Verwaltungsrat der kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit gibt Startschuss für Orgelsanierung

Orgelförderverein freutsich über „halb-grünes Licht“

Orgelförderverein freut
sich über „halb-grünes Licht“

Der Vorstand des Orgelfördervereins informiert über die Sachlage der Orgelsanierung. Fotos: KH

Orgelförderverein freut
sich über „halb-grünes Licht“

Für die Zeit der Orgelsanierung wurde der Weißenthurmer Kirche eine Orgel zur Verfügung gestellt.

Weißenthurm. Im Jahre 2013 gründete sich in Weißenthurm ein Orgelförderverein. Der rührige Vorstand hat seitdem gemeinsam mit seinen Mitstreitern eine Vielzahl von Aktionen und Projekten realisiert, um das große Ziel zu erreichen: Ausreichend Gelder für die Restaurierung der Klaus-Orgel in der katholischen Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit zu sammeln. Diese befindet sich seit leider vielen Jahren in einem desolaten Zustand und kann nicht mehr benutzt werden.

Corona-bedingt war es in den letzten Monaten etwas stiller um den Verein geworden, zumal publikumsintensive Aktivitäten wie z.B. das beliebte Oktoberfest nicht möglich waren. Dies bedeutet aber nicht, dass man hinter den Kulissen inaktiv war, im Gegenteil. Der Verein freut sich eine wichtige Etappe auf seinen Weg zur Umsetzung des Restaurierungskonzeptes, welches von der renommierten Orgelbau Werkstatt Klais aus Bonn erstellt wurde:

Der Verwaltungsrat der kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit hat entschieden, dass Mitte 2022 mit der Sanierung der Klais-Orgel unter der Bedingung begonnen werden soll, dass die Finanzierung bis dahin komplett gesichert ist. Vonseiten des Bistums ist das Projekt bereits unter dieser Voraussetzung genehmigt.

Verein sammelte seit seiner Gründung schon 150.000 Euro

„Das ist ein ganz wichtiger Meilenstein, über den wir uns sehr freuen“, betont Pia Zeyen als Vorsitzende des Orgelförderverein und ergänzt: „Mit einem Ziel vor Augen, dürfte die Spendenbereitschaft höher sein, als wenn wir nur von einem fernen Datum in der Zukunft reden.“

Udo Weber, der im Vorstand als Protokollführer und Kassierer tätig ist, berichtet, dass der Verein seit seiner Gründung bereits die stattliche Summe von 150.000 Euro eingesammelt hat.

Die Gesamtkosten für die Renovierung belaufen sich auf rund 450.000 Euro. „Für uns ist es jetzt wichtig, dass wir die wichtige Bedingung des Beschlusses erfüllen. Dieses besagt, dass die Finanzierung bis Mitte 2022 komplett gesichert sein muss. Das grüne Licht ist insofern eigentlich ein halb-grünes bzw. ein gelbes Licht. Aber wir sind guter Dinge, dass wir die Bedingung erreichen werden“, so Udo Weber.

Welche große Bedeutung der Beschluss für die Praxis hat, erläuterte Werner Schumacher, der auch als langjähriger Stadtbeigeordneter Erfahrung mit Zuschussgebern hat: „Um Zuschüsse der Denkmalpflege aus Bundes- und Landesmitteln zu erhalten, müssen wir angeben, wann das Projekt umgesetzt wird. Bislang war das das nicht möglich. Aber jetzt können wir in den entsprechenden Antragsunterlagen einen Zeitrahmen nennen“, freut der Beisitzer im Vorstand. „Öffentliche Zuschüsse sind das eine. Wir müssen aber auch noch Gespräche mit den örtlichen Kreditinstituten führen und sind darüber hinaus weiterhin dringend auf private Spenden angewiesen“, ergänzt Schumacher.

