Plakataktion zur Absage der Heddesdorfer Pfingstkirmes in Neuwied

Pfingsten ohne Pfingstkirmes

Pfingsten ohne Pfingstkirmes

Foto: Jörg Niebergall

Neuwied. Es ist bekannt: Bis 31. August 2020 sind alle Großveranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie untersagt. Darunter fallen auch Volksfeste und Kirmes-Veranstaltungen. Wegen langer Planungs- und Aufbauphasen sind über diesen Zeitpunkt hinaus inzwischen auch das weltbekannte Münchener Oktoberfest und der Cannstatter Wasen abgesagt worden. Normalerweise wären in diesen Tagen rund 70 Schaustellerbetriebe in Neuwied zu Gast, doch die Kirmeswiese in Heddesdorf ist leer, Pfingsten 2020 in Neuwied, in diesem Jahr leider ohne die Heddesdorfer Pfingstkirmes. Für Kirmes-Fan und Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft Heddesdorfer Pfingstkirmes, Marcus Preis, ist das kaum auszuhalten: „Es ist bitter für alle, die sich jedes Jahr auf unser Heimat-Volksfest freuen, und natürlich auch für die Schausteller.“

Doch die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft, die Schausteller und auch die Pfingstreiter wollen, dass an Pfingsten in Neuwied die Kirmes und die Tradition nicht in Vergessenheit geraten. Gemeinsam mit dem Amt für Stadtmarketing wurde daher ein großes Banner entwickelt, eine Kirmes-Impression aus dem vergangenen Jahr, `Wir hoffen auf ein Wiedersehen 2021´ ist entlang der B42 durch Heddesdorf überall zu lesen. Die Aktionsgemeinschaft setzt damit ein emotionales Statement. „Natürlich wollten wir wieder den Kirmes-Umzug durchführen, der im vergangenen Jahr auf über 400 Teilnehmer gewachsen ist. Im Januar kamen die ersten Anfragen für das `Frühstück im Riesenrad´, in diesem Jahr sollte es zum ersten Mal eine Taufe auf der Pfingstkirmes geben, wir wissen wie sehr sich gerade die Kinder und die Familien auf die Pfingstkirmes freuen, doch der Verzicht auf all das ist sehr schmerzhaft,“ beschreibt Preis die Beweggründe für das große Plakat. Auch Pascal Stoltze vom Amt für Stadtmarketing ist traurig, bereits im Januar stand das Aufgebot an Attraktionen und Großfahrgeschäften fest, doch wir freuen uns, dass wir den Schaustellern mitteilen können, dass die diesjährigen Verträge für nächstes Jahr ihre Gültigkeit behalten.“

Jedoch bis dahin ist es noch ein langer Weg: „Seit dem Weihnachtsmarkt habe ich keinerlei Einnahmen mehr zu verzeichnen,“ berichtet der Neuwieder Schausteller Rudolf Müller, der seit Jahrzehnten mit seinem Mandelwagen auf der Pfingstkirmes die Besucher mit leckeren gebrannten Mandelkreationen verwöhnt. Auch Herbert Meyer hat sich die diesjährige Saison anders vorgestellt. Die Neuwieder Schausteller-Dynastie hat in diesem Jahr ihr 150. Jubiläum. Die Feierlichkeiten an der „Nohbersch Bank“ fallen der Corona-Krise ebenso zum Opfer. Doch damit die Tradition erhalten bleibt soll an Pfingstdienstag der traditionelle Ritt der Heddesdorfer Pfingstreiter nach Rommersdorf in abgespeckter Form stattfinden. „Aber alles im kleinen Rahmen,“ berichtet Maximilan Söhn, Mitglied der Heddesdorfer Burschen, „möglichst ohne viel Zuschauer und damit auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.“ Auch Thomas Kurz, als ehemaliger Pfingstreiter, fügt hinzu: „Wir müssen die Tradition aufrecht erhalten. Das Eintreiben des Tributs darf nicht ausfallen, auch nicht in Corona-Zeiten.“ An Pfingstsamstag wollen die Pfingstreiter zumindest einen Baum an der Nohbersch Bank aufstellen. Mit zwei dekorierten Fahrzeugen, die auf die Pfingstkirmes hinweisen, will die Aktionsgemeinschaft durch die Stadt fahren, begleitet von einer Pferdekutsche der Pfingstreiter, in Erinnerung, aber auch in freudiger Erwartung auf die Heddesdorfer Pfingstkirmes 2021.

Pressemitteilung Aktionsgemeinschaft Heddesdorfer Pfingstkirmes