Verwaltungsrat der katholischen Pfarrgemeinde Gelsdorf

Pfarrkirche Gelsdorf strahlt jetzt nachts dank stimmungsvoller Außenbeleuchtung

Pfarrkirche Gelsdorf strahlt jetzt nachts dank stimmungsvoller Außenbeleuchtung

Seit Kurzem besitzt die Pfarrkirche Sankt Walburga in Gelsdorf eine energiesparende Außenbeleuchtung, die vom Verwaltungsrat für insgesamt 7500 Euro angeschafft worden war.Foto: JOST

Gelsdorf. Stolze 1142 Jahre lang lag die Gelsdorfer Kirche nachts im Dunkeln, doch seit wenigen Tagen hat dieser lichtlose Zustand endlich ein Ende. Der Verwaltungsrat der katholischen Pfarrgemeinde hat nämlich in Eigeninitiative dafür gesorgt, dass die Pfarrkirche Sankt Walburga jetzt eine stimmungsvolle Außenbeleuchtung besitzt. „Die dunkle Ecke mitten im Ort hat mich schon immer gestört, da musste etwas getan werden“, berichtet Verwaltungsrats-Vorsitzender Reinhard Eisenhart.

Gesagt, getan, schnell wurden insgesamt acht Außenstrahler angeschafft und in Eigenleistung montiert, jetzt werden das Kirchenschiff, der Turm und der barrierefreie Zugang an der Rückseite der Kirche mit warmem und sehr energiesparenden LED-Licht angestrahlt. Zuvor hatte man sich Rat bei den Kollegen in Ringen geholt, die erst vor Kurzem ihre Pfarrkirche mit einer Außenbeleuchtung ausgestattet hatten und ihre Lampen den Gelsdorfern sogar kollegial zum „Probeleuchten“ ausliehen.

Dämmerungsschalter

erleichtert die Arbeit

Dabei achtete der Verwaltungsrat nicht zuletzt aus Kostengründen auch auf eine möglichst große Arbeitserleichterung, denn die Strahler mit insgesamt „nur“ 114 Watt besitzen einen Dämmerungsschalter, der die Lampen automatisch ein- und ausschaltet. „Bis Mitternacht brennen die Lampen in voller Stärke, dann werden sie auf 60 Prozent Leistung gedimmt bis zum Morgengrauen“, so Eisenhart. Durch das angenehme Licht ohne Wärmeabstrahlung werden auch die Fledermäuse, die sich im Turm und im Kirchenschiff angesiedelt haben, nicht beeinträchtigt. Alles in allem hat der Verwaltungsrat hier für 7500 Euro ausgegeben, wovon das Bistum Trier einen Zuschuss von 2000 Euro gewährte. Doch damit dabei will man es nicht bewenden lassen, in nächster Zeit soll die Pfarrkirche weiter verschönert sowie neue Parkplätze am Pfarrheim geschaffen werden. Und das alles, bevor die Beschlüsse der Synode umgesetzt und die Grafschafter Katholiken der noch zu gründenden Großpfarrei Ahrweiler zugeschlagen werden. Dieses ist nach derzeitigem Stand für 2022 geplant.

Lange und bewegte

Geschichte der Kirche

Die Gelsdorfer Pfarrkirche hat bereits eine sehr lange und bewegte Geschichte, die Paul Clemen in seinem Buch „Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz“ beschreibt. Demnach gab es in Gelsdorf bereits im Jahr 877 eine Kirche. Wie sie aussah und wo sie stand, ist jedoch nicht mehr bekannt. Für die Jahre 1156 bis 1158 ist ein Pfarrer namens „Widiko von Geldisdorp“ dokumentiert. Dann ist erst wieder im Jahr 1684 von dem Gotteshaus zu lesen: die Gelsdorfer Kirche befinde sich in sehr schlechtem Zustand. Nur sechs Jahre später wurde Gelsdorf samt Kirche im Verlauf des Pfälzischen Erbfolgekrieges von den Franzosen eingeäschert. Anschließend muss es wohl einen Neubau gegeben haben, denn 1718 wird der Turm und 20 Jahre später das Kirchenschiff als Saalbau erstmals in einem Dokument erwähnt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte man den bis dahin barocken Hallenraum der Kirche durch einen neugotischen Altar sowie Heiligenfiguren, einen Kreuzweg und einen farbigen Anstrich der Wände im gotischen Stil restauriert. Im Winter 2008/2009 wurde die Kirche mit einem Aufwand von 200.000 Euro innen saniert. Drei Jahre zuvor war das Gotteshaus außen renoviert worden.

Eines der ältesten

Vesperbilder weltweit

Den Mittelpunkt des Altares bildet das um das Jahr 1440 geschaffene Vesperbild eines unbekannten Künstlers, das zu den ältesten Darstellungen dieser Art weltweit zählt. Außergewöhnlich ist darüber hinaus, dass auf dem Bild nicht nur die Heilige Jungfrau Maria mit dem Leichnam Jesu dargestellt wird, sondern zusätzlich auch noch der Apostel Johannes. In einem gläsernen Schrein mit Silbereinfassung, der sich in einer kleinen Nische neben dem Altar befindet, sowie in einer etwa 30 Zentimeter hohen Monstranz um 1730 werden Reliquien von St. Walburga, der Patronin der Kirche, aufbewahrt.