Antrag zur Aufnahme des Niedergermanischen Limes in das Unesco-Weltkulturerbe

Remagen ist mit von der Partie

Remagen ist mit von der Partie

Frank Wiesenberg bei der Vorstellung des Antrags. Foto: AB

Remagen. Eine Zwischenbilanz über den Antrag zur Aufnahme des Niedergermanischen Reiches in das Unesco-Weltkulturerbe gab vor wenigen Tagen der Geschäftsführer des Limes-Informationszentrums Römer-Welt, Frank Wiesenberg, bei einer Informationsveranstaltung im Saal der Kulturwerkstatt. Vor überraschend wenigen Gästen erläuterte Wiesenberg den 1022-seitigen Antrag zur Aufnahme. Das Gebiet des Niedergermanischen Limes erstreckt sich von Remagen knapp 20 Kilometer durch Rheinland-Pfalz, 220 Kilometer durch Nordrhein-Westfalen und 160 Kilometer durch die Niederlande. Der Antrag für die Aufnahme wurde von den Niederlanden gestellt. Beginn des Niedergermanischen Limes ist genau in Remagen und führt über Utrecht bis zur Nordsee. Bereits seit 2005 laufen die Planungen in Deutschland und den Niederlanden, seit 2017 wird der Antrag vorbereitet und 2019 war ein erster Entwurf für den Antrag erstellt. Im Januar diesen Jahres wurde der Antrag bei der Unesco eingereicht. Im Sommer wird eine Kommission aus Experten die Strecke des Niedergermanischen Limes bereisen. Erst für Mitte nächsten Jahres wird mit einer Entscheidung gerechnet. Wiesenberg stellte die einzelnen Parts des Antrags teilweise detailliert dar. Für Rheinland-Pfalz sei nur Remagen im Antrag mit berücksichtigt. „Sie können sich stolz schätzen mit Remagen Rheinland-Pfalz zu vertreten“, betonte Wiesenberg. In Remagen selbst gebe es neben dem Kastell Rigomagus auch eine ganze Reihe von Zivilgebäuden. Im Keller der Kulturwerkstatt deuten die Hypocausten und nur unweit davon entfernt das Römische Museum von der römischen Kultur. Die Aufnahme als Weltkulturerbe bringe natürlich auch Denkmalschutz und Pflege sowie die Verpflichtung zur Inwertsetzung mit sich, hob Wiesenberg hervor. Das heiße, dass das Museumskonzept überarbeitet werden müsse. Auch die sichtbaren Kastellmauern müssten aufarbeitet werden. Die Aufnahme in das Weltkulturerbe bedeute allerdings auch eine große touristische Vermarktbarkeit für Remagen. Da auch Bad Breisig sich als Grenze zwischen Obergermanien und Niedergermanien sehe und speziell auf die Grenzziehung am Vinxtbach verweise, könne Bad Breisig noch in den Antrag aufgenommen werden, wenn Funde irgendwann zutage kommen.