Team von ehrenamtlichen Personen begleitete Angehörige, Opfer und Rettungskräfte

NotfallseelsorgeRhein-Lahn hatte 71 Einsätze

Notfallseelsorge
Rhein-Lahn hatte 71 Einsätze

Die Notfallseelsorge Rhein-Lahn wurde im Jahr 2019 zu 71 Einsätzen gerufen, damit sich Menschen in Notsituationen nicht allein gelassen fühlen. Sehr informativ und eindrucksvoll war für die ehrenamtlichen Kräfte ein Besuch der Luftrettung in Koblenz. Foto: privat

Rhein-Lahn Kreis. 71 Einsätze verzeichnete die Notfallseelsorge Rhein-Lahn im Jahr 2019. Ob nach einem Verkehrsunfall, einem Suizid oder anderen tragischen Ereignissen – wenn Menschenleben in Gefahr sind oder der plötzliche Tod Angehörige verzweifeln lässt, wurden im Rhein-Lahn-Kreis nicht nur Rettungskräfte und Ärzte angefordert, sondern auch die Notfallseelsorge, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr 160 Stunden im Einsatz waren. Zwischen zehn Minuten und mehr als neun Stunden dauerten die Einsätze der Frauen und Männer im Ost- und im Westteil des Kreises. Alarmiert wurden sie in 52 Fällen von der Rettungsleitstelle in Montabaur, einige Male auch von der Polizei und anderen Einsatzkräften. Die Einsatzzeiten lagen etwa gleich verteilt am Morgen, Mittag und Abend; achtmal kam der Alarm in der Nacht. Nach wie vor stellt der plötzliche häusliche Tod mit 17 Alarmierungen den häufigsten Einsatzgrund dar, 15-mal wurde eine Todesnachricht überbracht, außerdem wurde die Notfallseelsorge unter anderem bei vier Verkehrsunfällen und Zwölfmal im Zusammenhang mit einem Suizid angefordert. Darüber hinaus gab es 16 Einsätze aus Anlass von Bränden, Notsituationen, Gewaltverbrechen und Familienkonflikten. Besonders viele Einsätze (33) gab es in den Sommermonaten Juli bis September. Im 18. Jahr des Bestehens der Notfallseelsorge, die auch „Erste Hilfe für die Seele“ genannt wird, stand einmal mehr die Suche nach Personen im Fokus, die das Team verstärken. „Wir sind immer auf der Suche nach geeigneten Menschen, die unsere Arbeit unterstützen“, erklärt die Leiterin der Notfallseelsorge für den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis Ulrike Braun-Steinebach. Dafür bietet sie im Februar immer einen Grundkurs an, der 2019 von zwölf Interessierten besucht wurde. Während eines Gottesdienstes in Neuhäusel konnten im vergangenen Jahr außerdem drei neue Kräfte für den Rhein-Lahn-Kreis beauftragt werden. Von der Bewerbung über ein ausdifferenziertes Zulassungsverfahren bis hin zum Grundkurs mit 80 Ausbildungsstunden und der Aufnahme in das Team der Aktiven vergehe inzwischen mindestens ein ganzes Jahr, so die erfahrene Seelsorgerin. Viel Arbeit bescherte im Jahr 2019 die weitere Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung und die entsprechenden Anpassungsprozesse zum Beispiel bei der Anfertigung von Einsatzprotokollen. Daneben gehörten wieder zahlreiche Informationsveranstaltungen und der Austausch mit Feuerwehr, Rettungsdiensten und kirchlichen Gruppen zum Alltag. Besonders eindrucksvoll war für die Frauen und Männer der Notfallseelsorge ein Besuch der Luftrettung in Koblenz, wo sie viel über die Einsätze des Rettungshubschraubers „Christoph 23“ erfuhren. Dessen Besatzung stellt die Notarztversorgung fürs nördliche Rheinland-Pfalz sicher.

Wer sich für die Mitarbeit in der Notfallseelsorge Rhein-Lahn interessiert, kann sich mit Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach in Verbindung setzen unter Tel. (0 26 02) 95 04 59 oder E-Mail nfs.ww@t-online.de.