Letztes Laacher Orgelkonzert 2020

Renaissance undBarock stehen im Fokus

Renaissance und
Barock stehen im Fokus

Abteiorganist Gereon Krahforst.Foto: privat

Maria Laach. Am Freitag, 9. Oktober, findet um 19 Uhr das letzte Orgelkonzert der 2020er-Reihe in der Abteikirche Maria Laach statt. Coronabedingt wurden nach Öffnung der Kirche auch für Orgeldarbietungen seit dem 3. Juli acht von üblicherweise zwölf Konzerten geboten - Abteiorganist Gereon Krahforst nahm ohne zu zögern die große Herausforderung an, alle zwei Wochen ein komplett neues, einstündiges Konzertprogramm anbieten zu können - zuzüglich der halbstündigen Programme, die er ohnehin jeweils samstags während der mittlerweile genauso beliebten Orgelmatinéen spielt.

Zum Abschluss spielt Krahforst die ersten beiden Sätze seiner neuen Suite „Roots and Traces“, in der Anfangszeit des damaligen Lockdowns geschrieben und dem amerikanischen Komponisten Carson Cooman gewidmet. In dieser Suite werden alte Stile - in diesem Fall Renaissance und Barock - originalgetreu vorgestellt und langsam auf zeitgenössische Weise entfremdet. Danach interpretiert er das wunderschöne Largo aus Bachs Doppel-Violinkonzert in einer eigenen Bearbeitung, bevor das Programm mit der ca. 40 Minuten langen, opulenten sechsten und damit letzten Orgelsymphonie des diesjährigen Jubilars Louis Vierne schließt. Nach einem komplexen, atmosphärischen Eröffnungssatz in Sonaten-Hauptsatzform bilden eine lyrische Cantilène, ein diabolisch-flirrendes Scherzo (einzigartig in der Orgelliteratur) und ein meditatives Adagio die Mittelsätze, bevor das monumentale Werk mit einem heiteren, jubelnden, überschäumenden Finale schließt, das unter anderem sogar Harmonik enthält, die schon in die Nähe von Jazzklängen gerät.

Bis zu diesem Schlusskonzert hat Krahforst somit fünf der sechs Vierne-Symphonien zu Gehör gebracht; die vorletzte, fünfte wird in einem adventlichen Sonderkonzert am 6. Dezember um 16 Uhr quasi noch nachgereicht. Die Laacher Orgelkonzerte 2021 beginnen am 14. Mai; sofern die Pandemie nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, werden zum nächsten Zyklus die nationalen und internationalen Gäste erwartet, die eigentlich für dieses Jahr vorgesehen waren. Die Gesamtdauer des Konzerts beträgt ca. 60 Minuten.

Der Eintritt ist frei; am Ende wird eine Türkollekte gehalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; die Daten müssen lediglich am Eingang abgegeben bzw. aufnotiert werden; Maskenpflicht besteht nur bis zum Erreichen eines der markierten Sitzplätze.