Verein „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“

Projekte gegen die Vereinsamung

Koblenz. Der Verein „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“ weist darauf hin, dass bezahlbares Wohnen und Mietwohnungsprojekte im Neubau oder im Umbau für ein Drittel des Mittelstands nur noch in geförderten Wohnungen, das heißt Sozialwohnungen, infrage kommt. Spätestens ab dem Alter von 50 Jahren machen sich erfahrungsgemäß Menschen Gedanken über ihr weiteres Leben und Wohnen. Von denjenigen, die ihre Existenzsicherung zielorientiert betreiben, wollen viele nicht allein, sondern gemeinschaftlich und auch generationsübergreifend wohnen. Mit ihnen und für sie müssen Wohnprojekte realisiert werden, die neben vielen anderen Vorteilen Angst und Einsamkeit verhindern.

Nach einer Richtlinie des Bundestages von 2015 kann die BImA zur „Schaffung von Sozialwohnungen“ Grundstücke verbilligt an Kommunen verkaufen. Hier ist die Chance, Bundesliegenschaften für Wohnungen zu nutzen. Warum können diese nicht zum Beispiel am Rheinufer in dem Areal „Koblenzer Hof“ entstehen? Selbst Kaiserin Augusta wäre mit ihrer Haltung für ein solches Projekt für die Koblenzer aufgeschlossen gewesen, hatte sie sich doch die Rheinanlagen anlegen lassen.

Nach dem Beispiel von Frankfurt, wo das alte Polizeipräsidium für Wohnungen umgebaut wird, könnte auch dort ein Quartier mit einer Mischung von hochkarätigen und bezahlbaren Wohnungen entwickelt werden. Und darüber hinaus: Durch Verhandlungen und in Bezug auf die Neufassung der Verbilligungsrichtlinie vom 24. Oktober 2017 gibt es auch in Koblenz andere Objekte in Bundesliegenschaften für neue Wohnformen.

Nach aktuellen Recherchen wurden in Koblenz 2015 zum letzten Mal von der Koblenzer Wohnungsbau mbH 30 Sozialwohnungen gebaut. Nach dem Wohnraumversorgungskonzept von 2014 hätten seit der Verabschiedung 100 geförderte Wohneinheiten gebaut werden müssen. Da die Baupreise seitdem um 45 Prozent zunahmen, aber nicht die Einkommen des Mittelstands, bestehende Sozialwohnungen aus der Förderung fallen und damit deren Zahl weiter abnimmt, ist das Wohnraumversorgungskonzept veraltet: Die Vorgabe der jährlich zu bauenden Wohnungen mit Förderung muss deutlich erhöht werden.

Im vergleichbaren Zeitraum wurden etwa 1000 Wohneinheiten in Koblenz gebaut. Erwerb oder Mieten sind für Menschen mit normalen Einkommen in diesen Neubauten nicht möglich, sei es im Musiker-Viertel auf Oberwerth, im vom MG/MT geplanten Premium-Eigentums-Wohnen(Clemens-Carré Koblenz) oder auch in den „Weißer Höfen“ vom Versorgungswerk der Rechtsanwälte. 30 zu 1000: Die Zahlen sprechen für sich.