Gartenmarkt und verkaufsoffener Sonntag in Neuwied
Perfekte Frühlingskulisse für den Start in die Gartensaison
Neuwied. Pünktlich zum Gartenmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag hatte sich der Frühling eingestellt. Milde Temperaturen und strahlender Sonnenschein sowie blühende Beete und Bäume waren eine perfekte Kulisse für die beliebte Traditionsveranstaltung. „Für uns ist das in jedem Jahr der Start in die Pflanzsaison“, verriet Besucherin Karin Mohr. Ehemann Wolfgang stellte klar, dass man lediglich noch mit den Gemüsepflanzen bis nach den Eisheiligen wartet.
Wer das nicht tun wollte, hatte unter anderem die Wahl aus zweihundert Tomatensorten. Eine Offenbarung für alle, die jenseits der Supermarkt-Standardware geschmacklich und optisch mal etwas Neues erleben möchten. Ein Aspekt, den viele Besucher beim Gartenmarkt schätzen ist die Fachberatung. Etwa am Stand der Rosen- und Bambusspezialisten, wo gemeinsam nach der für den jeweiligen Garten passenden Sorte gesucht wurde. So war es auch bei vielen anderen Sträucher- und Pflanzengattungen. Diese Spezialisierung ist es, die den Gartenmarkt so attraktiv für viele Besucher macht.
Außerdem gibt es immer etwas Neues zu entdecken. In diesem Jahr stieß „Klein Mexico“ auf großes Interesse. Die Sauerländer Kakteengärtnerei hatte für die Freunde der Kakteen und Sukkulenten einige Raritäten im Angebot. „Nur keine Staunässe und lieber einmal zu wenig als zu viel gießen“, gab die Expertin den Kunden mit auf den Weg. Wer alles richtig macht, könne auf den Kaktus als lebenslangen Begleiter zählen.
Eine beliebte Adresse ist stets der Pflanzendoktor. Karl-Heinz Konrad hatte sein Zelt dieses Mal an der Touristinfo aufgeschlagen. Hartnäckig wiederkehrender Pilzbefall und Läuse sowie Pflanzen, die zwar grünen, aber einfach nicht blühen wollen, zählten zu den Sorgen der Gartenfreunde.
Wieder einmal erwies sich der Neuwieder Gartenmarkt als Publikumsmagnet. Ganz im Sinne der Geschäftsleute, für deren zweiten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres die Veranstaltung einst ins Leben gerufen wurde. Am Sonntagmittag öffneten sich die Türen der Läden. Viele der Geschäfte, Schuhläden und Boutiquen präsentierten die neuesten Frühjahrstrends und flankierten den verkaufsoffenen Sonntag mit Gewinnspielen und Sonderaktionen. „Mal sehen, ob wir heute alle vier ausgestattet bekommen“, schmunzelte eine Kundin optimistisch. Schließlich gebe es für Mutter, Vater und Kinder selten Gelegenheit für einen gemeinsamen Einkauf. So manche Familie lobte die Ausdauer der Kids mit einem Eis. Die Eisdielen und die Außengastronomie zählten zu den Gewinnern des sonnigen Wochenendes.
Mehr als Blumen und Pflanzen
Seit Anbeginn erstreckt sich der Gartenmarkt über Blumen und Pflanzen hinaus. Wer seine Liebe zu dem Kleinod auf dem Balkon oder im Freien durch Accessoires und liebevolle Dekorationen zum Ausdruck bringt, fand wieder einmal eine riesige Auswahl vor. Ein echter Hingucker war die Zier- und Gartenkeramik aus einem Westerwälder Tonstudio. Dass Plastik nichts für echte Gartenliebhaber ist, spiegelte sich in den unterschiedlichsten Werkstoffen aus der Natur wider, die von den Kunsthandwerkern verwendet wurden. Die lustig-bunten Enten in Badebekleidung, die einem scheinbar entgegen lächelten, waren aus Bambus und Teakholz gefertigt. Wer Freude an Bewegung im Garten hat, fand eine große Auswahl an Windspielen vor. Mal farbig-bunt lackiert mal metallisch belassen. Einige Aussteller gaben dem ein oder anderen Besucher mit hochwertig gefertigten Bänken und Tischen Anlass über Neuanschaffungen im Bereich Gartenmöbel nachzudenken. Für Begeisterung sorgte ein Aussteller mit stimmungsvollen Landschaftsbildern. Natürlich ebenfalls wetterbeständig für den Außenbereich.
Bei etlichen der Blumen und Pflanzenhändlern lockten Rabatte bei Großeinkäufen. Wie gut, dass die Stadt Neuwied wieder für Unterstützung beim Transport gesorgt hatte. Mit Schubkarren brachten junge Leute das Grün bis zum Auto. Apropos Auto: Wer sich vor allem am Sonntag die stressige Parkplatzsuche nicht antun wollte, konnte bequem mit dem P+R Bus-Shuttle von der Kirmeswiese in die Stadt gelangen.
Viel drumherum
Vieles um den Gartenmarkt herum, von den Einkaufsmöglichkeiten abgesehen, gab etlichen Besuchers Anlass, mehrere Stunden in der Stadt zu verweilen. Daran hatte beispielsweise die Fressmeile ihren Anteil, wo für jeden Geschmack etwas dabei war. Gemütliche Sitzplätze luden zu einem Päuschen ein. Natürlich wurde auch bei Speis und Trank „Natur“ großgeschrieben. Und auch hier gab es Besonderheiten zu entdecken. Nicht nur an der Likör Bar, sondern unteren anderem auch am Stand des original Freiburger Käsekuchens und ganz konträr gegenüber: köstlich-knackige Spreewald Gurken, eingelegt in Chili, Taki oder anderen kreativen Suden.
Für kleine Besucher war der ZOB eine Anlaufstelle, wo Spiel und Unterhaltung für Kurzweil sorgte. Etwa der Barfuß Pfad oder der Stand der Aktionsgemeinschaft Heddesdorfer Pfingstkirmes. Hier drehte sich unablässig das Glücksrad und kündigte damit die nächste Großveranstaltung in der Stadt Neuwied an. FF