Aktuell ist der Verein in einer schwierigen Situation: Aufgrund des Corona-Virus konnte er nicht so öffentlichkeitswirksam agieren, wie dies in der Vergangenheit der Fall war. Hinzu kommt die aktuelle Flutkatastrophe. „Natürlich ist es derzeit wichtiger, den notleidenden Menschen zu helfen. Auch wir haben als Privatpersonen hierfür gespendet. Wir bitten die Bevölkerung jedoch, nicht unser langjähriges Anliegen aus den Augen zu verlieren. Das wäre schade“, so Pia Zeyen.

Im November findet eine

„Geberkonferenz“ statt

Der Verein plant daher für November eine „Geberkonferenz“, wo über den aktuellen Stand informiert werden soll. Die bauausführende Firma steht „Gewehr bei Fuß“ und könnte bei einer Auftragserteilung bereits Mitte des kommenden Jahres mit dem Ausbau und der Einlagerung der Orgel beginnen. Die Reparatur selbst wird einen Zeitraum von zweieinhalb bis drei Jahren in Anspruch nehmen. Den Zustand der Orgel aus dem Jahr 1910 wieder herzustellen, erfordert viel handwerkliches Geschick und Zeit. Das Unternehmen hat eigens hierfür bereits rund 100 Jahre altes Holz eingelagert. Für die Übergangszeit hat die Firma Kleis der Weißenthurmer Kirche unentgeltlich eine Orgel zur Verfügung gestellt, die bereits jetzt genutzt wird. Kirchengemeinde und Orgelförderverein sind hierfür sehr dankbar. Das Instrument kann nicht die historische Orgel ersetzen, welche allein aufgrund ihres Standorts auf der Empore die tolle Akustik des Weißenthurmer Kirchengebäudes optimal ausnutzen kann. „Wir können es kaum erwarten, dieses großartige Instrument wieder zu hören“, so die drei Vorstandsmitglieder des Vereins.

Was macht der Verein

nach der Restaurierung?

Doch was passiert mit dem Verein, wenn die Restaurierung in einigen Jahren abgeschlossen ist? Wird der Verein dann wieder aufgelöst? „Mit Sicherheit nicht“, betont Pia Zeyen. Sie berichtet, dass eine solch bedeutende Orgel auch gepflegt und gewartet werden muss. Eine Aufgabe, die in der Vergangenheit vielleicht vernachlässigt wurde, wodurch es zum jetzigen Zustand kam. Außerdem möchte der Verein die Kirche verstärkt als Konzertsaal nutzen. „Wir haben jetzt bereits Anfragen. Bei unseren fünf Orgelfahrten haben wir nicht nur viel über die Pflege und Wartung erfahren, sondern auch viele wichtige und interessante Kontakte knüpfen können“, so Udo Weber.

Doch das alles ist Zukunftsmusik. Aktuell geht es dem Verein darum, den bereits erreichten tragfähigen finanziellen Grundstock noch weiter auszubauen, sodass der Beschluss des Verwaltungsrates auch Mitte des nächsten Jahrs umgesetzt werden kann. Möglichkeiten für die Bevölkerung, Vereine und Unternehmen, dieses Anliegen zu unterstützen, gibt es viele. Beispielhaft zu erwähnen ist die Übernahme einer Patenschaft für eine Orgelpfeife. Aktuell haben sich hierzu bereits 162 Privatpersonen und Organisationen entschlossen, so unter anderem die Gemeinschaft Weißenthurmer Geschäfte (GWG), die Große Ka und Ki sowie die evangelische Frauenhilfe Weißenthurm. Zu den Paten gehört auch der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser. Der in Neuwied geborene Geistliche zeigt damit seine Heimatverbundenheit und unterstützt das Weißenthurmer Kleinod. Weitere Informationen zur Übernahme einer Patenschaft sowie zur Arbeit des Orgelfördervereins erteilen gerne die Vorstandsmitglieder (www.orgelfoerderverein-weissenthurm.de).