Zweiter Kultur-Treff diskutierte über Sponsoring und verschärfte Behörden-Auflagen

Private Kulturförderer haben es nicht leicht

Private Kulturförderer haben es nicht leicht

Hans Peter und Yvonne Röhrig engagieren sich seit Jahren in Sachen „Kultur auf dem Lande“. Sie begrüßten die Gäste zum zweiten Kultur-Treff in Treis-Karden.-MT-

Private Kulturförderer haben es nicht leicht

Stefan Gemmel (Mitte) bekam einen Scheck für seine Schule im afrikanischen Mali.

Treis-Karden. Vielfach wird über Aktionen diskutiert, wie der ländliche Raum gestärkt werden kann. Kultur ist ein solches Mittel, wie jüngst beim Kultur-Treff im röhrig-forum festgestellt wurde. Yvonne und Hans Peter Röhrig hatten nach der großen Resonanz im Vorjahr erneut zum Kultur-Treff für alle eingeladen. In bunter Runde wurde diskutiert, wie auch in Zukunft „Kultur auf dem Land“ möglich sein kann. Kultur-Betreiber, Künstler und Kultur-Freunde kamen dabei zu Wort.

An der Diskussionsrunde nahmen neben den Kulturfreunden auch einige der 100 Kultur-Veranstalter teil, mit denen die „Kulturbühne im Baumarkt“ zusammenarbeitet, sowie auch einige Künstler der Region. Zum Einstieg zählte Hans Peter Röhrig einige der Probleme auf, mit denen Kulturveranstalter auf dem Land besonders zu kämpfen haben. „Sponsoren springen immer häufiger ab, die behördlichen Auflagen hemmen das Engagement, und Kultur wird offensichtlich nicht mehr so wertgeschätzt“, erklärte Hans Peter Röhrig.

Besucher werden immer älter

Die Besucher von Kultur-Events würden immer älter, und es gelänge kaum, die Jugend zu begeistern für Events, die vor Ort stattfinden, so der „Kulturbesessene“. „Die Kids fahren lieber zu Großveranstaltungen in den Städten,“ war zu hören. Auch werden Kultur-Veranstaltungen nicht mehr so häufig besucht wie vor Jahren, und das Publikum ist nicht mehr so experimentierfreudig, worunter vor allem Nachwuchstalente leiden.

Private Kultur-Anbieter seien oft Einzelkämpfer und fänden oft nicht mehr die notwendige Unterstützung. Auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Kultur-Anbietern sei noch verbesserungswürdig. „Denn für die Lebensqualität in der ländlichen Region haben kulturelle Veranstaltungen einen hohen Stellenwert, da sie ja auch ein Treffpunkt für Jung und Alt sein können“, erklärte Hans Peter Röhrig.

Interessante

Künstler in der Region

Dass es in unserer Region nicht nur besonders viele Kultur-Veranstaltungen gibt, sondern dass hier auch viele interessante Künstler wohnen, bewies die röhrig-forum Kulturbühne mit dem Auftritt von Lese-Weltrekordler Stefan Gemmel. Unter dem Beifall der Teilnehmer berichtete der Künstler aus Lehmen, wie er in China als Autor aufgenommen und akzeptiert wurde. Weiterhin erzählte Gemmel von seinem Engagement im afrikanischen Mali, wo er unter anderem eine Schule gegründet und bei Brunnen-Projekten seit Jahren mitmacht. Hans Peter Röhrig überreichte ihm zum Schluss einen Scheck, den der agile Autor für seine Schule in Mali verwenden wird.