Nostalgischer Weihnachstmarkt lockte nach Bad Hönningen

Optimal vorbereitet auf das Fest der Feste

Optimal vorbereitet auf das Fest der Feste

Natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Fotos: DL

Optimal vorbereitet auf das Fest der Feste

Die Alphornbläser waren nur eine der Gruppen, die für die musikalische Unterhaltung sorgten.

Optimal vorbereitet auf das Fest der Feste

Gut besucht war die Fußgängerzone, die wieder mit Stroh ausgelegt wurde, an beiden Tagen des nostalgischen Weihnachtsmarktes.

Optimal vorbereitet auf das Fest der Feste

Die zahlreichen Stände luden zum bummeln ein.

Optimal vorbereitet auf das Fest der Feste

Märchenerzählerin Griseldisbegeisterte insbesondere die kleinen Besucher.

Bad Hönningen. „Lassen auch Sie sich von der stimmungsvollen Atmosphäre unseres Weihnachtsmarktes am ersten Adventswochenende auf die schönste Zeit des Jahres einstimmen“, hatte Bad Hönningen für einen Besuch der Badestadt geworben. Mit Erfolg, lockte doch das herrliche Wetter und die knackig-winterlichen Temperaturen, mit denen sich schon der November am Samstag verabschiedete, aberhunderte Gäste an, die sich in der Innenstadt von Hohen Haus bis zum Ahlen Eck, wo die Band „Busker Five“ am späten Samstagabend aufspielte, und auf der Bischof Stradmannstraße dem „Weihnachtszauber“ hingaben. Mit seinen vielen Leckereien und Kunsthandwerk-Objekten an den Ständen erwies sich das Weihnachtsdorf als wahrer Publikumsmagnet, so dass die Fußgängerzone an beiden Tagen schon am frühen Nachmittag aus allen Nähten zu platzen drohte.

Nicht die Jingle Bells eines Pferdeschlittens bimmelten leise, sondern die Märchentante Griseldis ließ kleine Glöckchen klingeln und lud, über den Weihnachtsmarkt wandernd, immer wieder zur „Märchenzeit für Groß und Klein“ in die alte Touri-Info ein. Mit hochroten Wngen auf Strohballen sitzend, folgten dort vor allem die jüngsten Zuhörer den Erzählungen, von Maggy Ziegler mit Leib und Seele vorgetragen wie es in den alten Büchern steht, so etwa dem portugiesischen Märchen „Der Prinz mit den Eselsohren“. Von den spanenden Geschichten – mit einer hatte man sich natürlich nicht abspeisen lassen - hungrig geworden, konnte man sich am nahen Wildstand mit Rückensteaks von Hirsch, Wildsau und Reh sättigen, während Leckermäulchen natürlich eher nebenan Dampfnudeln mit Vanillesauce bestellten oder direkt am Lebkuchenstand gebrannte Mandeln und Liebesperlen aus durchsichtigen Spazierstöckchen naschten. Vorbei am Stand mit Stutenmilchprodukten und Duftkerzen mit orientalischen Essenzen ging es Richtung Marktplatz vorbei an Schwippbogen-Krippen und filigranen Holzsternen sowie an Gürteln und Portemonnaies aus echtem Büffelleder zunächst zu Schnitzelbude neben der Kinder-Spiele-Ecke, wo mit kleinen Pfeilen auf Metall-Eber und -Wölfe gezielt wurde.

„Santa Claus is coming to town“, verriet „Papa Toms’s Jazz“-Qartett unter dem großen Pavillon auf dem Alten Schulplatz. Auf den Nikolaus aber musste die Besucher aber noch etwas warten. Dafür hatten sich jede Menge kleine Weihnachtsmänner und -wichtel neben lustigen Keramik-Baumvögeln kleinen Hausdrachen und Ohrenkäferhäuschen breit gemacht. Gegenüber entführten bemalte Dachziegeln nicht nur nach Köln mit Dom und Groß Sankt Martin, sondern auch in die, mit von Zypressen gesäumten Wegen durch sanfte, sandfarbene Hügel, Crete der Toskana. Dazu passte der gegenüberliegende Stand mit Lardo-Speck und Salumi di cacciatore, Fenchel- und Knoblauch-Salami sowie süßen Cannoli siciliani und nach Zitrone oder Pistazien schmeckenden Aragostini.

Duft von Glühwein und Waffeln

Am nördlichen Weihnachtsdorf-Entree empfing das Stadtweingut die Besucher mit den Schlossberg Musikanten, von denen die Gäste mit vorweihnachtlichen Klängen begrüßt wurden. Etwas weiter südlich wehte der Dufte von Glühwein und auf historischen Waffeleisen nach uraltem Rezept gebackenen Waffeln vom Innenhof des Hohen Hauses hinüber auf die Hauptstraße. Bestens gestärkt und innerlich aufgewärmt, nahmen sich die Besucher alle Zeit, um in Muße die Krippenausstellung zu betrachte, die in den gemütlichen Räumen des Museums aufgebaut war. Unter anderem konnten große Krippenfiguren in Stoffgewändern bewundert werden, die früher in der Krippe von Sankt Peter und Paul gestanden hatten. Erheblich kleiner, aber um so vielteiliger war die provenzalische Krippe, die Heinz Jürgen Dröge der Ausstellung beisteuerte. Über 30 Jahre hinweg hatte das Vorstandsmitglied des Heimatvereins von seinen Frankreichurlauben bunt bemalte Keramikfiguren, so genannte „Santons“ mitgebracht, die im Grunde nicht unbedingt etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun haben müssen.

Mit dem „Berner“ und den „Sonntagsglocken“ lockten die vier Alphorbläser natürlich auch schon am Samstag die Besucher auf den Marktplatz, auf dem zahlreiche Standbetreiber sich wagenburgartig um den riesigen Getränke-Pavillon gruppierten, an dem es neben dem obligatorischen Glühwein und Eierpunsch auch Bratapfellikör vom Prinz mit Sahne und Zimt gab. Und wem da noch nicht warm ums Herz geworden war, der half mit Rum-Amaretto und Obstler etwa nach. Oben an der Straße schöpfte „Don Terrino“ neben der Wildkammer Schloss Arenberg Süßkartoffel-Limetten Suppe aus dem Topf. Etwas weiter entfernt war eine aus dem Westerwald eine Käserei angereist mit runden Laiben aus Kuh- Ziegen- und Büffelmilch, natur oder verfeinert mit Bärlauch und Bockshornklee, Paprika-Knoblauch und Cayenne. Passend dazu wurde an einem anderen Stand Vollkorn-Holzofenbrot auch mit Nuss oder Gewürzen angeboten. Daneben warteten Likörchen vom Bratapfel und Vanillekipfeel oder vom roten Weinbergpfirsich, von Café Royal oder der Winterbirne auf Freunde der gehaltvollen Getränke. Wer es lieber äußerlich warm bevorzugt, der konnte sich mit warmen Jacken und Socken eindecken und wem das immer nicht nicht ausreichte, dem bot der Imker Prophylaxe mit Propolis und Honigbonbons, Met und Bärenfang. Der Winter kann also kommen, vor allem aber sind die Besucher des nostalgischen Weihnachtsmarktes von Bad Hönningen optimal auf das Fest der Feste eingestimmt worden.