Bonner ADFC-Vorsitzende führt auch den ADFC NRW

Region mit drei Aktiven im Landesvorstand vertreten

Bonn.Die Bonner ADFC-Kreisverbandsvorsitzenden Annette Quaedvlieg und Bernhard Meier sowie die Lohmarer ADFC-Sprecherin Julia Oberdörster wurden am Wochenende in den Landesvorstand des ADFC Nordrhein-Westfalen gewählt. Annette Quaedvlieg bildet künftig mit Axel Fell aus dem Rhein-Erft-Kreis eine Doppelspitze. Bernhard Meier und Julia Oberdörster wurden als Beisitzer in den Landesvorstand gewählt. Damit stellt der ADFC Bonn/Rhein-Sieg als mit Abstand größter ADFC-Kreisverband in NRW ein Drittel der Vorstandsmitglieder des ADFC NRW.

Quadvlieg sagte nach ihrer Wahl, dass Nordrhein-Westfalen erheblich mehr für den Radverkehr tun müsse. „NRW nennt sich fälschlicherweise das Fahrradland Nr. 1 in Deutschland. Davon sind wir weit entfernt. Corona hat jedoch trotz widriger Verkehrsverhältnisse so viele Menschen neu für das Rad begeistert, dass wir den Rückenwind nutzen müssen.“ Besonders an Ministerpräsident Armin Laschet adressiertem Fell und Quaedvlieg die Forderung, den Standortvorteil des Landes zu nutzen. „Als Aachener und direkter Nachbar der Holländer wissen Sie, Herr Laschet, wie guter Radverkehr funktioniert. Wenn die Nordrhein-Westfalen am Wochenende an die holländische Küste fahren, dann lieben sie es, sicher mit dem Rad durch Middelburg und Amsterdam zu radeln. Sorgen Sie endlich dafür, dass in Nordrhein-Westfalen holländische Verhältnisse herrschen. Tragen Sie nicht nur mit Stolz den „Orden wider den tierischen Ernst“ des Aachener Karnevalsvereins, sondern werden Sie auch Nordrhein-Westfalens oberster, stolzer Radfahrer“, so Fell und Quaedvlieg an den Ministerpräsidenten.

Der Landesregierung machte Quaedvlieg den Vorwurf, teilweise als Bremser zu arbeiten und nannte als Beispiel den Neubau des Tausendfüßlers quer durch Bonn. „Verkehrsminister Hendrik Wüst ist kein Vorkämpfer für den Radverkehr, sondern bremst den Radverkehr in Bonn aus, weil der Minister die Forderung der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises nach einem Radschnellweg entlang der A565 torpediert. Die Landesregierung muss zum Möglichmacher werden und die Handbremse lösen“, so Quaedvlieg.

Wie in Bonn und vielen Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises forderte Quaedvlieg auch für Nordrhein-Westfalen eine Verkehrswende. „Während das Fernstraßennetz ständig ausgebaut und modernisiert wird und das Land zwischen Köln und Bonn sogar eine neue Autobahnbrücke plant, hadern Millionen Radfahrende jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit, zum Supermarkt, zum Bahnhof und beim Besuch von Freunden damit, dass Radwege nicht einmal vorhanden oder in schlechtem Zustand sind. Wenn Corona eins gezeigt hat: Das Fahrrad ist DAS Verkehrsmittel, um auch in Pandemiezeiten sicher ans Ziel zu kommen und gleichzeitig etwas für Leib und Seele zu tun. Und darauf muss die Landesregierung nicht nur mit einem Fahrradgesetz reagieren, sondern mit einem Politikwechsel.“

Pressemitteilung

ADFC Bonn/Rhein-Sieg