Bacchus-Empfang im Weindorf

„Olau“ - „ohne Lachen alles umsonst“

„Olau“ - „ohne Lachen alles umsonst“

Franz-Josef Möhlichspielte als Moderator eine souveräne Rolle. Fotos: BSB

„Olau“ - „ohne Lachen alles umsonst“

Prinz Hubertus und Confluentia Sabinebedankten sich bei Frank Bastian für sein stets offenes Ohr.

Koblenz. Wenn Frank Bastian und Petra Schunk die Aktiven der Koblenzer Karnevalsvereine, die närrischen Regenten samt Gefolge und Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik zum Bacchus-Empfang ins Weindorf einladen, füllen sich die Räume im Nu. Die traditionelle Veranstaltung bietet allen Gästen die Möglichkeit, außerhalb des Sitzungskarnevals in einem zwanglosen Miteinander unbeschwert zu feiern.

So durften die Gastgeber kürzlich wieder mehr als einhundert fröhliche Menschen, jeden einzelnen per Handschlag persönlich begrüßen. Das nach dem Eintreten gereichte Glas Sekt gab der Stimmung den optimalen Frischekick. Kurz darauf war im Gastraum ein großes Hallo zu vernehmen, wenn sich, oftmals zum ersten Mal im neuen Jahr, die Freunde des Koblenzer Karnevals wiedersahen. Dem Auge des Betrachters boten vor allem die schicken Gardeuniformen reichlich Genuss, dem Ohr lieferte Klaus Weber mit Stimmungsmusik den passenden Sound.

Bastian ist nicht nur Gastronom aus Leidenschaft, sondern auch ein hoch dekorierter Karnevalsförderer, der schon vielen Koblenzer Tollitätenpaaren das Weindorf als Hofburg öffnete. Die von ihm als „Stammverein“ benannte „Narrenzunft Gelb-Rot“ berief ihn als besonderen Gönner des Vereins im Jahr 2017 sogar in den Ehrensenat. So summieren sich in jedem Jahr die um seinen Hals gelegten „Karnevalsorden am Bande“ zu einem stattlichen Gewicht.

Nach der offiziellen Eröffnung des Bacchus-Empfangs durch Bastian übernahm Franz-Josef Möhlich, Präsident der AKK-Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (Dachorganisation der über vierzig Koblenzer Karnevalsgesellschaften) als Moderator der Veranstaltung das Mikrofon. Bevor das Programm seinen Fortgang nahm, ließ er die Festgäste kurz innehalten, um der nach langer Krankheit vor wenigen Tagen verstorbenen ehemaligen und langjährigen Bürgermeisterin der Stadt Koblenz (bis November 2018), Marie-Theres Hammes-Rosenstein, zu gedenken. Wenn er diese Session unter einen Namen stellen dürfte, würde er ihren wählen. Sie habe einen großen Teil dazu beigetragen, den Karneval in Koblenz zu dem zu machen, was er heute ist. Daher hätte sie sicherlich gewollt, die närrischen Tage wie natürlich auch den heutigen Bacchus-Empfang zu feiern, „bis sich die Balken biegen“. Dennoch wünschte sich Möhlich, dass bei allen noch folgenden Karnevalsveranstaltungen dieses Jahres an sie gedacht werde.

Seine Deutung des Koblenzer Narren-Schlachtrufes „Olau“ - „ohne Lachen alles umsonst“ hätte Hammes-Rosenstein bestimmt gefallen. Allemal war das ein gelungener Übergang zum Auftritt von Schängel und Harlekin als Vorhut des erst vor wenigen Tagen inthronisierten Tollitätenpaares „Prinz Hubertus von Rhenus und Mosella“ (Hubertus Kleppel) und ihre „Lieblichkeit Confluentia Sabine vom Rheinisch-Venezianischen Karneval“ (Sabine Helmes). Sein Motto „Venezia in Kowelenz“ aufgreifend, traten die Jungs einen von Humor getragenen Disput um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Städte Koblenz und Venedig an. Mit „Olau carnevale bei uns hier am Rhein“ kamen sie auf einen gemeinsamen Nenner und überließen dem von der „Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft 1847“ entsandten Prinzenpaar samt kleinem Hofstaat die Bühne. Brav bedankten sich Prinz und Confluentia bei dem „sehr großzügigen Gastgeber“ Frank Bastian, der immer ein offenes Ohr für die Koblenzer Karnevalisten habe. Diesen Abend mit Freunden nutzten sie dann gleich für eine nachträgliche Gratulation zu Bastians Geburtstag 70Plus. Der durfte nicht nur ein Geschenk entgegennehmen, sondern gleich noch einen weiteren Orden einkassieren.

Auszeichnungen verliehen

Eine Auszeichnung im Rahmen des majestätischen Ordensempfangs erfuhren neben etlichen Karnevals-Aktiven außerdem zwei Küchenstars des Weindorfes. So geadelt war ihnen das Bewirten der hungrigen Gäste am bestens ausgestatteten Bacchus-Buffet eine doppelte Ehre. Der Abend im „bastianschen“ Weindorf klang mit Speis und Trank, Stimmungsmusik und gemütlichem Zusammensein erst lange Zeit später aus. Stunden, die die Menschen einander näher brachten im gemeinsamen Bestreben, den Karneval als Brauchtum zu erhalten und ihn immer weiter mit Leben zu füllen.