Verein „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“

Projekte gegen die Vereinsamung

12.06.2018 - 14:41

Koblenz. Der Verein „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“ weist darauf hin, dass bezahlbares Wohnen und Mietwohnungsprojekte im Neubau oder im Umbau für ein Drittel des Mittelstands nur noch in geförderten Wohnungen, das heißt Sozialwohnungen, infrage kommt. Spätestens ab dem Alter von 50 Jahren machen sich erfahrungsgemäß Menschen Gedanken über ihr weiteres Leben und Wohnen. Von denjenigen, die ihre Existenzsicherung zielorientiert betreiben, wollen viele nicht allein, sondern gemeinschaftlich und auch generationsübergreifend wohnen. Mit ihnen und für sie müssen Wohnprojekte realisiert werden, die neben vielen anderen Vorteilen Angst und Einsamkeit verhindern.

Nach einer Richtlinie des Bundestages von 2015 kann die BImA zur „Schaffung von Sozialwohnungen“ Grundstücke verbilligt an Kommunen verkaufen. Hier ist die Chance, Bundesliegenschaften für Wohnungen zu nutzen. Warum können diese nicht zum Beispiel am Rheinufer in dem Areal „Koblenzer Hof“ entstehen? Selbst Kaiserin Augusta wäre mit ihrer Haltung für ein solches Projekt für die Koblenzer aufgeschlossen gewesen, hatte sie sich doch die Rheinanlagen anlegen lassen.

Nach dem Beispiel von Frankfurt, wo das alte Polizeipräsidium für Wohnungen umgebaut wird, könnte auch dort ein Quartier mit einer Mischung von hochkarätigen und bezahlbaren Wohnungen entwickelt werden. Und darüber hinaus: Durch Verhandlungen und in Bezug auf die Neufassung der Verbilligungsrichtlinie vom 24. Oktober 2017 gibt es auch in Koblenz andere Objekte in Bundesliegenschaften für neue Wohnformen.

Nach aktuellen Recherchen wurden in Koblenz 2015 zum letzten Mal von der Koblenzer Wohnungsbau mbH 30 Sozialwohnungen gebaut. Nach dem Wohnraumversorgungskonzept von 2014 hätten seit der Verabschiedung 100 geförderte Wohneinheiten gebaut werden müssen. Da die Baupreise seitdem um 45 Prozent zunahmen, aber nicht die Einkommen des Mittelstands, bestehende Sozialwohnungen aus der Förderung fallen und damit deren Zahl weiter abnimmt, ist das Wohnraumversorgungskonzept veraltet: Die Vorgabe der jährlich zu bauenden Wohnungen mit Förderung muss deutlich erhöht werden.

Im vergleichbaren Zeitraum wurden etwa 1000 Wohneinheiten in Koblenz gebaut. Erwerb oder Mieten sind für Menschen mit normalen Einkommen in diesen Neubauten nicht möglich, sei es im Musiker-Viertel auf Oberwerth, im vom MG/MT geplanten Premium-Eigentums-Wohnen(Clemens-Carré Koblenz) oder auch in den „Weißer Höfen“ vom Versorgungswerk der Rechtsanwälte. 30 zu 1000: Die Zahlen sprechen für sich.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
13.06.2018 20:13 Uhr
juergen mueller

Das trifft den Nagel auf den Kopf und macht das politische Geschrei nach bezahlbarem Wohnraum zur Farce.Die Stadt, sprich der Stadtrat wird nie zugeben,dass ihm - siehe Beispiele - mehr daran gelegen ist Mieter der Premiumklasse anzusiedeln als sozial schwache.Die aufgeführten Beispiele sprechen Bände für das verlogene Gerede von "sozial".Der Politik ist ebenso das Thema Vereinsamung (ich spreche deutsch) scheissegal - zumindest wenn es sie nicht selbst betrifft.Spätestens dann,wenn die Frage auftaucht,WER künftig neben einem wohnen könnte,ist sozial ein Fremdwort.Quizfrage:"Warum sitzt ein MdB in einem Gremium einer Koblenzer Institution für sozialen Wohnbau?Ich weiß es nicht.Sozialwohnungen im Koblenzer Hof?Wer träumt denn da?Warum hat die Stadt die letzten Jahrzehnte auf Fördermittel verzichtet?Man stelle sich einen Bebauungsplan mit Förderung Musiker-Viertel-Oberwerth vor,ein Wohndomizil von Menschen,die bis zur Schmerzgrenze anderer von sozial reden,nur nicht von ihrer eigenen.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Eröffnung des Jugendstützpunktes für Boulesport in Kleinmaischeid

Offenes Training

Kleinmaischeid. Am Freitag, 10. Mai wird der Jugendstützpunkt-Nord des rheinland-pfälzischen Bouleverbands in Kleinmaischeid mit einem offenen Training auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eröffnet. Von 15 bis 17 Uhr sind alle interessierten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren eingeladen, diesen tollen Sport kennenzulernen und sich unter qualifizierter Anleitung im „Legen“ und „Schießen“ der Kugeln zu erproben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
@Amir Samed - Lol. Diese Infos hätten sie auch von mir bekommen können. Aber, danke für Ihre Mühe. Es freut mich immer wieder, dass Sie offenbar zu denen gehören, die zumindest Interesse aufzeigen, was diesen Themenbereich angeht, auch wenn Ihre Meinung hierzu sich in nichts von der unterscheidet, die...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service