„Guinness-Konzert der Rekorde“ für alle 6. Klassen am WRG Bendorf
Rekordverdächtig musikalisch
Bendorf. Am Donnerstag, 15. September 2022, erwartete alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 ein besonderes musikalisches Erlebnis. Zwei Musiker der Rheinischen Philharmonie Koblenz, der Fagottist Prof. Nikolaus Mahler und der Cellist Joël Cantori, waren zu Gast am Bendorfer Wilhelm-Remy-Gymnasium und gaben im großen Musikraum vor jeweils zwei der 6. Klassen je ein „Guinness-Konzert der Rekorde“. Dabei wurden Musikstücke vorgestellt und musiziert, die mit besonderen Rekorden in Verbindung gebracht werden.
Nachdem die beiden Musiker die Sechstklässler und ihre begleitenden Lehrerkräfte recht herzlich empfangen und begrüßt hatten, fragten sie das gespannte Publikum in den ersten fünf Minuten, was es denn von einem als „Guinness-Konzert der Rekorde“ angekündigten Konzert erwarten würde. Als Antworten gaben die Kinder an, dass es sich zum Beispiel um längste, kürzeste, langsamste oder schnellste Lieder als Konzertdarbietungen handeln könnte. Und tatsächlich - beinahe all dies versprachen die beiden Gäste zu präsentieren und noch weitere besondere Rekorde.
Zu ihnen gehört auch der Song „Yesterday“ von den Beatles, mit welchem sie das Gesprächskonzert eröffneten und welches das weltweit am häufigsten gespielte Musikstück ist. Die Lehrerinnen und Lehrer wussten schon nach den ersten drei Tönen, um welches Lied es sich handelt, da dieser Songbeginn weltberühmt und deswegen sogar patentiert ist. Dazu erklärten die Musiker, nachdem sie „Yesterday“ gespielt hatten, dass weltweit keine Minute vergehe, in der nicht von irgendeinem Live-Musiker oder auf Youtube oder im Radio dieser Song erklinge.
Die meistgespielte Sinfonie, ein Werk für großes Sinfonieorchester wie etwa die Rheinische Philharmonie Koblenz, ist übrigens Beethovens 9. (Sinfonie), aus der jeder die „Ode an die Freude“ – besser bekannt als „Freude schöner Götterfunken“ - kennt, die im Schlusssatz, dem 4. Satz des Werks, von einem Chor zur Orchesterbegleitung gesungen wird - eine zu Beethovens Zeit auch rekordverdächtige Neuheit in einer bis dahin reinen Instrumentalgattung.
Als bekanntester klassischer Komponist wurde Wolfgang Amadeus Mozart vorgestellt. Trotzdem starb er damals in Armut - heute wäre er durch mehr Möglichkeiten, Musik zu verbreiten, wohl sehr reich. Sodann wurde als bekannteste und am häufigsten gespielte Oper in der Welt die Oper „Carmen“ des französischen Komponisten Georges Bizet angeführt und daraus die Ouvertüre (Eröffnung) gespielt.
Im Anschluss erklangen nach „Heal the World“ und „Bad“ des berühmtesten populären Musikers Michael Jackson die bekanntesten Filmmusikstücke in einem kleinen Medley. Die Titelmelodien zu „Star Wars“ und „Harry Potter“ erkannte natürlich jeder; nur die Titelmelodie zum Film „E.T.“ erinnerten wenige Schülerinnen und Schüler, dafür aber ihre Lehrkräfte.
Das langsamste Stück der Welt „As slow as possible“ (ASLSP) von John Cage mussten sie den neugierigen Zuhörerinnen und Zuhörern jedoch leider aus nachvollziehbaren Gründen vorenthalten. Denn dieses wird seit dem Jahr 2001 in Halberstadt aufgeführt und soll insgesamt 639 Jahre dauern, sodass niemand dieses ganz miterleben kann. Es begann übrigens mit einer mehrere Monate dauernden Pause. Oft wird in einem Jahr nur ein Ton von einem Computerprogramm auf der Orgel gespielt. Manchmal muss man auch mehrere Jahre auf einen neuen Ton warten.
Nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat das abschließend vorgeführte Musikstück „Der Hummelflug“ des russischen Komponisten Nikolai Rimsky-Korsakow und der Versuch der beiden Musiker, den Guinness-Rekord eines Geigers zu brechen. Dessen Weltrekord im schnellsten Spielen dieses Musikstückes liegt bei unter einer Minute. Bei der Vorführung am WRG wurde es von Herrn Mahler auf dem Fagott und Herrn Cantori auf dem Cello mit nur einem Atemzug in einer Minute und sieben Sekunden gespielt, womit sie zwar knapp einen neuen Rekord verpassten, aber dennoch eine großartige musikalische sowie spieltechnische Leistung zeigten und das Konzert mit seinem lebendigen Wechsel von informativen Gesprächen und instrumentalen Darbietungen eindrucksvoll beendeten.
Es war für alle eine sehr schöne sowie interessante Musikstunde und ein echtes Erlebnis, zwei solch zugewandten, professionellen Musikern so intensiv zuhören zu dürfen.