren.

Nie vergessene Gebete und Umarmungen

Nachfolger Nicolas Schouler dirigiert mit Schwung und Elan den WW-Chor, nachdem Jessica Burggraf ihm symbolisch die Stimmgabel überreichte.

Wirges. In den RTL- und SAT1-Casting-Shows wird oft theatralisch geweint, doch bei der Verabschiedung von Jessica Burggraf durch den Westerwald-Chor Wirges, flossen echte Tränenströme. Nach rund 7 Jahren als Dirigentin des WW-Chores, beendete Jessica Burggraf aus familiären und beruflichen Gründen die musikalische Leitung beim WW-Chor. Im schönen Vereinsheim in Wirges war alles hergerichtet, um Jessica einen würdevollen Abschied zu schenken. Johannes Paffhausen, der Vorsitzende des WW-Chores, begrüßte anfangs die Besucher und die Sänger/innen, und natürlich die Hauptperson der Tages, Jessica Burggraf. Unter ihrem Dirigat, zum allerletzten Mal stand sie vor ihrem Chor, trug der WW-Chor 4 Lieder vor, wovon 2 als Replik anzusehen waren, die der Chor vor 7 Jahren als erstes einstudiert hatte.

Als Sprecherin des WW-Chores ließ Monika Haas-Schmidt die letzten sieben Jahre Revue passieren. Nach 47 Jahren unter der gleichen Dirigentin brachen mit Jessica neue Zeiten und neue Abläufe über den Chor herein. Viele waren anfänglich irritiert, und dachten, es würde immer so weiter gehen. Pustekuchen, Jessica setzte sich durch, obwohl die Umstellung den meisten sehr schwerfiel. Besonders gravierend fiel auf, dass beim Einsingen vor einem Konzert, nicht nur die Stimmen „gedehnt“ wurden, nein, die armen Sänger/innen mussten sogar einige gymnastische Übungen vollbringen. Doch die Männer waren alsbald „Feuer und Flamme“ für ihre Jessica, während die Frauen Jessica eher als ihre Tochter betrachteten. Wer hätte sich früher vorstellen können, dass der Chor bei Konzerten in einer Verkleidung auftritt oder während eines Liedes zu klatschen beginnt.

Das Repertoire unter Jessica wurde ständig erweitert, zur geistigen Chormusik und Weihnachtsliedern, gesellten sich alsbald Musicals und Filmmusik, sowie internationale Musik unter dem Motto „Musik aus aller Welt“. In den 7 Jahren wurden 53 neue Lieder einstudiert, und 30 neu aufgearbeitet. Jessica war nicht immer nur die Nette, die alles durchgehen ließ, sie konnte auch ungeduldig und sauer reagieren, wenn etwas partout nicht klappen wollte. Insgesamt wurde Jessica als sehr herzlich und humorvoll, energiegeladen, und vor purer Lebensfreude strotzend, beschrieben. Einige Anekdoten aus dem Zusammenspiel von Jessica Burggraf und dem WW-Chor während der 7 Jahre, erheiterten immer wieder die Anwesenden.

Als Monika Haas-Schmidt und Johannes Paffhausen der scheidenden Dirigentin mehrere Geschenke zum Abschied überreichten, gab es wohl kein Auge im Vereinsheim, welches trocken blieb. Dann ergriff Jessica Burggraf das Wort, ihr selbst versagte mehrmals die Stimme, als sie den Bogen vom Anfang bis zum letzten Tag spannte. Jessica berichtete von guten, und von schlechten Zeiten, von Leben und Tod, durch Geburt und Beerdigungen.

„Wann immer ihr einen Auftritt absolviert, ich werde immer im Publikum sitzen, werde klatschen und Zugabe rufen. Eure Gebete und Umarmungen werde ich nie vergessen, ich danke euch von ganzem Herzen für das, was ihr auch für mich getan habt. Ich hab‘ euch ganz dolle lieb!“

Mit diesem emotionalen, sehr persönlichen Worten verabschiedete Jessica sich von ihrem Chor, nicht ohne vorher Nicolas Schouler als ihren Nachfolger lobend zu erwähnen, der sicherlich einiges anders machen würde, was auch gut sei. Man müsse sich auch als Chor immer neuen Herausforderungen stellen. Sie scheide im Guten, weil sie eine Anstellung als Lehrerin erhalten habe, zudem würde ihr Baby im Mittelpunkt ihres Lebens stehen. Der Chormusik bleibt Jessica Burggraf jedoch weiterhin erhalten, da sie die „Choryfeen“, die „StaKiChos“ und die „SingSations“ als Dirigentin behält.